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Das letzte Revier

Das letzte Revier

Titel: Das letzte Revier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Klopfen.«
    »Ein Schlag mit einem harten Gegenstand.« Ich versuche mich an jedes Detail zu erinnern. »Wie mit einer Taschenlampe oder einem Schlagstock. So wie die Polizei klopft. Ich stehe auf und frage, wer da ist. Ich glaube, dass ich gefragt habe. Ich bin nicht sicher, aber eine männliche Stimme gibt sich als Polizist aus. Er sagt, dass sich jemand auf meinem Grundstück herumgetrieben habe, und fragt, ob alles in Ordnung sei.«
    »Und das erscheint plausibel, weil eine Stunde zuvor jemand in Ihre Garage einzubrechen versuchte.«
    »Genau.« Ich nicke. »Ich schalte die Alarmanlage aus, öffne die Tür, und da steht er«, füge ich hinzu, als spräche ich über nichts Bedrohlicheres als Kinder an Halloween.
    »Zeigen Sie es mir«, sagt Berger.
    Ich gehe durch das große Zimmer, am Esszimmer vorbei und in den Flur. Ich öffne die Haustür, und die bloße Rekonstruktion der Ereignisse, die mich fast das Leben gekostet hätten, macht, dass mir flau wird. Meine Hände fangen an zu zittern. Die Beleuchtung über der Tür geht noch immer nicht, weil die Polizei Lampe und Glühbirne mitgenommen hat, um sie auf Fingerabdrücke zu überprüfen. Niemand hat sie bislang zurückgebracht. Drähte hängen herunter. Berger wartet geduldig, dass ich fortfahre. »Er stürzt ins Haus«, sage ich. »Mit einem Fußtritt schließt er die Tür.« Ich schließe die Tür. »Er versucht, mir seinen schwarzen Mantel über den Kopf zu werfen.«
    »Hatte er den Mantel noch an, als er hereinkam?«
    »Er hatte ihn an. Er riss ihn sich runter, als er durch die Tür stürmte.« Ich stehe reglos da. »Und er versuchte, mich zu berühren.«
    »Er versuchte, Sie zu berühren?« Berger runzelt die Stirn. »Mit dem Maurerhammer?«
    »Mit der Hand. Er streckte die Hand aus und berührte mein Gesicht oder versuchte, meine Wange zu berühren.«
    »Und Sie standen da, während er das versuchte? Sie standen einfach nur da?«
    »Es ging alles so schnell«, sage ich. »Rasend schnell. Ich bin nicht sicher. Ich weiß nur, dass er es versuchte und dass er den Mantel auszog und ihn mir über den Kopf werfen wollte. Und dann lief ich.«
    »Was war mit dem Maurerhammer?«
    »Er hatte ihn in der Hand. Ich bin nicht sicher. Oder er holte ihn heraus. Aber ich weiß, dass er ihn in der Hand hatte, als er mir ins große Zimmer folgte.«
    »Zuerst hatte er ihn nicht? Zuerst hatte er den Maurerhammer nicht in der Hand? Sind Sie sicher?«, bedrängt sie mich. Ic h versuche, mich zu erinnern, es vor mir zu sehen. »Nein, zuerst hatte er ihn nicht in der Hand. Er versuchte, mich mit der Hand zu berühren. Dann mir den Mantel überzuwerfen. Dann holte er den Maurerhammer heraus.«
    »Können Sie mir zeigen, was Sie als Nächstes taten?«
    »Laufen?«
    »Ja, laufen Sie.«
    »Das kann ich nicht«, sage ich. »Da müsste ich den gleichen Adrenalinpegel im Blut haben, die gleiche Panik verspüren, um so laufen zu können.«
    »Kay, gehen Sie es mit mir durch, bitte.«
    Ich kehre in das große Zimmer zurück. Direkt vor mir steht der rötliche Couchtisch aus Jarrahholz, den ich in dem wunderschönen Laden in Katonah, New York, entdeckte. Wie hieß er gleich noch? Antipoden? Das schöne dunkle Holz schimmert, und ich versuche, den vielen Puder darauf zu übersehen und den Kaffeebecher, den jemand darauf hat stehen lassen. »Das Glas mit Formalin stand hier auf der Ecke des Tischs«, sage ich. »Und es befand sich in Ihrem Haus, weil.?«
    »Weil die Tätowierung darin war. Die Tätowierung, die ich vom Rücken des Toten entfernt hatte, von dem wir annehmen, dass es sich um Thomas Chandonne handelt.«
    »Die Verteidigung wird wissen wollen, warum Sie menschliche Haut mit nach Hause nahmen, Kay?«
    »Natürlich. Jeder fragt mich das.« Ich spüre Ärger in mir aufwallen. »Die Tätowierung ist wichtig und hat uns vor unzählige Fragen gestellt, weil wir nicht wussten, was sie darstellte. Nicht nur war die Leiche schon sehr verwest und erschwerte es uns, die Tätowierung überhaupt zu entdecken, sondern es stellte sich auch noch heraus, dass eine Tätowierung von einer anderen überdeckt wurde. Und es war von entscheidender Bedeutung, herauszufinden, welches di e ursprüngliche war.«
    »Zwei goldene Punkte, aus denen Eulenaugen wurden«, sagt Berger. »Jedes Mitglied des Chandonne-Kartells hat zwei goldene Punkte eintätowiert.«
    »Das hat man mir bei Interpol gesagt, ja.« Mittlerweile habe ich akzeptiert, dass Berger und Jay Talley viel Zeit miteinander verbracht haben.

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