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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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letzten zwei Meter und rollte sich bei der Landung ab.
    Gendry reichte ihr die Hand und zog sie auf die Beine. »Du warst lange dort oben. Was hast du gesehen?«

    »Ein kleines Fischerdorf am Ufer im Norden. Sechsundzwanzig Strohdächer, und eins mit Schiefer. Und einen Wagen habe ich auch entdeckt. Dort ist jemand.«
    Beim Klang ihrer Stimme kroch Wiesel aus dem Gebüsch hervor. Lommy hatte sie so genannt. Er meinte, die Kleine sähe aus wie ein Wiesel, was nicht stimmte, aber sie konnten sie doch nicht mehr »weinendes Mädchen« nennen, nachdem sie zu weinen aufgehört hatte. Ihr Mund war dreckig. Hoffentlich hatte sie nicht wieder Schlamm gegessen.
    »Hast du Menschen gesehen?«, erkundigte sich Gendry.
    »Vor allem Dächer«, gestand Arya ein, »immerhin kam aus ein paar Schornsteinen Rauch, und ein Pferd hat gewiehert.« Wiesel schlang die Arme um ihr Bein und klammerte sich fest. Das tat sie in letzter Zeit häufiger.
    »Wo Menschen sind, gibt es auch etwas zu essen«, sagte Heiße Pastete, viel zu laut. Gendry versuchte ihm ständig einzuschärfen, leiser zu sein, jedoch ohne Erfolg. »Vielleicht teilen sie mit uns.«
    »Vielleicht bringen sie uns auch um«, erwiderte Gendry.
    »Nicht, wenn wir uns ergeben«, meinte Heiße Pastete voller Hoffnung.
    »Jetzt hörst du dich schon an wie Lommy.«
    Lommy Grünhand saß zwischen zwei dicken Wurzeln einer Eiche. Beim Kampf am Bergfried hatte ihn ein Speer in die Wade getroffen. Am Ende des nächsten Tages musste er, von Gendry gestützt, auf einem Bein humpeln, und jetzt konnte er nicht einmal mehr das . Sie hatten Äste von Bäumen gehackt und eine Bahre für ihn gebaut, kamen aber auf diese Weise nur langsam voran, außerdem war es harte Arbeit für sie, und Lommy jammerte bei jeder kleinen Erschütterung.
    »Wir müssen uns ihnen ergeben«, schlug Lommy vor. »Das hätte Yoren auch tun sollen. Er hätte ihnen die Tore öffnen sollen.«
    Arya hatte Lommys Gerede darüber, was Yoren hätte tun sollen, satt. Wenn sie ihn trugen, kannte er stets nur ein Gesprächsthema:
die Schmerzen in seinem Bein und seinen leeren Bauch.
    Heiße Pastete freilich stimmte Lommy zu. »Sie haben Yoren aufgefordert, die Tore zu öffnen, im Namen des Königs. Dann muss man auch gehorchen. Das war alles die Schuld dieses stinkenden alten Kerls. Wenn er sich ergeben hätte, hätten sie uns auch in Ruhe gelassen.«
    Gendry runzelte die Stirn. »Ritter und Lords nehmen sich gegenseitig als Gefangene und verlangen Lösegelder. Ob sich jemand wie du ergibt, ist ihnen gleichgültig.« Er drehte sich zu Arya um. »Was hast du sonst noch entdeckt?«
    »Wenn es ein Fischerdorf ist, verkaufen sie uns Fische, wette ich«, mischte sich Heiße Pastete ein. Im See schien es von Fischen nur so zu wimmeln, allerdings hatten sie nichts, womit sie sie hätten fangen können. Arya hatte es mit den Händen versucht, wie sie es bei Koss beobachtet hatte, aber Fische waren schneller als Tauben, und außerdem spielte das Wasser ihren Augen Streiche.
    »Von Fischen weiß ich nichts.« Arya zupfte an Wiesels verfilztem Haar und dachte, man solle es am besten abschneiden. »Am Wasser sind Krähen. Da muss etwas Totes liegen. «
    »Fische, die angespült wurden«, meinte Heiße Pastete. »Wenn die Krähen sie fressen, können wir’s auch, wetten?«
    »Wir sollten lieber Krähen fangen und die essen«, sagte Lommy. »Über einem Feuer könnte man sie wie Hühner rösten. «
    Gendry sah mit seiner finsteren Miene Furcht einflößend aus. Sein Bart war dicht geworden und kohlrabenschwarz. »Ich habe gesagt, kein Feuer.«
    »Lommy hat Hunger «, jammerte Heiße Pastete, »und ich auch.«
    »Wir haben alle Hunger«, gab Arya zurück.
    » Du nicht.« Lommy spuckte aus. »Würmerfresser.«
    Arya hätte ihm am liebsten gegen die Wunde getreten.
»Ich habe dir angeboten , auch für dich Würmer auszubuddeln. Du brauchst es nur zu sagen.«
    Lommy verzog angewidert das Gesicht. »Wenn mein Bein nicht wäre, würde ich uns ein paar Wildschweine jagen.«
    »Ein paar Wildschweine«, höhnte sie. »Um Wildschweine zu jagen, braucht man einen Schweinespeer und Pferde und Hunde und Männer, die das Schwein aus dem Gebüsch scheuchen.« Ihr Vater hatte im Wolfswald mit Robb und Jon Keiler gejagt. Einmal hatte er sogar Bran mitgenommen, bloß Arya nicht, obwohl sie älter war. Septa Mordane hatte immer gesagt, Wildschweinjagd sei nichts für Damen, und Mutter hatte ihr einen eigenen Falken versprochen, wenn sie ein bisschen älter

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