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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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nicht teil. »Sie sind alle so jung«, sagte er zu Catelyn.
    Das war allerdings wahr. Der Ritter der Blumen hatte vermutlich noch nicht einmal seinen zweiten Namenstag erreicht, als Robert Prinz Rhaegar am Trident besiegte. Die wenigsten waren viel älter. Während der Plünderung von Königsmund waren sie Kleinkinder gewesen, und höchstens Knaben, als sich Balon Graufreud auf den Eiseninseln zur Rebellion erhob. Sie sind noch unschuldig, dachte Catelyn, derweil sie Lord Bryk beobachtete, der Ser Robar dazu anstachelte, mit zwei Dolchen zu jonglieren. Für sie ist das ein Spiel, ein großes Turnier, und sie sehen darin lediglich die Chance, sich Ruhm und Ehre und Reichtümer zu erwerben. Betrunkene Knaben sind sie, und wie alle Knaben glauben sie von sich, sie seien unsterblich.
    »Der Krieg wird sie erwachsen machen«, erwiderte Catelyn, »so wie uns.« Als Robert und Ned und Jon Arryn gegen Aerys Targaryen gezogen waren, war sie ein junges Mädchen gewesen, als die Kämpfe hingegen vorüber waren, eine Frau. »Sie tun mir leid.«
    »Weshalb?«, fragte Lord Esch. »Schaut sie Euch an. Sie sind jung und voller Kraft, voller Leben, und sie lachen. Und die Fleischeslust hat sie gepackt, doch wissen sie nicht, wie sie sie ausleben sollen. Heute Nacht wird manch ein Bastard
gezeugt werden, das verspreche ich Euch. Warum tun sie Euch leid?«
    »Weil es nicht von Dauer sein wird«, antwortete Catelyn traurig. »Weil sie Ritter des Sommers sind und der Winter naht.«
    »Lady Catelyn, damit habt Ihr Unrecht.« Brienne betrachtete sie mit Augen, die so blau wie ihre Rüstung waren. »Für uns wird der Winter niemals kommen. Sterben wir in der Schlacht, wird man Lieder über uns singen, und in den Liedern ist immer Sommer. In den Liedern sind die Ritter edel, die Jungfrauen schön, und stets scheint die Sonne.«
    Der Winter kommt für uns alle, dachte Catelyn. Für mich kam er mit Neds Tod. Für Euch, Kind, wird er auch bald da sein, und früher, als Ihr es Euch wünscht. Sie brachte es nicht übers Herz, es laut auszusprechen.
    Der König erlöste sie. »Lady Catelyn«, rief Renly ihr zu, »ich würde gern ein wenig frische Luft schnappen. Möchtet Ihr mich begleiten?«
    Sofort erhob sich Catelyn. »Ich fühle mich geehrt.«
    Brienne stand ebenfalls auf. »Euer Gnaden, lasst mir einen Moment Zeit, damit ich meine Rüstung anlegen kann. Ihr solltet nicht ohne Schutz sein.«
    König Renly lächelte. »Wenn ich inmitten von Lord Caswells Burg nicht sicher bin, während mein eigenes Heer um mich versammelt ist, wird ein einziges Schwert daran nichts ändern … nicht einmal Euer Schwert, Brienne. Bleibt sitzen und esst. Wenn ich Euch brauche, lasse ich Euch rufen.«
    Seine Worte trafen die junge Frau anscheinend härter als alle Hiebe, die sie am Nachmittag erhalten hatte. »Wie Ihr wünscht, Euer Gnaden.« Sie setzte sich und schlug die Augen nieder. Renly nahm Catelyns Arm und führte sie aus der Halle. Der Wachposten davor, der halb gedöst hatte, richtete sich so überstürzt auf, dass ihm fast der Speer aus der Hand fiel. Renly klopfte dem Mann auf die Schulter und machte einen Scherz darüber.

    »Hier entlang, Mylady.« Der König trat durch eine niedrige Tür in einen Treppenturm. Auf dem Weg nach oben sagte er: »Ist vielleicht Ser Barristan Selmy bei Eurem Sohn auf Schnellwasser?«
    »Nein«, fragte sie verblüfft zurück. »Ist er nicht mehr bei Joffrey? Er war Lord Kommandant der Königsgarde.«
    Renly schüttelte den Kopf. »Die Lennisters haben ihm gesagt, er sei zu alt, und haben seinen Rock an den Bluthund weitergereicht. Mir wurde berichtet, er habe Königsmund mit dem Schwur verlassen, dem rechtmäßigen König zu dienen. Der Mantel, den sich Brienne heute verdient hat, war derjenige, den ich für Selmy aufgehoben habe, weil ich hoffte, er würde mir sein Schwert anbieten. Da er in Rosengarten nicht erschienen ist, dachte ich, vielleicht sei er stattdessen nach Schnellwasser gezogen.«
    »Uns hat er nicht aufgesucht.«
    »Er war alt, gewiss, aber dennoch ein guter Mann. Ich hoffe nur, ihm ist nichts zugestoßen. Die Lennisters sind große Narren.« Sie stiegen die letzten Stufen hinauf. »In der Nacht von Roberts Tod habe ich Eurem Gemahl einhundert Männer angeboten und ihn gedrängt, Joffrey in seine Gewalt zu bringen. Hätte er auf mich gehört, wäre er heute Regent, und ich wäre nicht gezwungen, den Thron für mich zu beanspruchen. «
    »Ned hat abgelehnt.« Das brauchte man ihr nicht zu sagen.
    »Er

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