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Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Titel: Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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sich ernsthaft verliebt«, murmelte Margaret.
    »Ich glaube nicht, dass sie ernste Absichten hat … Allerdings muss ich zugeben, dass sie das ideale Mädel für das Leben hier draußen ist. So wie du.« Er küsste sie und nahm Philip hoch. »Komm, Soldat, gehen wir Essen fassen. Ich bin am Verhungern.«
    Sie setzten sich im Schatten auf die Wiese und aßen die Satay-Spieße mit den Fingern.
    Die nächsten beiden Tage sollten sie alle ihr Leben lang nicht vergessen. Roland hatte recht: Die Hütte, die Eugene vor Jahren gebaut hatte, war ziemlich primitiv, aber die Kulisse war perfekt.
    Einheimische bereiteten Currys, Reis und Fisch für sie zu. Zum Frühstück gab es Ananas, Bananen und Papayas. Mit einfachem Essen in rustikaler Umgebung flossen ihre Ferientage sanft dahin. Sie schwammen, schliefen nachmittags in der Hängematte, spielten Brettspiele und plauderten beim Licht der Kerosinlampe und einer Flasche Whisky bis tief in die Nacht. Philip schlief zwischen Mutter und Vater unter dem bauschigen Moskitonetz, während Bette so lange wie möglich wach blieb und den nächtlichen Geräuschen des Waldes lauschte.
    Beide Frauen fühlten sich in Gilberts Gesellschaft wohl, denn er war witzig und unkompliziert. Als Rolands Freund behandelte er Bette einfach wie eine Art jüngere Schwester, so dass sie sich nicht den Kopf darüber zerbrach, welchen Eindruck sie machte und wie sie aussah. Auch Margaret ließ das Make-up weg und machte nicht viel Aufhebens um ihre Kleidung. Die beiden Schwestern trugen über Shorts und Badeanzug Sarongs und schwelgten mehr denn je in vergnüglichen Erinnerungen. Alle kamen prächtig miteinander aus.
    Am dritten Morgen verkündete Roland, er müsse sich jetzt allmählich an die Arbeit machen. »Tut mir leid, aber ich bin hergekommen, um zu sehen, wie es mit der neuen Palmölplantage vorangeht. Wer möchte mitkommen?«
    Keiner der drei, die auf der Veranda faulenzten, sprang begeistert auf.
    »Gilbert und ich wollten heute zu dem kleinen Wasserfall wandern, von dem uns ein Dorfbewohner erzählt hat«, sagte Bette.
    »Wer verwaltet die Pflanzung für dich?«, wollte Gilbert von Roland wissen.
    »Smedley-Smith. Ein richtig guter Mann, ich bin hochzufrieden mit ihm. Es ist sein erster Vertrag, aber er hat schon bemerkenswerte Fortschritte erzielt.«
    »Er würde wohl nicht so erfreut sein, wenn ich ohne Vorankündigung zusammen mit dir auftauche. Ich habe dort ja nichts verloren«, meinte Gilbert.
    »In Ordnung, Gil. Du bleibst also bei Bette und besuchst mit ihr den Wasserfall, und ich nehme Margaret und Philip mit.« Er wandte sich an Margaret. »Du warst auch schon eine Weile nicht mehr dort. Ich denke, du wirst beeindruckt sein, was er geschafft hat.«
    Margaret lächelte ihren Mann an, als sie mit dem Boot zurück zu dem kleinen Kampong fuhren, wo sie das Oldsmobile abgestellt hatten. »Ein guter Schachzug, Schatz, die beiden an diesem romantischen Ort allein zu lassen.«
    »Gilbert ist ein Gentleman, da ist sie in besten Händen.«
    »Hmm, mal sehen. Bette muss ihre Entscheidungen selbst treffen.«
    »Gil ist ein netter Kerl, aber glaubst du wirklich, es würde deinen Eltern gefallen, wenn Bette auch nach Malaya zieht?«
    Als Margaret ins Auto stieg, fiel ihr ein, wie ihre Mutter gescherzt hatte, hoffentlich würde sich Bette nicht auch noch in einen Plantagenverwalter verlieben. Also ließ sie das Thema fallen und konzentrierte sich darauf, dass ihr auf der holprigen Straße nicht übel wurde. Philip, dem die Fahrt Spaß machte, hüpfte vergnügt auf ihrem Schoß herum.
    Ihr Mann lenkte den Wagen zwischen tiefgrünen Palmen hindurch, die lange dunkle Tunnels bildeten. In regelmäßigen Abständen lagen Haufen roter stachliger Früchte. Roland hielt an, prüfte mehrere Früchte und stieg wieder ein. Dann bog er vom Weg ab und fuhr langsam über einige der Pfade zwischen den Bäumen.
    »Hmm. Gut gerodet und gepflegt. Smedley-Smith hat die Sache richtig angepackt. Fahren wir zum Bungalow. Wahrscheinlich macht er da Mittagspause und freut sich über Gesellschaft. Ganz allein kann man sich hier recht einsam fühlen.«
    »Ziemlich einfache Unterkunft«, stellte Margaret fest, als sie den kleinen Bungalow und den misslungenen Versuch eines Gartens sah.
    Kaum waren sie ausgestiegen, kam ihnen ein schlaksiger junger Mann mit einem Khakihemd über dem Sarong entgegen.
    »Mr. Elliott, was für eine nette Überraschung! Entschuldigen Sie bitte meinen Aufzug, ich hatte mich vor der

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