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Das Lied der Hoffnung: Roman (German Edition)

Das Lied der Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Das Lied der Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Holeman
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Lebenszeichen von ihrem Jungen bekommt? «
    » Und wie soll ich ihr erklären, woher ich den Brief habe, Grischa? Wie auch immer, du brauchst ja nur das Lösegeld zu besorgen, dann bekommt sie Mischa wieder. Soso hat es mir versprochen. «
    » Mir hat er das auch schon versprochen. «
    » Aber ich sage dir doch, Soso hat die Nase voll davon, auf den Jungen aufzupassen. Außerdem wollen sie Pskow verlassen und in eine andere Provinz ziehen. Vielleicht nach Woronesch oder noch weiter weg, um dort ein neues Leben zu beginnen. « Soso hat nichts dergleichen gesagt, aber sie hat das Gefühl, dass ihre Geschichte dadurch glaubhafter wird. Sie nimmt das Blatt wieder an sich, das Grischa ihr reicht, faltet es zusammen und steckt es unter ihre Bluse. » Mischa scheint es nicht gut zu gehen. «
    » Was meinst du damit? «
    » Soso hat gesagt, er ist krank. « Sie weiß, dass sie sich in lauter Lügen verstrickt, damit Grischa alle Hebel in Bewegung setzt, um den Jungen zurückzubekommen. » Er kann nicht lange unter diesen rauen Bedingungen überleben, nicht ein Junge, der so zart und empfindlich ist wie Michail Konstantinowitsch. « Sie beobachtet Grischas Mienenspiel. » Mischa hat dich doch nicht gesehen, oder? Bei seiner Entführung? «
    Grischa schüttelt den Kopf. Der Junge hat ihn nur in der Rolle des Retters erlebt.
    » Dann wirst du für ihn ein Held sein, und für die Gräfin natürlich auch. Wenn du ihr den Jungen zurückbringst. Sie wird dir ein Leben lang dankbar sein. «
    Grischa traut Lilja nicht über den Weg. » Was willst du damit sagen? «
    Lilja lächelt, ein sonderbares hintergründiges Lächeln, und als sie die Hand hebt, um sich am Hals zu kratzen, riecht er Rosenessenz. Antoninas Duft. » Sie wird dir so dankbar sein, dass sie vielleicht sogar beschließt, nicht länger ein Geheimnis daraus zu machen, was zwischen euch vorgefallen ist. Gut möglich, dass sie dir sogar anbietet, zu ihr ins Gutshaus zu ziehen. « Das ist eine weit hergeholte Vermutung, aber Lilja hat beschlossen, aufs Ganze zu gehen. Mittlerweile ist sie sicher, dass in jener Nacht im September, die sie gemeinsam auswärts verbrachten, etwas zwischen Grischa und Antonina gewesen sein muss. Ihr ist aufgefallen, dass sich Grischa seither anders gegenüber der Gräfin verhält. Aber es hat sich nicht wiederholt. Lilja sorgt dafür, dass sie Tag und Nacht weiß, wo Antonina ist.
    Prompt wird sie durch Grischas Antwort bestätigt. » Sie hat es dir erzählt? « , fragt er verblüfft.
    Lilja übergeht seine Frage. » Du musst also so schnell wie möglich mehr Geld herbeischaffen, Grischa. Und sobald du es hast, bringe ich dich zu Soso. Und er wird uns zu Mischa führen. Selbst wenn du dein Land verkaufen musst, um an das Geld zu kommen, tu es. Tu es für die Gräfin. «
    » Was weißt du von einem Stück Land, das mir gehören soll? « Seine Stimme hat einen scharfen Klang.
    » Ljoscha hat mir gesagt, dass du bald von hier weggehst, um selbst Grundbesitzer zu werden, und dass du ihn als Verwalter einstellst. Ihn und seine Frau. « Das letzte Wort sagt sie in gehässigem Ton.
    Grischa hat Ljoscha nicht gebeten, es für sich zu behalten, und doch ist er irgendwie überrascht, dass er seiner Schwester von seinem Plan erzählt hat. » Hast du mit der Gräfin darüber gesprochen? «
    » Glaubst du, ich erzähle ihr, was es unter uns Dienstboten für Neuigkeiten gibt? Glaubst du, sie bittet mich darum? Oh Lilja, erzähl mir doch ein bisschen von deinem Bruder. Wie geht es euch so? Und von Grischa. Weißt du, was für Pläne er hat? « Ihre Stimme hat einen bitteren Klang. » Oder könnte es vielleicht sein, dass die Gräfin zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist, um sich um unsere Angelegenheiten zu kümmern? Was, Grischa, glaubst du, trifft zu? «
    Anstatt ihre Frage zu beantworten, sagt er: » Und du, Lilja? Wenn ich auf deinen Vorschlag eingehe, was hast du davon? «
    » Was meinst du wohl? Glaubst du, ich helfe Soso umsonst? Ich kann es nicht erwarten, von hier fortzukommen. « Lilja hebt trotzig eine Schulter. » Ich habe dieses Leben satt. Wir werden alle etwas davon haben. Die Gräfin wird ihren Sohn zurückbekommen. Du wirst die Gräfin bekommen. Und ich werde endlich mein eigenes Leben haben, wo ich tun und lassen kann, was ich will. Ohne dass sie über mich bestimmt. «
    Lilja kratzt sich an der Schulter. Als sie mit Soso im Bett war, wurde sie von Flöhen gebissen. Das zusammengefaltete Blatt in ihrer Bluse raschelt.
    Grischa hört es

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