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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Seeufers, und zwischen ihnen floss ein kleiner Bach hindurch. Ein hölzerner Anlegesteg erstreckte sich neben einem schiefergedeckten Gebäude ins Wasser.
    Sie stieg weiter nach oben, bis ein Ast unter ihrem Gewicht nachgab. Am Steg lagen keine Boote, dennoch ringelten sich aus den Schornsteinen dünne Rauchfäden in die Luft, und halbverdeckt stand ein Wagen hinter einem Stall.
    Dort ist jemand. Arya biss sich auf die Unterlippe. Alle anderen Orte, durch die sie bisher gekommen waren, hatten sie leer und verlassen vorgefunden. Bauernhöfe, Dörfer, Burgen, Septen, Scheunen, ganz gleich was. Wenn etwas brennen konnte, hatten die Lennisters es angezündet; wenn etwas sterben konnte, hatten sie es getötet. Sogar die Wälder hatten sie in Brand gesetzt, wo es ging, aber das Laub war grün und das Holz nass von den jüngsten Regenfällen, und deshalb hatte sich das Feuer nicht ausgebreitet. »Sie würden auch den See anstecken, wenn es möglich wäre«, hatte Gendry gesagt, und Arya wusste, er hatte Recht damit. In der Nacht ihrer Flucht hatten die Flammen so hell auf dem Wasser geglänzt, dass es aussah, als würde der See tatsächlich brennen.
    In der folgenden Nacht hatten sie endlich den Mut aufgebracht, in die Ruinen zurückzukehren, doch hatten sie nur rußgeschwärzte Steine, leere Hülsen von Häusern und
Leichen gefunden. An manchen Stellen stieg noch immer schwacher Rauch aus der Asche auf. Heiße Pastete hatte sie angefleht, nicht dorthin zurückzugehen, und Lommy nannte sie Dummköpfe und schwor, Ser Amory werde sie erwischen und ebenfalls töten, aber Lorch und seine Männer waren zu diesem Zeitpunkt schon längst wieder abgezogen. Die Tore waren eingerissen, die Mauern teilweise geschleift, und überall lagen unbestattete Tote. Ein Blick genügte Gendry. »Sie haben alle umgebracht«, sagte er. »Und die Hunde haben auch schon an ihnen genagt.«
    »Oder Wölfe.«
    »Hunde, Wölfe, welche Rolle spielt das? Hier gibt es nichts mehr.«
    Arya hingegen wollte nicht gehen, bis sie Yoren gefunden hatten. Ihn konnten sie nicht umgebracht haben, redete sie sich ein, er war so hart und zäh, und außerdem ein Bruder der Nachtwache. Das sagte sie auch zu Gendry, während sie zwischen den Leichen nach ihm suchten.
    Der Axthieb, der ihn das Leben gekostet hatte, hatte ihm den Schädel in zwei Teile gespalten, aber der graue verfilzte Bart konnte keinem anderen gehören, oder das Gewand, ausgeblichen und lange schon eher grau denn schwarz. Ser Amory Lorch hatte sich auch nicht mit der Bestattung seiner eigenen Gefallenen aufgehalten, und die Leichen von vier Männern der Lennisters lagen um Yoren herum. Arya fragte sich, wie viele Gegner wohl notwendig gewesen waren, um ihn zu töten.
    Er wollte mich nach Hause bringen , dachte sie, derweil sie eine Grube für den Alten aushoben. Es waren zu viele Tote, um sie alle zu beerdigen, doch wenigstens Yoren sollte ein Grab bekommen. Darauf bestand Arya. Er wollte mich sicher nach Winterfell bringen, das hat er versprochen. Einerseits hätte sie am liebsten geweint. Andererseits hätte sie ihn am liebsten getreten.
    Es war Gendry, dem das Turmhaus und die drei einfielen,
die es hatten halten sollen. Auch sie waren angegriffen worden, doch der runde Turm hatte nur einen einzigen Eingang, eine Tür im zweiten Stock, die nur über eine Leiter zu erreichen war. War diese eingezogen, konnte kein Feind hinein. Die Lennisters hatten um die Grundmauern des Turms herum Reisig aufgestapelt und es angezündet, aber Stein brannte nicht, und Lorch hatte es an der Geduld gemangelt, die drei auszuhungern. Haujock öffnete auf Gendrys Ruf hin die Tür, und Kurtz schlug vor, es sei besser, nach Norden weiterzuziehen. Erneut klammerte sich Arya an die Hoffnung, Winterfell doch noch zu erreichen.
    Nun, diese Ortschaft, die da vor ihr lag, war nicht Winterfell, immerhin versprachen die Strohdächer ein wenig Wärme und Schutz, und möglicherweise würden sie sogar etwas zu essen finden. Solange es nicht Lorch ist, der sich dort aufhält. Er hat Pferde; damit kommt er schneller voran als wir.
    Lange Zeit hielt sie Ausschau, um vielleicht etwas Wichtiges zu entdecken; einen Mann, ein Pferd, ein Banner, was immer ihr Gewissheit verschaffen könnte. Ein paar Mal glaubte sie, eine Bewegung zu sehen, aber die Gebäude waren weit entfernt, und möglicherweise täuschte sie sich. Einmal hörte sie jedoch das Wiehern eines Pferdes.
    Die Luft war voller Vögel, vor allem Krähen. Aus der Ferne waren sie

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