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Das letzte Treffen

Das letzte Treffen

Titel: Das letzte Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blomkvist
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ich im Ausland
     verschiedene Gegner, und manche von ihnen sind sehr einflussreich, aber
     mir fällt hierzulande wirklich niemand ein.«
    »Die Welt ist ein Dorf,
     und es ist einfach, zwischen den Ländern umherzuhüpfen. An
     welche Typen denkst du am ehesten?«
    »In meiner Branche wird
     mit harten Bandagen gekämpft, und viele nutzen dubiose Methoden, um
     ihren Willen durchzusetzen.«
    »Wer?«,
     wiederhole ich ungeduldig.
    »Ich spreche sowohl
     über manche Konkurrenten als auch über die Geheimdienste.«
    »Welche Geheimdienste?«
    Andri Ólafur guckt
     mich eine Weile an, ohne zu antworten. Mit nachdenklicher Miene.
    »Du weißt, mit
     welchen Waren ich handele?«, fragt er schließlich.
    »Mit verschiedenen
     Waffen, nicht wahr?«
    »Manche Regierungen
     sind der Meinung, dass sie darüber bestimmen dürfen, wer solche
     Waren kaufen darf und wer nicht. Wenn ich an jemanden verkaufe, der auf
     der schwarzen Liste der westlichen Machthaber gelandet ist, passieren oft
     merkwürdige Dinge hinter den Kulissen.«
    »Hast du ein relativ
     neues Beispiel?«
    »Wir haben vor einigen
     Wochen wegen eines Deals sehr feindlich gesinnte Reaktionen bekommen. Ich
     hatte gehofft, dass es nur vorübergehend war, aber das könnte
     ich missverstanden haben. Vielleicht handelte es sich auch um die Ruhe vor
     dem Sturm.«
    »Wer ist wir?«
    »Donald hing mit mir in
     dem Deal drin.«
    »Etwas genauer bitte.«
    Andri Ólafur schüttelt
     den Kopf.
    »Das bringt nichts«,
     antwortet er. »Wenn der Mord an Donald eine Rache aus der Richtung
     war, werden diejenigen gründlich dafür gesorgt haben, dass sich
     keine Spuren finden, die einen Hinweis auf sie geben könnten. Das
     sind keine Amateure.«
    »Das ist aber merkwürdig«,
     sage ich.
    »Was?«
    »Dass du einfach so
     kampflos aufgibst.«
    »Das ist ein Missverständnis«,
     antwortet er. »Ich habe bereits Vorbereitungen getroffen, um auf
     anderen Wegen herauszufinden, ob hier meine alten Feinde ihre Finger im
     Spiel haben. Das wird sich recht schnell herausstellen.«
    »Okay. Und was ist mit
     dieser Karitas? Weißt du etwas mehr über sie?«
    »Nein. Ich verstehe
     mich selbst nicht, dass ich in eine so altmodische Falle getappt bin.«
    »Und du hast ganz
     sicher keine einflussreichen Feinde hier auf Island?«
    »Ich kann mir nicht
     vorstellen, wer das sein sollte. Ich bin so wenig zu Hause, höchstens
     zwei, drei Wochen jedes Jahr, und ich mache mit anderen Isländern so
     gut wie keine Geschäfte.«
    »Ist auf deinem Treffen
     mit Donald wirklich nichts vorgekommen, was in Verbindung mit den
     Ereignissen des Montagabends steht?«
    Andri Ólafur zögert
     eine Antwort hinaus. Aber schüttelt schließlich den Kopf.
    Da stehe ich auf. Nehme meine
     rotbraune Aktentasche. Beobachte, wie die Schwarzjacken meinen Klienten
     aus dem Bezirksgericht führen.
    Sie gehen mit ihm diskret
     durch die Hintertür hinaus. Um den Fotofritzen und Nachrichtengeiern
     der Medien zu entkommen, die alle belagern, die durch den Haupteingang
     ein-und ausgehen.
    Natürlich wird das an
     der morgigen Ausgabe der Zeitungen nichts ändern.
    Sie haben bestimmt genug
     Bilder von Andri Ólafur im Archiv, um sie auf den Titelblättern
     zu bringen. Mit Schlagzeilen, die wie Blitze einschlagen.

 
    12. KAPITEL
    Was zum Teufel ist denn nun
     los?
    Der Antrag der Schwarzjacken
     in Reykjavik auf ein Annäherungsverbot gegen Baldvin Sigurlinnason
     findet sich nirgendwo auf dem Verhandlungsplan des Bezirksgerichts.
    Ich grabsche mir mein Handy.
     Versuche immer wieder, Haraldur zu erreichen. Die Schwarzjacke mit den
     breiten Schultern. Gebe nicht auf, bis er ans Telefon geht.
    »Dieser Fall hat eine
     neue Wendung genommen«, antwortet er mürrisch.
    »Wie meinst du das?«
    »Sigurlinni hat sich
     der Sache angenommen und eine Einigung zwischen den Eheleuten erreicht,
     ich dachte, du wüsstest davon.«
    »Was für eine
     verdammte Einigung?«
    »Baldvin ist wieder bei
     Papa und Mama eingezogen und hat Sigurjóna und den Kindern das
     gemeinsame Haus überlassen. Er hat außerdem erklärt, dass
     er weder seine Frau noch seine Kinder in den nächsten Wochen besuchen
     wird, es sei denn mit der Zustimmung von Sigurjóna. Wir finden das
     eine gute Lösung und sehen keine weitere Veranlassung, etwas in der
     Sache zu unternehmen.«
    »Es ist trotzdem
     weiterhin notwendig, ein Urteil für das Verbot der Annäherung zu
     bekommen.«
    »Sigurjóna ist
     da nicht deiner Meinung«, antwortet

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