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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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und der Junge mit dem gebrochenen Bein wird noch einigen Schmerz und viele Therapien durchstehen müssen, aber sie sind nicht tot. Es ist schon dunkel, und ich halte es nicht für vernünftig, so spät noch zu starten. Wir werden heute nicht mehr zurückfliegen. Ich werde uns im Wayfarer ein Zimmer reservieren lassen. Die Preise sind ganz vernünftig, und das Essen ist gut. Bist du bereit?«
    »Ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen. Aber ich finde dich schon.«
    »Wenn es länger als zwanzig Minuten dauern sollte, findest du mich an der Bar. Ich möchte Alkohol, Essen und Sex.« Sie lächelte ihm auffordernd zu. »Mehr oder weniger in dieser Reihenfolge.«
    »Klingt vernünftig. Ich werde da sein.«
    Sie zog den Reißverschluss ihrer Jacke zu. »Oh, erinnerst du dich an die Reflektion, die du gesehen hast? Ein Flugzeugwrack – wahrscheinlich von dem Typen, der diese Kinder hochgebracht hat. Der Berg kriegt einen doch.«
     
    Es waren eher neunzig als zwanzig Minuten, aber er fand Meg wie versprochen an der Bar.
    Diese war mit Holz vertäfelt, rauchig und mit Tierköpfen geschmückt. Meg saß an einem Tisch und vertrieb sich die Zeit mit
einem Bier und einem Schnaps und einem Teller, auf dem offenbar Nachos lagen. Ihre Füße hatte sie auf den zweiten Stuhl gelegt, aber als Nate an ihren Tisch trat, nahm sie sie herunter.
    »Da bist du ja. He, Stu? Für meinen Freund das Gleiche.«
    »Nur das Bier«, widersprach Nate. »Sind die gut?«, fragte er und nahm sich ein Nacho.
    »Die füllen das Loch. Wenn wir schön angesäuselt sind, bestellen wir uns ein Steak. Bist du dort geblieben, um dich um die Jungs zu kümmern?«
    »Das und ein paar andere Dinge.« Er nahm seine Kopfbedeckung ab und rubbelte sich mit der Hand durchs Haar. »Ist das Rettungsteam denn nicht in die Höhle gegangen?«
    »Die Jungs haben sich nach draußen geschleppt, als sie hörten, dass Hilfe aus der Luft kam.« Sie schaufelte Käse, Fleisch und Salsa mit einem Chip auf. »In erster Linie ging es darum, sie herunterzuholen, um sie ärztlich zu versorgen. Irgendwann wird einer noch mal rauffliegen, um ihre Ausrüstung abzuholen.«
    »Und den toten Mann.«
    Sie zog die Brauen hoch. »Du hast ihm diese Geschichte abgenommen?«
    »Ja, das habe ich. Außerdem hat der Junge Fotos gemacht.« Sie schob die Lippen vor und nahm sich das nächste, gut beladene Nacho. »Ohne Scheiß?«
    »Bier ist fertig«, ertönte der Ruf von der Bar.
    »Warte«, sagte sie zu Nate. »Ich hol es.«
    »Möchtest du noch’ne Runde, Meg?«, fragte Stu sie.
    »Wir lassen ihn erst mal aufholen.« Sie nahm die braune Flasche und brachte sie zum Tisch.
    »Er hat Fotos gemacht?«
    Nate nickte und nahm einen Schluck Bier. »Mit der Digitalkamera, die er in seiner Tasche hatte. Ich habe im Krankenhaus einen überredet, mir einen Ausdruck davon zu machen.« Er tippte mit seinen Fingern auf das Kuvert, das er auf den Tisch geworfen hatte. »Die Kamera musste ich den Jungs von der Staatspolizei übergeben. Vielleicht halten sie mich auf dem Laufenden, vielleicht auch nicht.« Er zuckte mit den Schultern.
    »Und du möchtest auf dem Laufenden sein?«

    »Ich weiß nicht.« Er zuckte wieder mit den Schultern und klopfte mit den Fingern auf den Tisch. »Ich weiß es nicht.«
    O ja, natürlich wollte er auf dem Laufenden sein, sagte sie sich. Es war ihm doch anzusehen, dass er im Geiste schon eine Liste anlegte. Irgend so eine Bullenliste. Wenn es das brauchte, um diese traurigen grauen Augen scharf zu machen, dann konnte sie nur hoffen, dass die Jungs von der Staatspolizei ihn mitspielen ließen.
    »Wahrscheinlich ist er noch gar nicht lange dort oben.«
    Sie hob ihr Glas. »Warum meinst du?«
    »Dann hätte ihn doch jemand gefunden.«
    Sie schüttelte den Kopf und trank ihren Whiskey. »Nicht unbedingt. Eine Höhle wie diese kann bei einem Sturm zugeweht oder unter einer Lawine vergraben, aber auch von Bergsteigern übersehen werden. Die nächste Lawine, und – siehe da – da ist eine Höhle. Dann hängt es davon ab, in welchem Teil der Höhle er sich befand. Wie tief drinnen. Er könnte eine Saison dort drin gewesen sein oder auch fünfzig Jahre.«
    »Sie werden forensische Untersuchungen vornehmen. Dann wird man ihn datieren können und hoffentlich auch identifizieren.«
    »Du arbeitest ja schon an der Lösung des Falls.« Belustigt deutete sie auf den Umschlag. »Lass mich sehen. Vielleicht geht es uns ja wie Nick und Nora Charles.«
    »Das ist nicht wie im Film und hübsch

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