Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das letzte Treffen

Das letzte Treffen

Titel: Das letzte Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blomkvist
Vom Netzwerk:
umzusetzen.«
    »Und wie lief das?«
    »Gut, und seitdem haben
     wir zusammengearbeitet.«
    »Berichte uns von
     Donalds Privatleben.«
    »Ihr habt doch
     wahrscheinlich schon die wichtigsten persönlichen Informationen
     über ihn aus den USA erhalten.«
    »Uns wurde mitgeteilt,
     dass Donald alleinstehend und kinderlos war und sowohl in Los Angeles als
     auch in New York gemeldet war. Stimmt das?«
    »Soweit ich weiß,
     ja. Ansonsten war Donald eher verschlossen, was seine persönlichen
     Dinge anging, auch mir gegenüber.«
    »Hatte er viele
     wechselnde Beziehungen?«
    »Damals auf der Base
     wurde gesagt, dass Donald alles vögelt, was sich bewegt«,
     antwortet Andri Ólafur breit grinsend.
    »Alles?«
    »Als sich unsere Wege
     neulich am Montagabend trennten, hatte ich es im Gefühl, dass er eher
     einen Mann treffen wollte als eine Frau.«
    »Einen Mann?«,
     wiederholt Raggi. »War Donald homosexuell?«
    »Sowohl als auch.«
    »Was für einen
     Mann?«
    »Das weiß ich
     nicht.«
    »Mit irgendeinem
     geheimnisvollen Unbekannten? Bist du sicher, dass er sich nicht mit deiner
     geheimnisvollen Frau getroffen hat?«
    »Habt ihr sie gefunden?«,
     frage ich.
    »Nein, aber wir wären
     sehr daran interessiert, mit ihr zu reden«, antwortet Raggi und
     wendet sich wieder Andri zu. »Erzähl uns mal von ihr.«
    »Ich habe schon bei
     vergangenen Verhören gesagt, dass es sich um eine Frau um die vierzig
     mit roten Haaren handelt. Sie sagte, sie heiße Karitas, aber mir ist
     jetzt klar, dass sie wahrscheinlich ihren Namen erfunden hat.«
    Raggi öffnet wieder die
     graue Akte, nimmt eine andere Klarsichthülle heraus und legt sie vor
     Andri Ólafur auf den Tisch.
    »Du meinst diese Frau
     hier, nicht wahr?«
    Das Foto stammt eindeutig aus
     einer Überwachungskamera.
    Auf dem Bild sieht man Andri
     Ólafur von vorne, aber die Frau, die ihm gegenübersteht, nur
     von hinten. Sie trägt einen langen Mantel, dunkle Lederstiefel und
     einen großen Hut. Ihre Haare umspielen ihre Wangen und den Nacken.
    »Ja, das ist sie!«,
     ruft Andri eifrig. »Dann wisst ihr also, dass ich euch die Wahrheit
     sage?« 
    »Die Überwachungskameras
     zeigen, wie du um halb neun an diesem Abend in die Kaffibarinn gegangen
     bist, und dort sechzehn Minuten nach zehn in Begleitung dieser Frau wieder
     herausgekommen bist«, antwortet Raggi. »Wir wissen auch, dass
     ihr in ein Taxi gestiegen seid, das mit euch den Laugavegur
     hinuntergefahren ist.«
    »Gott sei Dank.«
    »Aber der Mord an
     Donald Garber wurde erst nach Mitternacht begangen, wahrscheinlich kurz
     vor ein Uhr in der Nacht zum Dienstag, und darum verraten uns diese Fotos
     nichts darüber, was am Wichtigsten ist - wo du warst, als Donald
     ermordet wurde.«
    »Diese Karitas kann
     euch sagen, dass ich bei mir zu Hause im Bett geschlafen habe.«
    »Wir haben diese Frau
     auf noch mehr Filmen gefunden, die an diesem Abend in der Innenstadt
     aufgenommen wurden, aber nirgendwo kann man ihr Gesicht erkennen. Wie heißt
     sie richtig?«
    »Ich weiß es
     nicht.«
    »Von wem stammt sie ab?«
    »Ich habe sie nicht
     danach gefragt.«
    »Wo wohnt sie?«
    »Ich habe sie zu mir
     nach Hause eingeladen, ihre Adresse wurde in unseren Gesprächen nicht
     erwähnt.«
    »Du scheinst dich doch
     für die Frau zu interessieren, wenn du sie schon zu dir einlädst?"
    »Das war von meiner
     Seite aus nur als One-Night-Stand geplant, nichts weiter. Ich hatte kein
     Interesse, diese Frau näher kennenzulernen.«
    »Was ist passiert, als
     ihr zu dir nach Hause gekommen seid?«
    »Wir sind ins
     Wohnzimmer gegangen und haben uns ein Gläschen genehmigt.«
    »Und dann?«
    »Ich wechselte hinüber
     ins Schlafzimmer, habe mich ins Bett gelegt und darauf gewartet, dass die
     Frau aus dem Badezimmer kommt. Dann erinnere ich mich an nichts mehr. Erst
     am nächsten Morgen, als ich wach wurde; aber da war Karitas, oder wie
     sie auch immer heißt, weg.«
    »Ich finde deine
     Schilderung ziemlich unglaubwürdig.«
    »Daran kann ich nichts
     ändern, das ist nichts als die Wahrheit.«
    »Behauptest du also,
     diese Frau hat dir eine Droge untergemischt?«
    »Ich vermute jetzt,
     dass sie mir Schlafmittel in den Wein geschüttet hat, das ist die
     einzige Erklärung, dass ich so schnell eingeschlafen bin und so lange
     und fest geschlafen habe.«
    Raggi zieht die Klarsichthülle
     mit dem Foto wieder zu sich hin. Legt es zurück in die graue Akte.
    »Wo bist du um
     dreiundzwanzig Uhr an diesem

Weitere Kostenlose Bücher