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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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vergessen. Nach dem Alten Weg durfte sich eine Frau mit gekauftem Schmuck behängen, ein Krieger hingegen trug nur die Edelsteine, die er den Leichen der von seiner Hand gefallenen Feinde abnahm. Den eisernen Preis bezahlen , nannte man das.
    »Du errötest wie eine Jungfrau, Theon. Ich habe dir eine Frage gestellt. Hast du dafür den goldenen oder den eisernen Preis gezahlt.«
    »Den goldenen«, gestand Theon ein.
    Sein Vater packte die Kette und zerrte mit einem so heftigen Ruck daran, dass er Theon fast den Kopf abgerissen hätte, wenn das Metall nicht zuerst nachgegeben hätte. »Meine Tochter hat eine Axt zu ihrem Geliebten gemacht«, sagte Lord Balon. »Und mein Sohn soll sich nicht einer Hure gleich aufputzen.« Er warf die zerrissene Kette in die Kohlenpfanne, wo sie in die Glut rutschte. »Ebendas habe ich befürchtet. In den grünen Landen bist du verweichlicht, und die Starks haben dich zu einem der ihren gemacht.«
    »Ihr habt Unrecht. Ned Stark war mein Kerkermeister, doch in meinem Blut fließen Salz und Eisen.«
    Lord Balon drehte sich um und wärmte seine knochigen Hände über der Kohlenpfanne. »Dennoch schickt dich der Stark zu mir wie einen gut abgerichteten Raben, der seine kleine Botschaft fest umklammert.«

    »Der Brief, den ich Euch bringe, enthält gewisslich keine Kleinigkeiten«, erwiderte Theon, »und das Angebot, das er Euch unterbreitet, habe ich ihm vorgeschlagen.«
    »Der Wolfskönig hört demnach auf deinen Rat?« Dieser Gedanke schien Lord Balon zu amüsieren.
    »Ja, er vertraut mir. Ich habe mit ihm gejagt, habe mit ihm das Fechten geübt, habe Fleisch und Met mit ihm geteilt, bin an seiner Seite in den Krieg gezogen. Ich habe mir sein Vertrauen verdient. Er betrachtet mich wie seinen älteren Bruder, er …«
    »Nein.« Anklagend richtete sein Vater den Zeigefinger auf ihn. »Nicht hier, nicht auf Peik, nicht vor meinen Ohren. Wage es nicht, ihn Bruder zu nennen, diesen Sohn jenes Mannes, der deine wahren Brüder mit dem Schwert getötet hat. Oder hast du Rodrik und Maron vergessen, in deren Adern das gleiche Blut floss wie in den deinen?«
    »Ich vergesse nichts.« Ned Stark hatte keinen seiner Brüder getötet, wenn man bei der Wahrheit blieb. Rodrik war von Lord Jason Mallister in Seegart erschlagen worden, Maron war zermalmt worden, als der alte Südturm einstürzte … aber zweifelsohne hätte Stark es getan, wenn der Sturm der Schlacht sie zusammengeführt hätte. »Ich erinnere mich sehr wohl an meine Brüder«, betonte Theon erneut. Hauptsächlich an Rodriks trunkene Schläge und Marons grausamen Spott und endlose Lügen. »Ich erinnere mich zudem an die Zeit, als mein Vater ein König war.« Er zog Robbs Brief hervor und hielt ihn Lord Balon hin. »Lest … Euer Gnaden.«
    Sein Vater brach das Siegel und entfaltete das Pergament. Seine schwarzen Augen zuckten hin und her. »Da will mir der Junge also wieder eine Krone schenken«, sagte er, »und dafür brauche ich nur seine Feinde zu vernichten.« Die dünnen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
    »Inzwischen ist Robb am Goldzahn angekommen«, erläuterte Theon. »Nachdem er ihn eingenommen hat, wird er innerhalb eines Tages die Berge hinter sich gelassen haben.
Lord Tywins Heer steht bei Harrenhal und ist vom Westen abgeschnitten. Der Königsmörder wird in Schnellwasser gefangen gehalten. Nur Ser Steffert Lennister und seine unerfahrenen Rekruten können sich Robb im Westen entgegenstellen. Ser Steffert wird sich zwischen Robbs Armee und Lennishort werfen, demzufolge wird die Stadt unbewacht sein, wenn wir von See her angreifen. Falls die Götter mit uns sind, könnte sogar Casterlystein selbst gefallen sein, bevor die Lennisters überhaupt bemerkt haben, dass wir über sie gekommen sind.«
    Lord Balon grunzte. »Casterlystein ist noch nie eingenommen worden.«
    »Bis heute.« Theon lächelte. Welch süßer Sieg das sein wird.
    Sein Vater erwiderte das Lächeln nicht. »Deshalb hat dich Robb also nach so langer Zeit zu mir zurückgeschickt. Damit du meine Zustimmung zu seinem Plan einholst?«
    »Es ist mein Plan, nicht Robbs«, verkündete Theon stolz. Meiner, und auch der Sieg wird mein sein, und in kurzer Zeit zudem die Krone. »Ich werde den Angriff persönlich führen, wenn es Euch gefällt. Zur Belohnung würde ich mir Casterlystein als Sitz erbitten, nachdem wir es den Lennisters abgenommen haben.« Mit Casterlystein könnte er Lennishort und die goldenen Lande des Westens halten. Das Haus Graufreud würde

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