Das Lied der Klagefrau
H. H. Rölke G.m.b.H.
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Die Fatrasien und die Erklärungen dazu
wurden entdeckt in:
FATRASIEN
Absurde Poesie des Mittelalters
von
Ralph Dutli
Wallstein Verlag, Göttingen
2010
Hinweise
D ie Dissertation
Über die inneren Veränderungen des Auges,
an der Julius Abraham in diesem Roman arbeitet, ist authentisch, stammt aber in Wahrheit von einem gewissen Heinrich Wilhelm Mathias Olbers aus Bremen, der sie am 28. Dezember 1753 öffentlich verteidigte. Das Werk wurde gedruckt und ediert im Verlag Johann Christian Dieterich zu Göttingen. (Siehe auch unter »Anhang«.)
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Alenas Klagelied
Am Ende stehn wir stille …
ist ein Konglomerat mehrerer Lieder aus dem unter »Quellen« genannten Gesangbuch. Die Mischung war aus inhaltlichen Gründen notwendig und wurde – wenn man so will – Alena auf den Leib geschrieben.
Das zweite Lied
Die Sünden sind vergeben! Das ist ein Wort zum Leben …
von Philipp Friedrich Hiller wurde wortgetreu übernommen, mit einer kleinen Ausnahme: Der ursprüngliche Text ist in der ersten Person gehalten, ich habe daraus die zweite Person gemacht – aus dem
Ich
wurde also ein
Du.
So konnte Alena ihren Widersacher Hermannus Tatzel gesanglich direkt ansprechen.
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Das Lied
Ça, ça geschmauset
ist ein studentischer Rundgesang aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Text und Melodie sind unbekannter Herkunft; der Text wurde von mir teilweise frei interpretiert und erweitert.
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Das Zitat:
… Wird bei Operationen der Kopf längere Zeit über einen Winkel von
50
-
60
° hinaus seitlich gedreht, so kann es zwar nicht zu einer Einschränkung der Atmung, wohl aber zur Abklemmung einer oder beider Wirbelarterien, zu einer Thrombose und zu Durchblutungsstörungen des Gehirns kommen … Einmal war bei einem derartigen Vorgehen sogar der Tod eingetreten …
stammt nicht aus dem im Roman genannten Buch
De caputitis aspera et venae
von
Arminius Pesus,
sondern aus dem Werk
Gerichtliche Medizin
von
B. Mueller. (Bd.
1
,
2
. Auflage
1975.
)
Da die Anatomie des heutigen Homo sapiens sicher nicht anders ist als die des Menschen im achtzehnten Jahrhundert, habe ich mir die Freiheit genommen, den Inhalt eines modernen Werkes für meine Zwecke zu entlehnen. Der Titel
De caputitis aspera et venae
ist natürlich ebenso frei erfunden wie die Figur des
Arminius Pesus.
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Die von Professor Lichtenberg vorgetragenen Fatrasien hat dieser in Wahrheit wohl kaum gekannt. Doch hätte er sich – davon bin ich überzeugt – über ihren scheinbar sinnlosen Inhalt sehr amüsiert. Insofern habe ich mir erlaubt, ihm einige der skurrilsten Zeilen in den Mund zu legen.
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Um bei Lichtenberg zu bleiben: Der von ihm im Kreise seiner Kollegen angesprochene schwelende Streit zwischen den Göttinger
Burschen
und den Schreinergesellen brach im Juli des darauffolgenden Jahres offen aus. Eine Schlägerei zwischen zwei wandernden Tischlergesellen und dem Studenten Konrad Albrecht Heine eskalierte und führte dazu, dass beide Seiten – Handwerker und Studenten – sich unversöhnlich gegenüberstanden. Welche Partei dabei im Recht war, lässt sich heute kaum mehr sagen. Fest steht jedenfalls, dass es auf beiden Seiten zu Haftstrafen kam. Am Ende verließen an die achtzig Studenten die Stadt und kampierten für mehrere Tage auf dem Kerstlingeröder Feld. Dieser Entschluss wog schwer für die Stadt Göttingen, die zu einem nicht geringen Teil von den Studenten lebte. Erst nachdem der Rat und die Universität eingelenkt und die wichtigsten Forderungen der Studenten erfüllt hatten, kehrten diese triumphierend in die Stadt zurück.
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Die erste wissenschaftliche Beschreibung des Schnabeltiers erfolgte nach meinen Recherchen im Jahr 1799 von George Shaw, einem englischen Arzt und Naturforscher, nachdem frühe Siedler dem seltsamen Wesen im Osten Australiens begegnet waren. Sie erfolgte also über zehn Jahre später als in meinem Roman durch den fiktiven Doktor der Anatomie und Gastprofessor Gottlieb Christian Schildenfeld, der es zunächst als Fischvogelsäuger bezeichnete. Der geneigte Leser möge mir diese kleine Ungenauigkeit verzeihen.
Anhang
Vier Seiten aus der Inauguraldissertation
DE OCULI MUTATIONIBUS INTERNIS
(Über die inneren Veränderungen des Auges)
von Heinrich Wilhelm Mathias Olbers
Reproduziert nach dem Original aus dem
Institut für Geschichte der Medizin und Ethik
der Universität Göttingen (Georgia Augusta)
Titelseite
D ie Abbildung rechts
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