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Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2

Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2

Titel: Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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nicht zurückkehrt?«
    »Seine Forschungen sind sehr wichtig.«
    »Ja, das sind sie.« Sie lächelte Pendleton warm an, und Neal hätte seinen Körper der Wissenschaft vermacht, nur damit sie in seine Richtung lächelte.
    »Du bist wichtiger«, sagte Pendleton dumpf, und Neal hatte plötzlich das Gefühl, daß Pendleton gleich weinen würde.
    »Es ist keine Entweder-Oder-Situation«, sagte Neal.
    »›Entweder-Oder‹?« fragte Lan.
    »Das eine oder das andere.«
    Sie nahm noch einen Schluck Tee, stellte die Tasse ab und nahm Pendletons Gesicht sanft in seine Hände. Sie beugte sich vor, bis ihr Gesicht nur ein paar Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war.
    »Wo ai ni«, sagte sie sanft. Ich liebe dich.
    Es war ein so intimer Augenblick, daß Neal sich abwenden wollte. Er konnte kein Wort Chinesisch, aber er wußte, daß sie Pendleton gesagt hatte, daß sie ihn liebte.
    »Wo ai ni«, entgegnete Pendleton.
    Li Lan forschte unter Wasser nach Neals Hand und schob ihre Finger zwischen seine.
    Sein Herz raste.
    Sie ließ seine Hand los.
    »Wir werden morgen gehen«, sagte sie. »Beide.«
    Pendletons Kopf schoß herum, und er wollte protestieren, aber Li Lans Hand auf seiner eigenen unterbrach ihn.
    »Deine Arbeit ist wichtig«, sagte sie.
    Sie schloß die Augen und ließ sich zurücksinken – ein Bild perfekter Entspannung. Pendleton gab sich nicht so leicht zufrieden. »Morgen…«
    Sie unterbrach ihn, ohne die Augen zu öffnen: »… ist ein Traum. Tom und Olivia möchten jetzt mit dir reden.«
    Es war einer dieser Hat-da-nicht-deine-Muttergerufen-Auftritte, und Neal sah Pendleton gehorsam aus dem Wasser steigen, sich ein Handtuch umwickeln und ins Haus gehen. Soviel zur Raffinesse orientalischer Frauen, dachte Neal. Dann fiel ihm auf, daß er allein mit Li Lan war, und er hörte auf zu denken. Sie saßen mindestens fünf aufregende Minuten da, bevor sie sprach.
    »Sie werden ihm nicht weh tun?« fragte sie.
    Ihm weh tun?! Was zum Teufel?
    »Niemand will ihm weh tun, Lan. Sie möchten nur, daß er wieder arbeitet.« Ich meine, wir reden hier über ein Laboratorium, nicht? Nicht über die Gambino-Familie.
    »Bitte, niemand soll ihm weh tun«, wiederholte sie.
    »Okay.« Sieh mich so an, Li Lan, und ich laß’ sie nicht mal böse mit ihm sein.
    »Versprechen Sie’s.«
    »Ich verspreche es.« Das sollte leicht genug zu halten sein. Sie wollen ihn so sehr zurückhaben, daß sie ihn vielleicht sogar befördern. Sein Monogramm in die Reagenzgläser eingravieren. Pelzbesatz am Mikroskop.
    Li Lan stand auf. Sie stand vor Neal, als wollte sie ihn einladen, sie anzusehen, wie eine Hure im Bordell. Er versuchte wegzusehen, versuchte es so sehr, wie der Alkohol, das heiße Wasser und seine eigenen Gefühle ihn ließen. Er schluckte und starrte sie an. Zuerst ihren Körper, dann ihre Augen.
    »Ich werde mit ihm reden«, sagte sie.
    Neal sah sich nach einem Handtuch um, sah aber keins. »Ja, es ist langsam Zeit, zu gehen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, warten Sie auf mich, bitte. Ich komme zurück.«
    »Uuhh, können Sie dann bitte ein Handtuch mitbringen?«
    »Sie sind schüchtern.«
    »Yeah.«
    Sie zog ihren Bademantel an. Die Seide klebte auf ihrer nassen Haut.
    »Kein Grund, schüchtern zu sein. Ich komme zurück, um mich bei Ihnen zu bedanken.«
    »Oh, gern geschehen, Madam. Sie müssen sich nicht bei mir bedanken… Mach’ nur meinen Job.«
    Er war überrascht, als sie sich vorbeugte und ihn küßte, schnell und sanft, auf den Mund. »Ich bin gleich wieder da… um mich zu bedanken.«
    Ein geflüstertes Versprechen.
    »Nein«, sagte er zögernder, als er wollte.
    Sie sah ihn erstaunt an.
    »Sie verstehen nicht«, sagte Neal. »So funktioniert das nicht. Sie brauchen keine… Versicherung zu kaufen.«
    Andererseits, wenn du ihn verlassen und mit mir abhauen willst, und wir glücklich bis in alle Ewigkeit sein sollen, das ist was ganz anderes.
    »Ist keine Versicherung. Sie waren sehr nett.«
    Klar. Sie glaubt kein Wort. Sie sorgt sich immer noch um ihn, und sie ist bereit, in ein bißchen Extra-Schutz zu investieren. Wo lernt eine Malerin so was?
    »Wirklich, Lan, nein danke.«
    Aber nicht noch mal fragen, Lan, denn das war das letzte »Nein danke« für heute.
    Sie sah einen Augenblick lang verwirrt aus, dann lächelte sie und zuckte mit den Achseln. Der Bademantel rutschte von ihren Schultern, und sie sah ihn lange an, eine Siehst-du-was-du-versäumst-Pose, die ihn voll erwischte. Von hinten erleuchtet vom Licht,

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