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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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riesengroß gewesen, ihres hingegen war winzig. Ihr Volk war ihr durch die rote Wüste gefolgt, während sie dem Kometen nachjagte, und es würde ihr auch über das giftige Wasser folgen, dennoch würde es allein niemals genügen. Sogar die Drachen waren vielleicht nicht genug. Viserys hatte geglaubt, das Reich würde sich für seinen rechtmäßigen König erheben … doch Viserys war ein Narr gewesen und hatte närrische Dinge geglaubt.
    Ihre Zweifel ließen sie erschauern. Plötzlich wurde ihr das Wasser zu kalt, und die kleinen Fische waren auf einmal lästig. Dany stand auf und stieg aus dem Becken. »Irri«, rief sie, »Jhiqui.«
    Während die Dienerinnen sie abtrockneten und in eine Seidenrobe hüllten, schweiften Danys Gedanken zu den drei, die sie in der Stadt der Knochen aufgesucht hatten. Der Blutende Stern hat mich aus einem bestimmten Grund nach Qarth geführt. Hier finde ich alles, was ich brauche, wenn ich nur die Kraft habe, das anzunehmen, was man mir anbietet, und die Weisheit besitze, Fallen und Schlingen auszuweichen. Wenn die Götter wollen, dass ich zur Eroberin werde, werden sie mich mit allem versorgen und mir ein Zeichen senden, und wenn nicht … wenn nicht …
    Es dämmerte bereits, und Dany fütterte gerade ihre Drachen, da trat Irri durch die Seidenvorhänge und teilte ihr mit, dass Ser Jorah vom Hafen zurückgekehrt sei … und nicht allein. »Schick ihn herein, und wen immer er mitgebracht hat ebenso«, sagte sie neugierig.
    Bei ihrem Eintritt saß sie auf einem Berg von Kissen. Die Drachen hockten um sie herum. Der Mann, der Ser Jorah begleitete,
trug einen Mantel aus grünen und gelben Federn, und seine Haut war so schwarz wie polierter Jett. »Euer Gnaden«, grüßte der Ritter, »ich möchte Euch Quhuru Mo vorstellen, Kapitän der Zimtwind , aus der Stadt Hochholz.«
    Der schwarze Mann kniete vor ihr nieder. »Es ist mir eine große Ehre, meine Königin«, sagte er; nicht in der Sprache der Sommerinseln, die Dany nicht kannte, sondern im flüssigen Valyrisch der Neun Freien Städte.
    »Die Ehre ist ganz meinerseits, Quhuru Mo«, erwiderte Dany in der gleichen Sprache. »Kommt Ihr von den Sommerinseln? «
    »So ist es, Euer Gnaden, aber zuvor, nicht ganz ein halbes Jahr zurück, lagen wir in Altsass. Von dort bringe ich Euch ein wunderbares Geschenk.«
    »Ein Geschenk?«
    »Das Geschenk einer Nachricht. Drachenmutter, Sturmtochter, ich verkünde Euch: Robert Baratheon ist tot.«
    Draußen senkte sich die Dunkelheit über Qarth, aber in Danys Herzen ging die Sonne auf. »Tot?«, wiederholte sie. Auf ihrem Schoß zischte Drogon, und heller Rauch stieg vor ihrem Gesicht auf wie ein Schleier. »Seid Ihr sicher? Der Usurpator ist tot?«
    »So hieß es in Altsass und Dorne und Lys, und in allen anderen Häfen, die wir angelaufen haben.«
    Er hat mir vergifteten Wein geschickt, und doch ist er tot, und ich lebe. »Auf welche Weise kam er ums Leben?« Auf ihrer Schulter flatterte Viserion mit den cremefarbenen Flügeln und wühlte die Luft auf.
    »Ein riesiger Keiler hat ihn während der Jagd im Königswald zerrissen, hörten wir in Altsass. Andere behaupten, die Königin habe ihn verraten oder seine Brüder oder sogar Lord Stark, der seine Hand war. Immerhin stimmen die Geschichten in einem überein: König Robert ist tot und liegt im Grab.«
    Dany hatte das Gesicht des Usurpators nie gesehen, trotzdem
war selten ein Tag vergangen, an dem sie nicht an ihn gedacht hatte. Seit der Stunde ihrer Geburt, als sie inmitten von Blut und Sturm in eine Welt gestoßen wurde, in der es für sie keinen Platz mehr gab, hatte sein Schatten auf ihr gelegen. Und gerade hatte dieser ebenholzfarbene Fremde den Schatten von ihr genommen.
    »Der Knabe sitzt nun auf dem Eisernen Thron«, sagte Ser Jorah.
    »König Joffrey regiert«, stimmte Quhuru Mo zu, »aber die Lennisters herrschen. Roberts Brüder sind aus Königsmund geflohen. Gerüchten zufolge beanspruchen sie die Krone für sich. Die Hand ist gestürzt, Lord Stark, der König Roberts Freund war. Man hat ihn wegen Hochverrats eingekerkert. «
    »Ned Stark ein Verräter?« Ser Jorah schnaubte. »Höchst unwahrscheinlich. Eher würde der Lange Sommer zurückkehren, als dass dieser Mann seine Ehre beflecken würde.«
    »Was für Ehre kann er schon besitzen?«, entgegnete Dany. »Er hat seinen wahren König verraten, genauso wie diese Lennisters.« Es gefiel ihr, dass die Hunde des Usurpators sich jetzt untereinander bekriegten, obwohl sie es nicht

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