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Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Titel: Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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ein Malaie, der sie zu einem offenen Holzboot mit einem freiliegenden Motor führte.
    »Wie weit fahren wir mit dem Boot?«, fragte Bette, als sie zur Anlegestelle gingen.
    »Nicht sehr weit. So kommt man am besten zum Pagar«, erklärte Roland. »Man kann auch die Straße durch die Plantage nehmen, aber das dauert viel länger und ist nicht sonderlich interessant.«
    »Eine Bootsfahrt ist immer lustig. Gut, dass wir Sonnenhüte mitgebracht haben.«
    »Wir haben auch Schirme, wenn du einen möchtest«, sagte Roland.
    »Komm, Philip, sehen wir uns das Boot an.« Margaret nahm ihren Sohn an die Hand.
    »Vermutlich gibt es hier keine Probleme mit Krokodilen?«, fragte Bette, die sich an ihre erste Begegnung mit dem Reptil erinnerte.
    »Nein, keine Angst«, erwiderte Roland. Er sprach mit dem Bootsführer, während ein anderer Mann mit nacktem Oberkörper und einem karierten Baumwoll-Sarong auf sie zuschlenderte. Roland ließ sie das Auto ausladen und das Gepäck ins Boot bringen. »Den Wagen lassen wir hier stehen«, erklärte er. »Bei den Dorfbewohnern ist er sicher.«
    Der Mann im Sarong nickte. »Ja, Tuan.«
    Die Fahrt über das schlammig braune Wasser, den Wind im Gesicht, durch Hüte vor der Sonne geschützt, war das pure Vergnügen. Unterwegs winkten sie Kindern in einem Dorf am Flussufer zu. Als der Dschungel ans Ufer heranrückte, wurde das Wasser klarer. Der Bootsführer lenkte das Boot näher ans Ufer, und nach einer Flussbiegung kamen sie zu einer gerodeten Fläche unter schattenspendenden Bäumen. Dort stand eine Palmhütte mit Veranda und einem großen Tisch unter einem mit Palmwedeln gedeckten Vordach. Neben dem Steg ragte ein Bambuszaun, der den Schwimmbereich schützte, aus dem Wasser.
    »Ist das schön hier!«, sagte Bette zu Margaret.
    Unterstützt von Roland und Gilbert, holte der Bootsführer die Picknickkörbe und die Baumwolltaschen mit der Kleidung aus dem Boot und stellte sie neben dem Tisch im Schatten ab. Dann sperrte Roland die kleine Hütte auf.
    »Ein einfacher Umkleideraum mit Wasserkrug zum Waschen und Donnerbalken.«
    »Ich gehe schwimmen! Kommst du, Philip?« Bette zog ihr Strandkleid aus, das sie über dem Badeanzug trug.
    »Ich komme auch gleich. Ich ziehe mich nur rasch in der Hütte um«, verkündete Margaret.
    Mit Philip an der Hand ging Bette zum Ufer und spähte in das kühle klare Wasser. »Sieht ungefährlich aus und ist bestimmt erfrischend.«
    Gilbert trat zu ihr und hob Philip auf seine Schultern. »Los, junger Mann, springen wir rein!«
    »Seid vorsichtig!«, mahnte Margaret, die inzwischen zu ihnen getreten war.
    Gilbert watete hinein, und während Philip sich an seinen Hals klammerte, schwamm er, dicht gefolgt von Bette, in den Fluss hinaus.
    »Das ist herrlich! Komm rein, Margie!«, rief Bette.
    Bald gesellte sich auch Roland zu ihnen, und sie planschten vergnügt herum. Philip wurde mutig und wollte selbst schwimmen, brauchte aber noch viel Hilfe. Alle bewunderten seine Anstrengungen.
    Der Bootsführer hatte unterdessen am Ufer ein kleines Feuer entfacht und garte duftendes Fleisch am Spieß, das er wendete und mit Erdnuss- und Kokosnusssauce beträufelte.
    Während Margaret und Roland sich um Philip kümmerten, breiteten Bette und Gilbert Handtücher und Sarongs im Gras aus und ließen sich von der Sonne trocknen.
    »Sie verstehen sich anscheinend gut«, sagte Margaret leise zu Roland. »Glaubst du, sie mögen sich?«
    »Das kann man jetzt noch nicht sagen, Schatz.«
    »Wäre es nicht nett, wenn Bette jemanden kennenlernen würde und hier bleibt? Ich fände es schön, jemanden von meiner Familie um mich zu haben.«
    »Tja, Heiratskandidaten gibt es genug«, erwiderte Roland. »Aber Gilbert muss laut Vertrag noch ein paar Jahre rackern, ehe ihn die Firma heiraten lässt.«
    »Das ist ja grauenhaft. Ich kann es nicht fassen, dass Unternehmen ihren Angestellten vorschreiben, wann sie heiraten dürfen.«
    »Na ja, so unvernünftig ist das nicht. Ein Mann muss erst beweisen, dass er für die Arbeit auf der Plantage taugt, bevor die Firma die Zusatzkosten für eine Ehefrau übernimmt. Ein Junggeselle ist flexibel und kommt mit einer schlichten Unterkunft zurecht. Das ändert sich, wenn er heiratet, also muss die Firma sicher sein, dass der Mann aus dem richtigen Holz geschnitzt ist. Lehrjahre sind keine Herrenjahre, würde mein Vater sagen.«
    Margaret betrachtete Gilbert und Bette, die nebeneinanderlagen und redeten. »Vielleicht sollte ich das Bette klarmachen, bevor sie

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