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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Wenn Ihr mit König Stannis sprecht, richtet ihm aus, dass er mir weitere dreißigtausend Drachen schuldet, sobald der Mond wieder schwarz geworden ist. Er hätte mir diese Götter geben sollen. Sie waren zu schön, um sie zu verbrennen, und sie hätten mir in Pentos oder Myr einen hübschen Preis eingebracht. Nun, wenn er mir Königin Cersei für eine Nacht überlässt, werde ich ihm vergeben.« Der Lyseni klopfte Davos auf die Schulter und stolzierte aus der Schenke, als gehörte sie ihm.
    Ser Davos Seewert blieb noch eine Weile grübelnd vor seinem Krug sitzen. Vor anderthalb Jahren war er mit Stannis in Königsmund gewesen, als König Robert ein Turnier zu Ehren seines Sohnes Prinz Joffrey ausgerichtet hatte. Er erinnerte sich an den Roten Priester Thoros von Myr und das flammende Schwert, das der Mann im Kampf geführt hatte. Der Priester hatte einen spektakulären Anblick geboten in seiner weiten roten Robe und mit seiner Klinge, die von hellgrünen Flammen eingehüllt war, doch jeder wusste, dabei war keine wahre Magie im Spiel, und am Ende war das
Feuer erloschen und Bronze Yohn Rois hatte ihn mit einem gewöhnlichen Morgenstern besiegt.
    Ein wahres Schwert aus Feuer wäre ein wirkliches Wunder. Dennoch, zu welchem Preis … Er dachte an Nissa Nissa und hatte seine eigene Marya vor Augen, eine gutmütige rundliche Frau mit hängenden Brüsten und einem gütigen Lächeln. Die beste Frau der Welt. Er versuchte sich vorzustellen, wie er sie mit dem Schwert durchbohrte, und erschauerte. Ich bin nicht aus dem Stoff gemacht, aus dem Helden sind, entschied er. Falls der Preis für ein magisches Schwert so hoch lag, war das mehr, als er je bezahlen würde.
    Davos trank sein Bier aus, schob den Krug zur Seite und verließ die Schenke. Auf dem Weg nach draußen tätschelte er dem Steinungeheuer den Kopf und murmelte: »Glück.« Sie alle würden es brauchen.
    Weit nach Einbruch der Dunkelheit kam Devan zur Schwarzen Betha und führte einen schneeweißen Zelter am Zügel. »Mein Hoher Vater«, verkündete er, »Seine Gnaden befiehlt Euch, Euch im Saal mit der Bemalten Tafel einzufinden. Ihr sollt das Pferd nehmen und sofort losreiten.«
    Devon bot ein prächtiges Bild im Gewand des Knappen, dennoch war Davos beunruhigt, weil man so spät noch nach ihm rief. Wird er endlich den Befehl geben, in See zu stechen?, fragte er sich. Salladhor Saan war nicht der einzige Kapitän, der Königsmund für eine reife Frucht hielt, aber ein Schmuggler musste sich vor allem in Geduld üben. Wir dürfen nicht hoffen, den Sieg davonzutragen. Das habe ich bereits Maester Cressen gesagt, an dem Tag, an dem ich nach Drachenstein zurückkehrte, und seitdem hat sich nichts geändert. Wir sind zu wenige, die Feinde zu viele. Wenn wir losrudern, werden wir sterben. Nichtsdestotrotz stieg er aufs Pferd.
    Bei seiner Ankunft an der Steintrommel verließen gerade ein Dutzend hochgeborener Ritter und hoher Vasallen den Turm. Lord Celtigar und Lord Velaryon nickten ihm knapp zu und gingen weiter, derweil die anderen ihn einfach ignorierten,
und nur Ser Axell Florent blieb auf ein Wort bei ihm stehen.
    Der Onkel von Königin Selyse war ein Fass von einem Mann, mit dicken Armen und krummen Beinen. Er hatte die abstehenden Ohren der Florents, und sie waren sogar noch größer als die seiner Nichte. Die borstigen Haare, die aus ihnen sprossen, hinderten ihn nicht daran, fast alles zu hören, was in der Burg gesprochen wurde. Zehn Jahre lang war Ser Axell der Kastellan von Drachenstein gewesen, während Stannis in Roberts Rat in Königsmund saß, aber in letzter Zeit war er einer der wichtigsten Getreuen der Königin. »Ser Davos, wie immer freue ich mich, Euch zu treffen.«
    »Ganz meinerseits, Mylord.«
    »Heute Morgen habe ich Euch gesehen. Die falschen Götter haben munter gebrannt, nicht wahr?«
    »Sie brannten hell.« Trotz Axells Höflichkeit traute er dem Mann nicht. Das Haus Florent hatte sich auf Renlys Seite gestellt.
    »Die Lady Melisandre sagt, R’hllor gewähre seinen gläubigen Dienern durch die Flammen gelegentlich einen Blick in die Zukunft. Mir scheint es, ich hätte heute Morgen im Feuer ein Dutzend Tänzerinnen von erlesener Schönheit gesehen, Jungfrauen, die sich in gelber Seide vor einem großen König drehten. Das war gewiss eine wahre Vision. Eine Vorahnung des Ruhms, den Seine Gnaden ernten wird, nachdem wir Königsmund und den Thron erobert haben, der rechtmäßig ihm zusteht.«
    Stannis findet an solchem Tanz bestimmt keinen

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