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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Schwerter obendrein? Ich mag das Gerassel beim Reiten nicht. Ohne sie könnten wir schneller vorankommen, geradewegs auf das Tor zur Hölle zu. Ob’s in der Hölle regnet? Vielleicht hätte Craster ja lieber einen hübschen Hut.«

    Jon lächelte. »Er will eine Axt. Und Wein.«
    »Na ja, der Alte Bär ist schlau. Wenn wir den Wildling betrunken machen, schlägt er uns vielleicht nur ein Ohr ab, wenn er uns mit der Axt umbringen will. Ich habe zwei Ohren, aber nur einen Kopf.«
    »Kleinwald meint, Craster sei ein Freund der Nachtwache. «
    »Kennst du den Unterschied zwischen einem Wildling, der ein Freund der Nachtwache ist, und einem, der keiner ist?«, fragte der düstere Grenzer. »Unsere Feinde lassen unsere Leichen für die Krähen und Wölfe liegen. Unsere Freunde beerdigen uns in geheimen Gräbern. Ich frage mich, wie lange dieser Bär dort schon am Eingang steht und was Craster dort hängen hatte, bevor wir hereingeschaut haben.« Edd betrachtete zweifelnd Mormonts Waffe, während ihm der Regen über das lange Gesicht rann. »Ist es da drinnen trocken?«
    »Trockener als draußen.«
    »Wenn ich mich in der Halle hinkauere, vielleicht nicht gleich vorn am Feuer, werden sie mich bis morgen früh wahrscheinlich nicht bemerken. Die unter seinem Dach wird er als Erste umbringen, aber wenigstens sterben wir trocken.«
    Jon lachte. »Craster ist nur ein einziger Mann. Wir sind zweihundert. Ich glaube, er wird keinen ermorden.«
    »Du munterst einen richtig auf«, sagte Edd und klang dabei äußerst verdrießlich. »Und außerdem spricht einiges für eine gute scharfe Axt. Mit einem Hammer würde ich mich nicht gern umbringen lassen. Ich habe mal miterlebt, wie ein Hammer einen Mann vor die Stirn traf. Die Haut war nicht einmal aufgeplatzt, aber sein Kopf wurde ganz weich und schwoll an wie ein Kürbis, bloß eben purpurrot. Der Kerl sah eigentlich gut aus, doch er starb hässlich. Zum Glück geben wir ihm keinen Hammer.« Edd ging kopfschüttelnd davon, während von seinem durchnässten schwarzen Mantel Regen tropfte.

    Jon fütterte die Pferde, bevor er daran dachte, sich selbst etwas zu essen zu holen. Er fragte sich, wo er wohl Sam finden würde, als er einen Angstschrei hörte. » Ein Wolf! « Er rannte um die Halle herum auf den Schrei zu, wobei die schlammige Erde an seinen Stiefeln klebte. Eine von Crasters Frauen stand mit dem Rücken an der Wand der Halle. »Geh weg«, rief sie Geist zu. »Geh weg!« Der Schattenwolf hatte ein Kaninchen in der Schnauze, ein zweites lag vor ihm auf dem Boden. »Nehmt ihn weg, Mylord«, bettelte sie, als sie Jon bemerkte.
    »Er tut dir nichts.« Mit einem Blick erfasste er, was geschehen war; ein kleiner hölzerner Stall lag umgeworfen im nassen Gras. »Er muss sehr hungrig gewesen sein. Uns ist kaum Wild begegnet.« Jon pfiff. Der Schattenwolf verschlang gierig das Kaninchen, zermalmte die kleinen Knochen mit den Zähnen und trabte hinüber zu Jon.
    Die Frau beäugte die beiden nervös. Sie war jünger, als er zunächst gedacht hatte. Fünfzehn oder sechzehn, schätzte er; ihr dunkles Haar klebte ihr regennass im hageren Gesicht, ihre nackten Füße waren bis zum Knöchel voll Schlamm. Unter dem Gewand aus zusammengenähten Häuten zeichneten sich die ersten Anzeichen einer Schwangerschaft ab. »Bist du eine von Crasters Töchtern?«, fragte er.
    Sie legte eine Hand auf ihren Bauch. »Jetzt seine Frau.« Während sie den Wolf nicht aus den Augen ließ, kniete sie traurig neben dem zerbrochenen Stall. »Ich wollte Kaninchen züchten. Wir haben keine Schafe mehr.«
    »Die Wache wird sie dir ersetzen.« Jon selbst besaß kein Geld, sonst hätte er es ihr angeboten … obwohl er nicht wusste, was man mit ein paar Kupfermünzen oder gar einer Silbermünze hinter der Mauer anfangen sollte. »Ich werde morgen mit Lord Mormont sprechen.«
    Sie wischte sich die Hände am Rock ab. »Mylord …«
    »Ich bin kein Lord.«
    Inzwischen hatte das Geschrei der Frau weitere Männer
angelockt. »Glaub ihm nicht, Mädchen«, rief Lark, der von den Drei Schwestern stammte und an Gemeinheit jeden Schurken übertraf. »Das ist Lord Schnee persönlich.«
    »Bastard von Winterfell und Bruder von Königen«, spottete Chett, der seine Hunde allein gelassen hatte, um nachzuschauen, was es mit dem Aufruhr auf sich hatte.
    »Der Wolf sieht dich ganz schön hungrig an, Mädchen«, sagte Lark. »Bestimmt würde er sich gern ein Stück Fleisch aus deinem Bauch reißen.«
    Jon fand das nicht lustig. »Ihr

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