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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Gefallen, dachte Davos, wagte es jedoch nicht, den Onkel der Königin zu beleidigen. »Ich habe nur das Feuer gesehen«, erwiderte er, »aber der Rauch ließ meine Augen tränen. Verzeiht mir, Ser, der König erwartet mich.« Er schob sich an ihm vorbei und fragte sich, warum Ser Axell sich mit ihm befasst hatte. Er ist ein Mann der Königin – und ich einer des Königs.
    Stannis saß an seiner Bemalten Tafel, neben ihm Maester
Pylos, der einen Stapel Papier vor sich hatte. »Ser«, begrüßte der König Davos bei seinem Eintritt, »kommt und schaut Euch diesen Brief an.«
    Gehorsam zog er wahllos ein Blatt Papier aus dem Stoß. »Es sieht wirklich prachtvoll aus, Euer Gnaden, nur leider kann ich die Worte nicht entziffern.« Davos konnte Karten ebenso gut lesen wie jeder andere, doch Briefe und derlei Schreiben überstiegen seine Fähigkeiten. Aber mein Devan hat Lesen und Schreiben gelernt, und Steffon und Stannis auch.
    »Das hatte ich vergessen.« Gereizt runzelte der König die Stirn. »Pylos, lest es ihm vor.«
    »Euer Gnaden.« Der Maester nahm eines der Pergamente zur Hand und räusperte sich. »Wie allseits bekannt, bin ich der rechtmäßige Sohn von Steffon Baratheon, Lord von Sturmkap, und seiner Hohen Gemahlin Cassana aus dem Hause Estermont. Ich erkläre hiermit bei der Ehre meines Hauses, dass mein geliebter Bruder Robert, unser verstorbener König, keine rechtmäßigen Erben hinterließ und dass der Knabe Joffrey, der Knabe Tommen und das Mädchen Myrcella aus dem verabscheuungswürdigen Inzest zwischen Cersei Lennister und ihrem Bruder Jaime dem Königsmörder hervorgegangen sind. Gemäß dem Recht von Gesetz und Blut erhebe ich daher Anspruch auf den Eisernen Thron der Sieben Königslande von Westeros. Alle aufrechten Männer mögen mir die Treue schwören. Erlassen im Lichte des Herrn, gezeichnet mit Wappen und Siegel von Stannis aus dem Hause Baratheon, dem Ersten Seines Namens, König der Andalen, der Rhoynar und der Ersten Menschen, und Herr der Sieben Königslande.« Das Pergament raschelte, als Pylos es niederlegte.
    »Schreibt von nun an Ser Jaime der Königsmörder«, sagte Stannis. »Was auch immer dieser Mann ist, er bleibt ein Ritter. Ich weiß zudem nicht, ob wir Robert meinen geliebten Bruder nennen sollten. Wir haben einander nicht mehr Liebe entgegengebracht, als unbedingt notwendig war.«
    »Eine harmlose Floskel, Euer Gnaden«, rechtfertigte sich Pylos.

    »Eine Lüge. Streicht es.« Stannis wandte sich an Davos. »Der Maester teilte mir mit, dass uns einhundertsiebzehn Raben zur Verfügung stehen. Ich habe die Absicht, sie alle zu benutzen. Einhundertsiebzehn Raben können ebenso viele Abschriften meines Briefes in jede Ecke des Reiches tragen, vom Arbor bis zur Mauer. Vielleicht werden sich hundert von ihnen gegen Stürme und Falken und Pfeile behaupten. Falls dem so ist, werden hundert Maester meine Worte ebenso vielen Lords in ihren Solaren und Schlafgemächern vorlesen … und daraufhin werden die Briefe vermutlich im Kamin enden und die Lippen mit Schwüren versiegelt werden. Diese großen Lords lieben Joffrey oder Renly oder Robb Stark. Ich bin ihr rechtmäßiger König, und doch werden sie sich mir widersetzen, wenn es ihnen irgend möglich ist. Deswegen brauche ich Euch.«
    »Ich stehe zu Euren Diensten, mein König. Wie stets.«
    Stannis nickte. »Ich wünsche, dass Ihr mit der Schwarzen Betha in Richtung Norden aufbrecht, nach Möwenstadt, den Vier Fingern und den Drei Schwestern, sogar nach Weißwasserhafen. Euer Sohn Dael wird mit der Gespenst nach Süden in See stechen, am Zornkap und dem Gebrochenen Arm vorbei die Küste von Dorne entlang bis zum Arbor segeln. Jeder von Euch wird eine Truhe mit Briefen mit sich führen, und in jedem Hafen und jeder Feste und jedem Fischerdorf werdet Ihr sie an die Türen der Septen und Gasthäuser nageln, damit ein jeder Mann, der des Lesens kundig ist, sie sehen kann.«
    »Das wären immer noch sehr wenige«, sagte Davos.
    »Da hat Ser Davos Recht, Euer Gnaden«, stimmte Maester Pylos zu. »Es wäre besser, die Briefe laut vorzutragen.«
    »Besser, aber auch gefährlicher«, wandte Stannis ein. »Diese Worte werden kaum auf wohlwollende Ohren treffen.«
    »Gebt mir Ritter, die sie vorlesen«, schlug Davos vor. »Das würde der Botschaft mehr Gewicht verleihen als alles, was ich sage.«

    Dieser Gedanke schien Stannis zu gefallen. »Ja, solche Männer sollt Ihr bekommen. Ich habe hundert Ritter, die sich besser aufs Wort denn aufs

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