Das Liebesleben der Hyäne
Bobby.
»Sie will nicht mit mir ficken.«
»Aha.«
»Geht ihr mit mir schwimmen?«
»So spät noch? Der Pool ist geschlossen.«
»Was heißt geschlossen? Es ist doch Wasser drin, oder nicht?«
»Ich meine, die Beleuchtung ist aus.«
»Mir egal. Sie will nicht ficken.«
»Du hast keine Badehose dabei.«
»Ich hab meine Unterhose an.«
»Na gut. Augenblick …«
Bobby und Valerie kamen heraus, wunderschön ausstaffiert mit neuen knappsitzenden Badesachen.
»Was ist denn mit Cecelia?«
»Verklemmt. Christliche Erziehung.«
Wir gingen hinaus zum Swimmingpool. Es stimmte, die Lichter waren aus. Bobby und Valerie hechteten gemeinsam ins Wasser. Ich setzte mich an den Rand des Beckens, ließ die Füße reinhängen und lutschte an meiner Wodkaflasche.
Bobby und Valerie tauchten nebeneinander wieder auf. Bobby schwamm zu mir her, packte mich an einem Fuß und zog daran.
»Komm schon, du Affenarsch. Zeig ein bißchen Mumm! Spring rein!«
Ich sprang nicht rein. Ich hielt mich am Beckenrand fest und ließ mich langsam und vorsichtig ins Wasser. Dann war ich drin. Es war ein merkwürdiges Gefühl. All dieses dunkle Wasser um mich herum. Ich sank langsam auf den Grund des Schwimmbeckens zu. Ich war etwas über einsachtzig und wog 225 Pfund. Ich wartete darauf, daß ich Boden unter die Füße bekam und mich wieder abstoßen konnte. Wo war der Boden? Ah, da war er. Ich stieß mich ab. Langsam ging es wieder nach oben. Schließlich kam ich mit dem Kopf aus dem Wasser.
»Tod allen Huren, die vor mir die Beine zuklemmen!« brüllte ich.
Eine Tür ging auf und ein Mann kam aus einem der ebenerdigen Apartments gerannt. Es war der Manager.
»Hey! Um diese Zeit darf nicht mehr geschwommen werden! Der Pool ist nicht beleuchtet!«
Ich paddelte zu ihm hin, hielt mich am Beckenrand fest und sah zu ihm hoch. »Hör mal, Motherfucker, ich trink zwei Fässer Bier am Tag und bin Profi-Catcher. Ich bin von Natur aus ein gutmütiger Mensch, aber jetzt will ich schwimmen, und ich will diese Lichter anhaben! SOFORT! Ich sag’s nicht zweimal!« Ich paddelte wieder davon.
Die Lichter gingen an. Der ganze Pool war in strahlendes Licht getaucht. Reine Magie. Ich paddelte zu meinem Wodka, nahm die Flasche vom Beckenrand und trank einen kräftigen Schluck. Die Flasche war jetzt fast leer. Ich sah mich nach Bobby und Valerie um. Sie schwammen unter Wasser, kreisten umeinander, geschmeidig und elegant. Sie machten das wirklich gut. Schon merkwürdig, dachte ich. Immer sind alle jünger als ich.
Wir beendeten die Schwimmerei. Ich ging in meinen klatschnassen Unterhosen zum Apartment des Managers und klopfte. Er machte die Tür auf. Ich mochte ihn.
»Hey, Sportsfreund, du kannst die Lichter wieder ausknipsen. Ich bin fertig mit Schwimmen. Du bist okay, Baby, wirklich okay.«
Wir gingen zurück in unser Apartment.
»Trink noch was bei uns«, sagte Bobby. »Ich weiß, daß du unglücklich bist.«
Ich ging noch auf zwei Drinks zu ihnen rein.
»Also wirklich, Hank«, sagte Valerie. »Du und deine Frauen! Alle kannst du doch schließlich nicht ficken. Ist dir das nicht klar?«
»Sieg oder Tod!«
»Schlaf dich aus, Hank.«
»Gute Nacht, ihr zwei. Und vielen Dank.«
Ich ging zurück in mein Schlafzimmer. Cecelia lag platt auf dem Rücken und schnarchte. Sie kam mir jetzt ausgesprochen fett vor. Ich zog meine nasse Unterhose aus und kroch unter die Decke. Dann faßte ich Cecelia an der Schulter und rüttelte sie.
»Cecelia. Du schnarchst!«
»Hm? … oh … entschuldige …«
»Schon gut. Ich komm mir vor, als wären wir ein Ehepaar. Ich mach dir’s morgen früh, wenn ich wieder frisch bin.«
81
Ein Geräusch weckte mich auf. Es war noch nicht ganz Tag. Cecelia machte irgendwo im Zimmer herum und zog sich an. Ich sah auf die Uhr.
»Es ist erst fünf. Was hast du denn vor?«
»Ich will raus und mir den Sonnenaufgang ansehn. Ich liebe Sonnenaufgänge!«
»Kein Wunder, daß du ohne Alkohol auskommst.«
»Wenn ich zurückkomme, können wir zusammen frühstücken.«
»Ich kann schon seit vierzig Jahren kein Frühstück mehr runterkriegen.«
»Ich geh jetzt und seh mir den Sonnenaufgang an.«
Ich entdeckte eine Flasche Bier. Sie war warm. Ich schraubte den Verschluß ab und trank die Flasche aus. Dann schlief ich weiter.
Gegen halb elf klopfte es an die Tür. »Herein …«
Es waren Bobby, Valerie und Cecelia.
»Wir haben gerade zusammen gefrühstückt«, sagte Bobby.
»Und jetzt möchte Cecelia barfuß einen Spaziergang am
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