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Das Lexikon der daemlichsten Erfindungen

Das Lexikon der daemlichsten Erfindungen

Titel: Das Lexikon der daemlichsten Erfindungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix R. Paturi
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Gesellschaften. Ende 2011 erließen Griechenland, Frankreich, Italien, Spanien und Belgien einschlägige Verbote. Lange haben solche Maßnahmen meist keinen Bestand, denn Finanzmagnaten halten nicht viel von Moral. Sonst wäre der folgende pikante Vorfall unerklärlich:
    Da haben doch vor ein paar Jahren einige Hedgefonds umfangreiche Leerverkäufe mit VW -Aktien getätigt, weil sie an einen baldigen Kursrückgang dieser Papiere glaubten. Allerdings wussten sie zum Zeitpunkt des Verkaufs nicht, das die Firma Porsche bereits die meisten dieser Aktien für sich reserviert hatte, was deren Kurs steigen ließ. Die Spekulanten zahlten also bei ihrem Deal tüchtig drauf. Daraufhin erdreisteten sie sich allen Ernstes, Porsche auf Schadensersatz für Gewinnausfall zu verklagen! Das ist nichts anderes, als würde ein Pferdewetter auf der Rennbahn erleben, dass der Gaul, auf den er gesetzt hatte, lahmt, was ihn um den erhofften Wettgewinn bringt. Aus Enttäuschung würde er dann den Reitstallbesitzer und den Jockey wegen Gewinnausfalls vor Gericht zerren.

M
    Metalldetektor-Sandalen
    Spätestens seit der zauberhaft kitschigen Filmkomödie Das Wirtshaus im Spessart (Originalfassung 1958) mit Lieselotte Pulver und Günther Lüders weiß hierzulande jedermann, dass es im Spessart Räuber gibt. Bekannt war das allerdings auch schon früher. Kein Geringerer als Wilhelm Hauff hatte bereits im frühen 19. Jahrhundert in seinem gleichnamigen Märchen davon berichtet.
    Im Mittelalter durchzogen einige Fernhandelsstraßen das deutsche Mittelgebirge zwischen Kinzigtal und Main. Weil die Täler vom Herbst bis ins späte
     Frühjahr regelmäßig überschwemmt oder morastig waren, legte man die Trassen bevorzugt auf den Höhenzügen an, wie etwa die noch heute als Wanderweg
     bekannte Birkenhainer Straße im 14. Jahrhundert. Wer den alten Salzhandelsweg heute erwandert, wundert sich über die tief eingeschnittenen Hohlwege in
     zahlreichen Hangbereichen. Hier, an Stellen mit starker Steigung, gab es sogenannte Relaisstationen, an denen die Reisenden die Zugpferde durch
     langsamere, aber weitaus kräftigere Mietochsen ersetzen konnten. Diese Pausen und langsamen Passagen lockten Räuberbanden an, die den Transport recht
     einfach überfallen und ausplündern konnten. Weil die Obrigkeit das natürlich wusste, mussten die Ganoven schnell und aus dem Hinterhalt
     agieren. Und nach dem Raub versteckten sie ihre Beute nicht selten in unmittelbarer Umgebung, um mit dem Diebesgut nicht ertappt zu werden. Geld wurde
     dabei oft vergraben. Und manchmal konnte es später nicht mehr abgeholt werden, oder das Versteck wurde ganz einfach nicht mehr gefunden.
    Sie sind weder kleidsam noch besonders zweckmäßig.
    Heute gibt es einige wenige Schatzsucher, die gezielt im Umfeld der alten Spessart-Hohlwege nach solchen Räuberdepots fahnden und dabei professionelle Metallsuchgeräte einsetzen. Ein solcher Goldgräber berichtete noch vor einigen Jahren, dass er bei seiner ganztägigen Arbeit an frischer Luft durchschnittlich alle ein bis zwei Tage fündig werde.
    Nun dachte sich offenbar ein cleverer Tüftler, dass sich diese Schatzsuche auch vereinfachen und mit einer ganz normalen Waldwanderung verbinden lassen müsste. Er erfand die Metallsuch-Sandalen. Das sind an sich simple Kunststoff-Flip-Flops, wobei in der Sohle des rechten Treters eine Spule aus Metalldraht eingebaut ist. Die erzeugt, von elektrischem Strom aus einer 9-Volt-Batterie durchflossen, ein elektromagnetisches Feld, das sich immer dann verändert, wenn man damit über Metall geht. Das darf auch gerne einige Zentimeter unter dem Boden versteckt sein. Die Veränderung des elektromagnetischen Felds registriert eine kleine angeschlossene Elektronik, die in einem Kästchen am rechten Bein mit einem Klettband befestigt wird. Entdeckt es Metall, dann gibt das kleine Gerät optischen und akustischen Alarm oder wahlweise auch ein Vibrationssignal.
    Das alles mag ganz vernünftig erscheinen, ist es aber nur äußerst bedingt. Zum einen ist es höchst unwahrscheinlich, jemals über vergrabenes Metall, gleich ob mittelalterliche Münzen oder etwa eine Rolle verbuddelten Drahts, zu laufen, zum anderen kann der Sandalen-Metalldetektor vorsätzlich vergrabeneSchätze gar nicht entdecken, denn die stecken sinnigerweise etwas tiefer im Boden, und so weit dringt der Spulensensor nicht vor. Zudem: Welcher Spessart-Räuber würde seine Beute direkt unter der Straße verbuddeln? So etwas macht man ein paar

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