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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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weiterhin steif mit durchgedrücktem Kreuz da, und dann zog sie sich ihre Weste aus und übergab ihm diese. „Hier!“ sagte sie knapp.
    Er zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Schon mal ein guter Anfang!“ lobte er Margrit. Dann hing er die Weste einfach seitwärts über die Rückenlehne der Bank und machte es sich wieder gemütlich. „Und weiter?“ fragte er nach einem Weilchen, weil sich noch immer nichts tat.
    „Weiter, wieso weiter?“ fragte sie von der Seite her, da sie es sich ebenfalls gemütlich gemacht hatte. „Du hast gesagt ausziehen und nicht, wie viel davon!“ Sie gähnte, hob gemahnend den Zeigefinger und wedelte damit dicht vor seiner Nase.
    Nun war er doch ein wenig sauer, aber er verschränkte trotzdem die Arme ziemlich lässig im Nacken und blinzelte zur Beruhigung ins rötliche Abendlicht. „Ich meinterere ... hm ... meinte natürlich alles!“ Seine roten Augen funkelten sie jetzt rabiat an.
    „Alles?“ Sie fuhr wieder mit dem Oberkörper hoch. „Findest du diese Idee nicht etwas ... äh ... abstrakt?“ Es war zu merkwürdig, aber der Hals erschien ihr plötzlich viel zu schmal, um den ganzen Körper damit zu beatmen.
    Er popelte nun zur Beruhigung seiner Nerven in dem obersten seiner drei Nasenlöcher. „Nein, sogar ganz ausgezeichnet!“ brummte er, nachdem er den netten, kleinen Popel zu einem flotten, schwarz glänzenden Bällchen gerollt und elegant von sich geschnippt hatte.
    Der Kerl hatte überhaupt kein Benehmen! Glücklicherweise verhinderte die Abenddämmerung, dass Margrits zunehmende Blässe sichtbar wurde. Sie versuchte, Zeit zu gewinnen, bis sie wieder klar denken konnte und fuhr darum in leichtem Plauderton weiter fort: „Damit meinst du sicher nicht ... äh ...“, sie schluckte, „dass diese ganze Geschichte g ... gleich passieren muss?“ Ihr Blick ging kaum merklich zu den Waffen auf der benachbarten Bank.
    Er sah sie jetzt richtig gemein an. „Doch?“ fragte er verwundert. „Wann denn sonst?“
    „Na, vielleicht, wenn es etwas dunkler geworden ist“, schlug sie leise keuchend vor „so um halb neun, oder auch zehn, oder elf!“ Ihre Augen suchten dabei nach einem günstigen Fluchtweg und sie schob sich ihre Brille auf der Nase zurecht. „Wir könnten ja auch vorher ein wenig spazieren gehen, uns dabei ... äh ... umschauen!”
    „Nein, ich will nur dich anschauen und dann geht es los nach Zarakuma!“ knurrte er jetzt richtig zickig.
    Ganz klar, der war verrückt! Schließlich war sie Psychologin! Diese Sturheit! Er sprach nur noch von ein und demselben Thema! „Und das einfach hier mitten auf diesem Platz?” fragte sie trotzdem weiter.
    „Wo sonst?”
    „Na, zum Beispiel in irgendeinem schönen Haus. Hier gibt es ja so viele leere, oder in einem romantischem Pavillon, in einem ...”
    „Gebüsch!” fauchte er jetzt richtig derb.
    „Du bist wirklich kein Romantiker! Vielleicht weißt du ja nicht einmal, was Romantik ist?“ Also, ich werde dir das jetzt mal erklären. Es ist dann zum Beispiel so, als wenn ...“
    „Nein!“ fauchte er jetzt erbost. „Habe nur keine Zeittick und weiß naturlich, was Romantik ist!“ setzte er hastig hinzu, auch wenn das gelogen war. „Und darüm machen wir das hier auf dem Platz. Das geht schnell und es kratzen uns dabei keiner Blätter und Zweigschinn!”
    Immerhin hatte er stets eine Erklärung parat. „Aber der Sand!” jammerte sie jetzt.
    „Du liegst doch dabei unten, nicht ich!”
    Margrits Wut überwältigte ihre Angst. Sie sprang wie von der Tarantel gestochen von der Bank, stemmte die Fäuste in die Hüften und brüllte den blauen Koloss an. „Die ganze Zeit schon frage ich mich, ob du übergeschnappt sein könntest!“ Sie schnaufte und ihr Gesicht war puterrot. „Aber allmählich bin ich mir sicher, du bist es!“
    „Früh dich ... Unsünn ... freu dich doch, denn so hast du schon mal einer Sicherheit, an welche du dich klammern kannst, mein Ninschinn!” brummte er, jedoch blinzelten seine seltsamen Augen vor Überraschung ziemlich hektisch - er war doch überrascht, oder? Na ja, es konnte ihm auch eine Fliege ins Auge gefallen sein! Aber er hatte sich um keinen Deut von der Bank erhoben.
    „Pah, klammern! Wer wird sich hier klammern!“ kreischte sie. „Ich werde mich an nichts klammern”, dabei jagte sie zu jener Bank, wo ihre beiden Pistolen lagen und griff sich diese, „sondern gleich hiermit etwas tun!“ und baute sich nun vor der anderen Bank auf, auf der sein Waffengürtel lag,

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