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Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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vorschlagen. Lass uns auf der Stelle verschwinden und Norfolk für immer den Rücken kehren. Wir gehen zurück nach Perth. Dort kannst du wieder zu Nikko gehen, und ich kann den Geriatriekomplex bauen. Du weißt, wie gerne ich das würde. Es würde uns reicher machen, als wir es uns je erträumt haben. Und Jess, sollte Nikko feststellen, dass du tatsächlich an einer Neurose oder sogar an einer leichten Form von Schizophrenie leidest, dann bin ich sicher, dass es sich behandeln lässt.«
    Sie wandte sich um, um ihn anzusehen, und kniff die Augen zusammen, als ihr der Gedanke kam, dass das Simon ganz ausgezeichnet passen würde. Er könnte sie wegschließen lassen, sodass sie ihn nicht länger störte und behandelt wurde, während er sich auf seinen großartigen Plan konzentrierte, um stinkreich zu werden. Plötzlich fiel ihr auf, dass er ähnliche Symptome zeigte wie ihr Vater.
    »Was ist mit deiner Arbeit hier? Du bist erst knapp zwei Monate hier.«
    »Zum Teufel damit«, meinte er und wedelte dramatisch mit einem Arm. »Lass sie mich doch verklagen, wenn sie wollen.«
    Sie wurde erneut nachdenklich, als sie ihn musterte, doch dann wandte sie sich dem Bild zu, als ob es eine Art faszinierender Anziehungskraft auf sie ausübte. »Ja, vielleicht wäre es ein kluger Schachzug fortzugehen.« Sie verschluckte sich und musste husten. »Wir könnten Norfolk für immer verlassen, wie du sagst.« Und Marcus auch . Der Schmerz in ihrer Herzgegend wollte den Gedanken daran nicht zulassen. Und die Insel. So kurz ihre Zeit hier auch gewesen war, sie hatte sich in den Ort verliebt, die Ruhe und die Freundlichkeit der Leute, die dort lebten. »Das kann ich nicht tun.«
    Er gab ein tiefes Knurren von sich. »Sei doch mal ehrlich, Jess. Es ist nicht so, dass du nicht kannst; du willst nicht.« Er neigte sich vor und klopfte auf den Rand des Bildes. »Dieses verdammte Gemälde. Ich frage mich, wie ein Psychiater deine Obsession mit diesem Bild und deine morbide Faszination für Sarah einschätzen würde.« Zornig schob er die Hände in die Hosentaschen. »Gott, jetzt hast du mich schon so weit gebracht, dass ich rede, als ob ich sie für eine reale Person halten würde!«
    »Vielleicht ist sie jetzt nicht mehr real, Simon, aber einst war sie es. Ich bin sicher, dass Sarah O'Riley einst genauso gelebt, geatmet, gelacht und geweint hat wie wir jetzt.«
    »Tatsächlich? Jesus, Jessica, hast du schon mal daran gedacht, dass Sarah eventuell nichts anderes ist als ein Hirngespinst aus einer verdrehten Einbildung?«
    »Das habe ich früher gedacht, aber jetzt nicht mehr. Nicht, seit ich sie gesehen habe.«
    Er starrte sie an, als wäre ihr jäh ein zweiter Kopf gewachsen. »Du hast sie gesehen? Wovon in Gottes Namen sprichst du?«
    O nein! Jessica presste die Lippen aufeinander. Zu spät hatte sie ihren Fauxpas bemerkt. Sie hatte es ihm nicht erzählen wollen. Marcus hatte gemeint, es sei vielleicht besser so. Doch sein Hohn hatte sie dazu verleitet, daher blieb ihr keine andere Wahl, als ihm alles zu erzählen.
    »Ich war mit Marcus in der Slaughter Bay zum Picknicken. Ich bin ein bisschen herumgelaufen, und sie … Sarah erschien mir. Erst sah es aus wie Nebel, doch dann konnte ich ihr Gesicht und ihren Körper sehen. Sie sagte …«
    »Sie hat tatsächlich mit dir geredet?«
    Selbst erstaunt, lächelte sie. »Ja. Doch dann habe ich Angst bekommen, obwohl ich weiß, dass sie nicht die Absicht hatte, mich zu verletzen, und bin weggerannt.«
    »Das ist wohl das Vernünftigste, das du seit Wochen getan hast«, stellte er fest und lachte dann grimmig auf. Gespaltene Persönlichkeit. O ja, er wusste, dass man einer solchen Möglichkeit sehr skeptisch gegenüberstehen sollte. Doch er verzweifelte langsam und wollte nichts ausschließen. Es könnte schließlich sein, dass sie sich in die beiden Personen Jessica Pearce und diese verdammte Sarah aufteilte. Und ihre Blackouts, ihre Gedächtnislücken, könnten stets dann auftreten, wenn sie die andere Persönlichkeit übernahm. Er war sicher, dass er vor vielen Jahren über mehrere gut dokumentierte Fälle von Personen gelesen hatte, die an einem bestimmten Punkt in ihrem Leben multiple Persönlichkeiten entwickelt hatten, die entweder durch die Vergangenheit oder Kindheitstraumata hervorgerufen wurden. Verdammt, er wünschte, er wüsste mehr darüber. Er musste Nikko anrufen. Wieder.
    »Du siehst also, ich kann hier nicht weg. Es handelt sich um ein Rätsel, und Sarah und diese Gesichter sind ein

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