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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Wohlstand und Macht erlangen, wie es sie noch nie in seiner Geschichte besessen hatte.
    »Für eine Idee und ein paar wenige Zeilen entlohnst du dich recht stattlich.« Abermals las sein Vater den Brief. »Der Welpe sagt nichts über eine Belohnung. Nur, dass du in seinem Namen sprichst, ich auf dich hören und ihm meine Segel und meine Schwerter geben soll, wofür er mir im Gegenzug eine Krone zugestehen wird.« Sein unbeugsamer Blick suchte den seines Sohnes. »Er wird mir eine Krone zugestehen «, wiederholte er mit schneidender Stimme.
    »Gewiss, die Worte sind schlecht gewählt, gemeint ist jedoch …«

    »Gemeint ist, was gesagt ist. Der Junge will mir eine Krone zugestehen . Was zugestanden wurde, kann man aber aberkennen. « Lord Balon warf den Brief in die Kohlenpfanne an der Kette. Das Pergament wellte sich, verfärbte sich schwarz und flammte auf.
    Theon konnte es nicht fassen. »Seid Ihr verrückt geworden? «
    Sein Vater schlug ihm hart ins Gesicht. »Halte deine Zunge im Zaum. Du bist nicht mehr in Winterfell, und ich bin nicht Robb der Knabe. Ich bin der Graufreud, Lord Schnitter von Peik, König von Salz und Fels, Sohn des Seewinds, und kein Mann gesteht mir eine Krone zu. Ich zahle den eisernen Preis. Ich nehme mir meine Krone, wie es Urron Rothand vor fünftausend Jahren tat.«
    Theon wich vor der plötzlichen Wut in der Stimme seines Vaters zurück. »Dann nehmt sie«, fauchte er. Seine Wange brannte. »Nennt Euch König der Eiseninseln, niemand wird sich darum scheren … bis der Krieg vorbei ist und der Sieger sich umschaut und den alten Narren erspäht, der mit einer eisernen Krone auf dem Kopf an seiner Küste hockt.«
    Lord Balon lachte. »Wenigstens bist du kein Feigling. Genauso wenig, wie ich ein Narr bin. Glaubst du, ich hätte meine Schiffe versammelt, um mir anzusehen, wie sie friedlich im Wasser schaukeln? Ich werde mir ein Königreich mit Feuer und Schwert holen … aber nicht im Westen, und auch nicht, indem ich dem Knaben Robb zu Gefallen bin. Casterlystein ist zu mächtig und Lord Tywin zu hinterlistig. Ja, wir könnten Lennishort erobern, aber halten würden wir es nie. Nein. Mir steht der Sinn nach einer anderen Traube … gewiss ist ihr Saft nicht so süß, doch hängt sie reif da, und zudem ungeschützt.«
    Wo? Theon hätte die Frage laut aussprechen können, doch er kannte die Antwort längst.

DAENERYS
    Die Dothraki nannten den Kometen Shierak Qiya , den Blutenden Stern. Hinter vorgehaltener Hand flüsterten die alten Männer, er sei ein böses Omen, doch Daenerys Targaryen hatte ihn zum ersten Mal in jener Nacht erblickt, in der sie Khal Drogo verbrannt hatte, der Nacht, in der die Drachen erwacht waren. Er ist der Herold meines Kommens , sagte sie sich, während sie voller Staunen zum Nachthimmel hinaufschaute. Die Götter haben ihn gesandt, um mir den Weg zu weisen.
    Doch als sie ihren Gedanken Ausdruck verlieh, jammerte ihre Magd Doreah: »In dieser Richtung liegen die Roten Lande, Khaleesi . Die Reiter sagen, das sei ein grimmiger, schrecklicher Ort.«
    »Die Richtung, in die der Komet zeigt, ist die Richtung, die wir einschlagen müssen«, beharrte Dany … allerdings war es in Wahrheit auch der einzige Weg, der ihr offen stand.
    Sie wagte es nicht, sich nach Norden zu wenden, auf den riesigen Ozean aus Gras hinaus, den sie das Dothrakische Meer nannten. Das erste Khalasar , dem sie begegneten, würde ihren mitgenommenen Haufen verschlingen, die Krieger niedermetzeln und den Rest versklaven. Das Land der Lämmermenschen südlich des Flusses durfte sie ebenfalls nicht betreten. Sie waren zu wenige, um sich selbst gegen dieses friedliebende Volk zu verteidigen, und die Lhazareen hatten keinen Grund, sich ihnen gegenüber freundlich zu zeigen. Außerdem hätten sie flussabwärts zu den Häfen Meereen, Yunkai und Astapor ziehen können, allerdings hatte Rakharo
sie davor gewarnt, da Ponos Khalasar diese Richtung eingeschlagen hatte und Tausende von Gefangenen vor sich hertrieb, um sie auf den Fleischmärkten, die wie offene Wunden an den Küsten der Sklavenbucht wucherten, zu verkaufen. »Warum sollte ich mich vor Pono fürchten?«, wandte Dany ein. »Er war Drogos Ko und mir stets wohlgesinnt.«
    »Ko Pono war Euch wohlgesinnt«, meinte Ser Jorah Mormont. »Khal Pono wird Euch töten. Er hat Drogo als Erster verlassen. Zehntausend Krieger sind mit ihm gegangen. Ihr habt hundert.«
    Nein , dachte Dany. Ich habe vier. Der Rest sind Frauen, kranke alte Männer und Knaben,

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