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Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Titel: Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas W. Krüger
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„Nein, ich bin - sagen wir, ich arbeite als Sicherheitsbeamter für das Staatssekretariat.“
    Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf: Gehörte er zum berüchtigten Opus Dei, jener verschlossenen Gruppe der römischen Kirche, der der Hauch des Verschwörertums anhaftete? Aber sie vermied es, das Thema zu vertiefen. Stattdessen fragte sie: „Haben Sie mich deshalb nach meiner Gläubigkeit gefragt?“
    „Nein. Ich wollte lediglich wissen, wie viel Sie bereit sind zu glauben. Denn es geht hier nicht um einen simplen Schatz wie den des Tut-anch-Amun oder die Qumran-Rollen. Wir haben es mit einem mystischen Schatz zu tun, mit Ereignissen in unserer Vergangenheit. Das Wissen darüber stellt ein viel zu großes Risiko für die Masse der Menschheit dar.“
    „Und Sie und Ihresgleichen denken, Sie haben das Recht, darüber zu entscheiden.“
    Mit einem Mal spürte sie eine große Distanz zu Tassone. Vor wenigen Minuten war er noch der Casanova – jetzt ein Verschwörer, der auf der verschlagenen Seite der Macht stand.
    Tassone wartete einen Moment, bevor er fortfuhr: „Was würde geschehen, wenn die Menschen erführen, dass der Heilige Gral in Wirklichkeit ein außerirdisches Artefakt ist.“
    „Außerirdisch?“, unterbrach Viktoria. „Das ist ja krass.“
    „Sie haben richtig gehört“, erwiderte er. „Der Ursprung beruht auf einer außerirdischen Maschine, die Manna produzierte und die Israeliten auf ihrem Weg durch die Wüste speiste. Erst die mittelalterlichen Troubadoure wie Chrétien de Troyes haben sie zum Kelch Christi verklärt und diesen zu einer der bedeutendsten Reliquie der Kirche hoch stilisiert. Können Sie sich vorstellen, was passieren würde, wenn diese Wahrheit publik würde?“
    Sophia biss sich auf die Unterlippe, während ihr Blick Viktoria streifte. Das Mädchen hatte Recht, doch Sophia konnte sich ausmalen, was diese Wahrheit bewirken würde - das Christentum würde in seinen Grundfesten erschüttert werden.
    Tassone erkannte ihre Einsicht. „Daher seien Sie bitte nicht zu vorschnell mit einem Urteil.“
    Sie überspielte ihre Unsicherheit. Seine Argumente klangen plausibel, dennoch konnte sie sich ihm nicht anschließen. „Und mein Vater wusste von dem Gral?“
    „Nein, es geht nicht um den Gral. Erinnern Sie sich noch an den spektakulären Kunstraub im Louvre vor vier Jahren? Die Diebe erbeuteten Dutzende von mittelalterlichen Pergamenten und mehrere ägyptische Papyri. Ein unersetzbarer Verlust für das Museum.“
    Sie nickte nachdenklich.
    „Es folgten weitere bislang unaufgeklärte Einbrüche in Museen auf der ganzen Welt. Dazu kamen Grabungen in Frankreich, in Ägypten und im ehemaligen Mesopotamien, von denen die Öffentlichkeit nie etwas erfahren hat. Und immer wieder tauchte dabei ein Name auf: Tyr.“
    „Tyr? Wer ist das?“
    „Das wissen wir nicht. Aber wir wissen, dass er ein skrupelloser Waffenhändler ist, der Verbindungen zu Rebellengruppen in Südamerika, Afrika und Asien hat, vermutlich sogar zu Al-Kaida. Der Krieg ist sein Geschäft. Und er mischt im Drogenhandel mit. Zudem interessiert er sich für historische Artefakte.“
    Wut erfasste Sophia. „Und er hat meine Eltern …?“
    „Die Indizien deuten darauf hin. Ihr Vater ermittelte im Auftrag des MAD gegen Tyr.“
    „Mein Vater arbeitete für den MAD? Aber …“
    „Ich kenne die Hintergründe nicht“, stoppte Tassone ihre Überlegungen.
    „Und was will Tyr?“
    „Es sucht nach dem Schatz des Salomon.“
    „Salomon“, sinnerte Sophia. „Er errichtete einen Tempel für die Bundeslade und ließ sie dort aufbewahren. Beim Überfall der Babylonier verschwand sie schließlich.“
    „Für eine Polizistin haben Sie ein außerordentlich gutes Wissen über die Religionen“, stellte Tassone anerkennend fest.
    „Das liegt wohl in der Familie“, bemerkte sie trocken.
    „Der Legende nach besteht dieser so genannte Tempelschatz aus unermesslichen Reichtümern, die die Israeliten über Jahrhunderte zusammengetragen haben. Im Jahre siebzig nach Christus eroberten die Römer Jerusalem und erbeuteten diesen Schatz. Nach der Teilung des Römischen Reichs gelang es den Westgoten, Rom zu plündern, wodurch sie ihrerseits in Besitz des Schatzes kamen. Sie verbargen ihn in ihrer neuen Hauptstadt – Rhedae, heute besser bekannt unter dem Namen Rennes-le-Château. Es war die Zeit, in der sich die Merowinger im Schatten des untergehenden Römischen Westreiches zur ersten Herrscherdynastie Europas emporschwangen. Ihre

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