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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Wiesel genannt.«
    »Ich verstehe, warum«, schnaubte Gevatterin Amabel. »Dein Haar sieht zum Fürchten aus, da nisten bestimmt schon die Läuse drin. Wir müssen es abschneiden, dann kommst du in die Küche.«
    »Ich würde mich lieber um die Pferde kümmern.« Arya mochte Pferde, und vielleicht konnte sie im Stall eins stehlen und fliehen.
    Gevatterin Harra schlug ihr so heftig ins Gesicht, dass ihre geschwollene Lippe abermals aufplatzte. »Und halt den Mund, sonst setzt es was Schlimmeres. Niemand hat um deine Meinung gebeten.«
    Das Blut in ihrem Mund schmeckte salzig. Arya senkte den Blick und erwiderte nichts. Wenn ich Nadel noch hätte, würde sie sich das nicht trauen, dachte sie verdrossen.
    »Lord Tywin und seine Ritter haben Stallburschen und Knappen, die ihre Pferde versorgen, und sie brauchen niemanden wie dich«, erklärte Gevatterin Amabel. »Die Küche ist gemütlich und sauber, dort brennt stets ein warmes Feuer, an dem man schlafen kann, und genug zu essen gibt es auch. Du hättest dich dort gut gemacht, wenn du ein kluges Mädchen wärst, aber ich sehe schon, das bist du nicht. Harra, ich glaube, wir sollten sie Wies überlassen.«
    »Wenn du meinst, Amabel.« Sie reichten ihr einen Kittel aus grauer grober Wolle und ein paar Schuhe, die ihr schlecht passten, und schickten sie weg.
    Wies war der Unterhaushofmeister des Klageturms, ein gedrungener Mann mit einem dicken Karbunkel auf der Nase, einer Ansammlung feuerroter Pusteln in einem Mundwinkel und dicken Lippen. Arya war eine von sechs, die ihm überstellt wurden. Er betrachtete sie scharf wie ein Luchs. »Die Lennisters erweisen sich jenen gegenüber, die ihnen dienen, großzügig, eine Ehre, die keiner von euch verdient
hat, aber während des Krieges muss man mit dem vorliebnehmen, was sich bietet. Arbeitet hart und vergesst nicht, wo euer Platz ist, und eines Tages steigt ihr vielleicht so weit auf wie ich. Falls ihr jedoch glaubt, ihr könntet die Güte Seiner Lordschaft ausnutzen, werdet ihr mich kennenlernen. Verstanden?« Er schritt vor ihnen auf und ab und erklärte ihnen, dass sie den Hochgeborenen niemals in die Augen blicken dürften und nicht zu sprechen hätten, solange man sie nichts fragte. »Meine Nase hat mich noch nie betrogen«, prahlte er. »Ich rieche Trotz, ich rieche Stolz, ich rieche Ungehorsam. Und sollte ich eines davon wittern, werdet ihr euch dafür verantworten. Wenn ich an euch schnüffle, will ich nur Angst riechen.«

DAENERYS
    Auf den Mauern von Qarth schlugen Männer Gongs, um ihre Ankunft zu verkünden, während andere in eigentümliche Hörner stießen, die sich wie große bronzene Schlangen um ihre Körper wanden. Eine Kolonne Kamelreiter strömte als Ehrengarde aus der Stadt heraus. Die Reiter trugen kupferne Schuppenpanzer, Helme mit Schnauzen, kupfernen Hauern und langen schwarzen Schmuckfedern aus Seide. Sie saßen auf Sätteln, die mit Rubinen und Granaten verziert waren. Ihre Kamele waren mit Decken in hundert verschiedenen Farbtönen verhüllt.
    »Qarth ist die größte Stadt, die es je gab und jemals geben wird«, hatte Pyat Pree ihr noch in den Ruinen von Vaes Tolorro erklärt. »Es ist der Mittelpunkt der Welt, das Tor zwischen Nord und Süd, die Brücke zwischen Ost und West, älter als jede Erinnerung der Menschheit, und so prächtig, dass Saathos der Weise sich die Augen ausstach, nachdem er Qarth zum ersten Mal erblickt hatte, da er wusste, alles, was er hernach schauen würde, würde im Vergleich dazu schäbig und hässlich sein.«
    Dany hielt die Worte des Hexenmeisters für eine Übertreibung, obwohl man die Erhabenheit der großen Stadt nicht leugnen konnte. Drei starke, mit vielerlei Steinmetzarbeiten gestaltete Mauern umfassten Qarth. Die äußere bestand aus rotem Sandstein; sie war dreißig Fuß hoch und mit Tieren geschmückt, sich schlängelnden Schlangen, fliegenden Drachen, schwimmenden Fischen, die sich mit Wölfen aus den Roten Landen, gestreiften Pferden und riesigen Elefanten
abwechselten. Die mittlere Mauer, vierzig Fuß hoch, war aus Granit und stellte kriegerische Szenen dar: Schwerter und Schilde krachten aufeinander, Speere und Pfeile flogen, Helden standen im Gefecht, Kinder wurden niedergemetzelt, große Haufen von Toten wurden verbrannt. Die innerste Mauer hatte eine Höhe von fünfzig Fuß und war aus schwarzem Marmor errichtet, und ihre Reliefs ließen Dany erröten, bis sie sich sagte, sie sei eine Närrin. Schließlich war sie keine Jungfrau mehr; wenn sie also die

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