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Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition)

Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janika Nowak
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Hütte, die am Waldrand stand. Der verbrannte Geruch in der Luft ließ mich darauf schließen, dass hier ein Köhler lebte. Wenig später sah ich Rauch aus den Meilern aufsteigen, die ein Stück entfernt auf einer Lichtung aufgeschichtet waren.
    Ein markerschütterndes Krachen riss mich von dem Bild weg, bevor ich in Erfahrung bringen konnte, wer in der Hütte gestorben war. Panisch tastete ich nach dem Lichtschalter, konnte im ersten Moment jedoch nicht erkennen, was das Krachen ausgelöst haben könnte. Also sprang ich auf und rannte zur Tür. Auf dem Gang traf ich auf Thomas, der ebenfalls aus seiner Unterkunft gestürmt kam.
    »Hast du das auch gehört?«
    »Klar, warum wäre ich sonst hier?«
    Im nächsten Augenblick wurden die Türen nebenan aufgerissen, und Pheme und Aiko stürmten beinahe gleichzeitig nach draußen. Beide waren mit Pistolen bewaffnet.
    Die Harpyien! Wurden wir etwa angegriffen? Aber wie sollten sie unter die Erde gelangen?
    »Kommt mit!« Pheme stürmte bereits an uns vorbei zur Tür.
    Aiko drückte Thomas eine dritte Pistole in die Hand.
    »Die wirst du brauchen.«
    »Aber ich habe keine Ahnung …«
    »Dann wirst du es eben lernen!«, bellte Pheme, ohne sich umzuschauen.
    »Was ist mit mir?«
    »Du brauchst keine Waffe. Benutz deine Stimme, wenn es ernst wird.«
    »Was, wenn ich einen von euch treffe? Ich bin noch …«
    Bevor ich mich weiter aufregen konnte, ertönte erneut ein Krachen. Aiko versetzte mir einen Stoß, um mich schneller voranzutreiben, Pheme war schon einige Meter vor uns. Thomas griff nach meiner Hand und zog mich vorwärts.
    Lautes Rauschen tönte uns auf der Treppe entgegen. Von Macius war nichts zu sehen.
    »Los, nach oben!«, rief Pheme, während sie prüfend in beide Richtungen blickte.
    »Kann uns mal wer sagen, was hier los ist? Warum braucht Thomas eine Knarre?«
    »Wir werden angegriffen.«
    »Woher wisst ihr das?«
    »Das hört man doch, oder?«
    Wieder knallte es. Diesmal ganz nahe bei uns.
    »Na, macht schon, schneller!« Phemes Stimme hallte zornig von den Wänden wider.
    Im nächsten Augenblick schwoll das Rauschen an, und eine Wassersäule schoss aus dem Schacht.
    Ich hielt den Atem an, als ich Macius unten im Tunnel entdeckte. Zunächst sah es so aus, als würde er vom Wasser emporgewirbelt, doch dann erkannte ich, dass er auf dem Wasser stand. Seine Haut war vollständig grün, seine Augen leuchteten wie blaugrüne Lämpchen, und an seinem Hals hatte er Schlitze, die wie Kiemen aussahen. Ich schätze mal, wir hatten alle unsere Problemchen, ob es Hörner, Federn, Kiemen oder rosa Augen waren.

    Das Wasser brandete höher, dann stieg es sanfter an, bis Macius uns schließlich erreicht hatte. Er blieb auf den Wellen stehen, und ich starrte ihn für einen Moment mit offenem Mund an. Was für ein Anblick. Obwohl es irre schwierig sein musste, auf dem Wasserstrahl zu stehen, hielt er sich elegant wie ein Tänzer, während die durchnässten Klamotten an seinen Muskeln klebten wie bei einem Wet-T-Shirt-Contest. Selbst in seiner Wassermanngestalt war er verdammt sexy.
    »Es sind Brunnenwürmer. Die Ghule müssen uns ausspioniert haben.«
    »Diese verdammten Mistkerle!«, schimpfte Aiko, während ihre Haut rot zu glühen begann. »Ich werde sie rösten!«
    »Nein!«, entgegnete Macius scharf. »Ich werde versuchen, sie aufzuhalten. Ihr werdet, wie wir es besprochen hatten, nach Moskau fahren und die Nymphen aufspüren. Sie müssen uns helfen.«
    »Aber wir könnten ihnen …«
    »Nein, Pheme, ihr werdet verschwinden.« Er griff in seine Hosentasche und holte etwas hervor. Als er die Hand öffnete, erkannte ich, dass es sich um die getrocknete Seerose handelte, die er mir am ersten Tag gezeigt hatte.
    »Nimm sie, und wenn es an der Zeit ist, aktiviere sie.« Er hielt sie mir entgegen.
    »Ich soll was?«, fragte ich erschrocken zurück. Mit den Göttern reden? Ich? Das konnte ich doch gar nicht. »Muss ich denn nicht …«
    »Wenn es an der Zeit ist, wirst du schon wissen, was du zu tun hast«, antwortete er kryptisch, während das Hämmern erneut ertönte – inzwischen in beinahe regelmäßigen Abständen. Was auch immer Brunnenwürmer waren, sie waren hartnäckig. »Außerdem gebe ich dir die Rose nur als Leihgabe. Wenn ich es schaffe, die Würmer aufzuhalten, wirst du sie mir unbeschadet aushändigen, okay?«
    Wenn er es schaffte? Hieß das, er war sich nicht sicher? Ich wollte ihm widersprechen und mich weigern, die Rose anzunehmen, aber mir war klar, dass

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