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Das letzte Treffen

Das letzte Treffen

Titel: Das letzte Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blomkvist
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Friend.«
    »Unser gemeinsamer
     Freund. Natürlich. Aber dieser Satz, dieses Gerücht, dass du das
     Gerede beendet hast: Ist damit gemeint, du hättest Donald ermordet?«
    »Was sonst?«
    »Wer da drüben
     meint das?«
    »Wer in Amerika was
     meint, ist momentan nicht so wichtig, aber du musst trotzdem aufpassen, ob
     Ken mir weitere E-Mails schickt.«
    »In Ordnung.«
    Andri Olafur starrt mich an.
    »Ich habe seit unserem
     letzten Treffen viel gegrübelt«, sagt er nach einigem
     Schweigen.
    »Gut.«
    »Du hast die Möglichkeit
     erwähnt, die Misshandlung der Leiche und damit der Mord selbst könnten
     mit Ereignissen zu tun haben, die in der Zeit geschehen sind, als Donald
     seinen Wehrdienst auf Island absolviert hat. Das hat mich dazu gebracht,
     an längst vergangene Zeiten zurückzudenken.«
    »Als der kleine Kalli
     verschwand?«
    »Ich erinnere mich
     nicht an den Jungen selbst, aber an den Aufruhr, als er ins Meer fiel«,
     antwortet Andri Ólafur. »Ich habe selbst an der Suche
     teilgenommen, der ganze Ort war an dem Tag unterwegs.«
    »Hältst du es für
     wahrscheinlich, dass Donald Kalli missbraucht hat?«
    »Ich hatte immer den
     Verdacht, Donald könnte kleine Jungs begehren, aber zu der Zeit habe
     ich darüber leider nicht weiter nachgedacht, ich selber habe nie
     gesehen, dass er Kinder missbraucht hat.«
    »Aber es wäre möglich
     gewesen?«
    »Da sich solche Vorfälle
     hauptsächlich hinter verschlossenen Türen abspielen, kann ich
     natürlich nichts ausschließen.«
    Andri Ólafur steht
     auf.
    »Ist das Leben
     ansonsten nicht wirklich unglaublich?«, fragt er breit grinsend.
    »Inwiefern?«
    »Ich werde gezwungen,
     Tag für Tag auf der faulen Haut zu liegen, Shakespeare zu lesen und
     an alte Zeiten zu denken, an die ich mich gar nicht erinnern will.«
    »Warum nicht?«
    »Weil mich das Erinnern
     an die Vergangenheit schonungslos darauf hinweist, wie lange es schon her
     ist, dass ich jung war.«
    »Aha.«
    »Stattdessen sollte ich
     in die Welt hinausgehen und etwas Sinnvolles unternehmen.«
    »Etwas Sinnvolles?«,
     wiederhole ich. »Ist Waffenschieberei etwas Sinnvolles?«
    »Worum geht es in der
     Menschheitsgeschichte?«, fragt er zurück.
    »Dich juckt es ja förmlich,
     es mir zu sagen.«
    »W hoch vier.«
    »Was meinst du damit?«
    »Weltruhm, Waffen, Weib
     und Wein.«

 
    Dritte Woche
    _______________

 
    22. KAPITEL
    Montag
    Die Goldjungs schaffen es
     nicht, die Dateien meines Klienten zu öffnen. Auf ihrer Suche nach
     einem möglichen finanziellen Motiv des Mordes an Donald Garber.
    Alle Files im Laptop, den sie
     bei der Hausdurchsuchung bei Andri Ólafur Sveinsson einkassiert
     haben, sind anständig codiert. Den Computerspezialisten bei der Kripo
     gelingt es nicht, das Passwort zu finden. Sie glauben allerdings auch,
     dass es hoffnungslos ist. Es sei denn, sie bekommen Hilfe von ihren
     Kollegen in den USA.
    Sie haben es ebenfalls nicht
     geschafft, Informationen über die Buchhaltung von Andri Ólafurs
     Firmen in Luxemburg zu erhalten. Zumal es ihnen unmöglich war, den
     dortigen Behörden glaubhaft zu machen, Andri Ólafurs Firmenführung
     habe etwas mit dem Mord auf der Midnesheidi zu tun.
    Daher sind die Goldjungs erst
     einmal schachmatt. Die Lieben. Und versuchen in ihrer Verzweiflung die
     sanfte Tour. Das ist noch nie passiert.
    Raggi kam heute Morgen in
     mein Büro. Mit einem Bettelstab in der Hand.
    »Wann soll das Baby
     kommen?«, fragte er. Und setzte sich in einen der neuen Lederstühle.
    »Ende Mai.«
    Aber höflicher Smalltalk
     gehört nicht zu den starken Seiten des fetten Goldjungen.
     Deshalb kam er auch direkt zur Sache. Er wollte, dass ich Druck auf Andri
     Ólafur ausübe. Meinen Klienten dazu bewege, den Goldjungs
     Zugang zu den Dateien zu gestatten.
    »Was bekommt er im
     Gegenzug?«
    »Verdächtige, die
     sich bei einer Ermittlung von schwerwiegenden Verbrechen kooperativ
     zeigen, werden oft mit geringerer Strafe belohnt«, antwortete Raggi.
    »Das ist aber nicht
     immer so.«
    »Das ist aber die
     Regel.«
    »Andri Ólafur hält
     an seiner Unschuld fest. Er erwartet, von jeglichem Verdacht befreit zu
     werden. Er sieht sich also nicht in einer Lage, in der er mit euch über
     etwas verhandeln müsste.«
    »Du weißt es doch
     besser.«
    »Ich kann nur gute
     Ratschläge geben. Die Entscheidung liegt beim Klienten.«
    »Unschuldige
     verheimlichen keine Informationen, die für eine Ermittlung wichtig
     sein können.«
    »Apropos

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