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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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hatte geschworen, Roberts Kinder zu beschützen«, fuhr Renly fort. »Mir allein mangelte es an der nötigen Stärke, um zu handeln, als Lord Eddard mich also abwies, blieb mir nur eine Wahl: die Flucht. Wäre ich geblieben, hätte die Königin dafür gesorgt, dass ich meinen Bruder nicht lange überlebe.«
    Wäret Ihr geblieben und hättet Ned unterstützt, würde er vielleicht noch leben, dachte Catelyn verbittert.
    »Ich habe Euren Gemahl gern gemocht, Mylady. Er war Roberts treu ergebener Freund, ich weiß … aber er wollte auf
niemanden hören und sich nicht beugen. Hier, ich möchte Euch etwas zeigen.« Sie waren oben angekommen. Renly schob eine Holztür auf, und sie traten hinaus aufs Dach.
    Lord Caswells Bergfried war kaum hoch genug, um ihn einen Turm zu nennen, doch das Land war eben und flach, und Catelyn konnte meilenweit in jede Richtung schauen. Wohin sie auch blickte, überall sah sie Lagerfeuer. Sie bedeckten die Erde wie gefallene Sterne, und den Sternen gleich nahmen sie kein Ende. »Zählt sie, wenn Ihr wollt, Mylady«, schlug Renly ihr leise vor. »Freilich werdet Ihr damit noch nicht fertig sein, wenn die Dämmerung im Osten aufzieht. Wie viele Feuer brennen heute Nacht um Schnellwasser?«
    Catelyn hörte leise die Musik aus der Großen Halle. Sie wagte es nicht, die Sterne zu zählen.
    »Mir wurde mitgeteilt, Euer Sohn habe die Eng mit zwanzigtausend Mann hinter sich überquert«, sagte Renly. »Inzwischen haben sich ihm die Lords vom Trident angeschlossen, also könnten es auch vierzigtausend sein.«
    Nein, nicht annähernd so viele, wir haben Männer in der Schlacht verloren und andere an die Ernte.
    »Ich habe die doppelte Anzahl hier versammelt«, erklärte Renly, »und das ist nur ein Teil meiner Streitmacht. Maes Tyrell bleibt mit weiteren zehntausend in Rosengarten, dazu kommt noch die starke Garnison in Sturmkap, und bald wird sich Dorne mit mir verbünden. Und vergesst meinen Bruder Stannis nicht, der auf Drachenstein sitzt und den Befehl über die Lords der Meerenge hat.«
    »Mir möchte eher scheinen, Ihr seid derjenige, der in Hinsicht auf Stannis etwas Wichtiges vergessen hat«, wandte Catelyn schärfer als beabsichtigt ein.
    »Seinen Anspruch auf den Thron, meint Ihr?« Renly lachte. »Reden wir offen, Mylady. Stannis würde einen entsetzlichen König abgeben. Und außerdem wird er wohl auch keiner werden. Die Menschen respektieren Stannis, sie fürchten ihn gar, aber nur sehr wenige haben ihn je geliebt.«

    »Trotzdem ist er der ältere Bruder. Falls einer von Euch beiden einen rechtmäßigen Anspruch auf den Eisernen Thron hat, dann Lord Stannis.«
    Renly zuckte mit den Schultern. »Sagt mir, welches Anrecht mein Bruder Robert auf den Eisernen Thron hatte?« Er wartete ihre Antwort nicht ab. »O ja, dieses Gerede über die Blutsbande zwischen Baratheon und Targaryen, die von Eheschließungen vor hundert Jahren herrühren, von zweiten Söhnen und ältesten Töchtern. Um solche Geschichten scheren sich allenfalls die Maester. Robert hat sich den Thron mit seinem Streithammer erobert.« Er umfasste die Feuer, die von Horizont zu Horizont aufflammten, mit einer weiten Geste. »Nun, hier ist mein Recht. Es ist ebenso gut wie das Roberts. Falls Euer Sohn mich auf die gleiche Weise unterstützt, in der sein Vater Robert die Treue hielt, werde ich mich großzügig zeigen. Mit Freuden werde ich ihm all seine Ländereien und Titel und Ehren belassen. Er kann in Winterfell herrschen. Meinetwegen soll er sich sogar König des Nordens nennen, solange er das Knie vor mir beugt und mich als seinen Lehnsherrn anerkennt. König ist nur ein Wort, aber Treue, Loyalität und Dienst … die fordere ich ein.«
    »Und wenn er sie Euch nicht zugesteht, Mylord?«
    »Ich will König werden, Mylady, und zwar nicht in einem zerbrochenen Reich. Deutlicher kann ich es nicht zum Ausdruck bringen. Vor dreihundert Jahren hat ein Stark das Knie vor Aegon dem Drachen gebeugt, weil er keine Chance mehr sah, sich zu behaupten. Ein weiser Entschluss. Euer Sohn muss genauso weise sein. Wenn er sich mir erst angeschlossen hat, ist dieser Krieg so gut wie vorüber. Wir …« Renly unterbrach sich plötzlich, abgelenkt. »Was ist das?«
    Das Rasseln von Ketten verkündete, dass das Fallgatter hochgezogen wurde. Unten im Hof trieb ein Reiter mit geflügeltem Helm sein schaumbedecktes Pferd unter dem Gatter hindurch. »Ruft den König!«, forderte er.

    Renly stellte sich zwischen zwei Zinnen. »Ich bin hier oben,

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