Das Los: Thriller (German Edition)
heißt Carter Fields«, sagte er. »Lebt scheinbar in New York.«
Ein Stammbaum lag noch zusammengefaltet vor ihnen.
Trisha klappte auch ihn auseinander. Zunächst suchte sie vergeblich nach dem Namen mit dem jüngsten Geburtsdatum. Dann fand sie ihn endlich.
»Pradeep Kottayil«, las sie ab.
»Das sind also unsere Gegner«, erklärte Chad.
»Unsere … was?« Trisha rümpfte die Nase.
»Deine«, verbesserte Chad. »Einer von euch wird den Preis gewinnen.«
»Wenn die Lotterie stattfindet«, sagte Trisha. »Einer hat noch kein Los.«
»Nur wer?«, fragte Chad. Trisha blickte ratlos auf die Stammbäume vor sich, die wie ausgebreitete Decken vor ihnen lagen. Dann erspähte sie ein weiteres Blatt.
»Schau, dies ist eine Vermögensverfügung, wie ich sie als Einsatz gestern Abend unterschrieben habe. Diese ist noch nicht ausgefüllt. Und …« Trisha griff erneut unter die Stammbäume. »Hier ist das letzte Los.«
»Steht ein Name drauf?«, fragte Chad hoffnungsvoll.
Trisha verneinte.
»Dann muss dieses letzte Los noch seinen Besitzer finden«, stellte Chad enttäuscht fest.
Trisha nickte.
Plötzlich schreckte sie zusammen. Es hatte an der Tür geklopft. Chad legte seinen Zeigefinger auf den Mund und gebot ihr, leise zu sein.
»Sicherheitsdienst. Ist jemand da? Bitte machen Sie auf für eine Überprüfung, oder wir müssen öffnen!«
»Was sollen wir tun?«, flüsterte Trisha besorgt.
Chad stand auf und bedeutete ihr, ruhig zu bleiben.
»Ich komme!«, rief er laut. Dann zeigte er auf die Papiere und die Tasche und machte mit beiden Händen eine Geste, als würde er etwas wegwischen.
Während Chad mit langsamen Schritten zur Tür schlürfte, raffte Trisha alles zusammen und schob es unter das Sofa. Chad öffnete die Zimmertür.
»Was gibt’s denn?«, fragte Chad mit perfekt gespielter Unwissenheit.
»Mister, ich bin von der Hotel-Security«, hörte Trisha einen Mann antworten. »Wir müssen eine Sicherheitsüberprüfung auf diesem Stockwerk vornehmen. Dies sind die Officer Stanson und Taylor vom LVMPD. Können wir bitte kurz in Ihr Zimmer schauen?«
Trisha spürte, wie ihr das Blut aus dem Kopf sackte. Sie schaute an sich herunter und schloss den Bademantel, den sie trug, fester um sich herum.
»Nun ja, meine Freundin … Sie hat nichts an«, entgegnete Chad.
»Dann soll sie sich bitte etwas anziehen, Mister. Verzeihen Sie die Störung, aber es ist zu Ihrer eigenen Sicherheit. Sorry.«
»Trish?«, rief Chad. »Hier stehen ein paar Herren und wollen ins Zimmer. Hast du was an?«
»Ja … ja«, erwiderte Trisha, die vor Aufregung kaum sprechen konnte. Ihr Blick fiel auf den Koffer des Mönchs. Schnell stieß sie ihn mit dem Fuß neben das Sofa.
»Dann kommen Sie mal rein!«, hörte sie Chad sagen, und schon kam er um die Ecke ins Wohnzimmer der Suite.
Ihm folgte ein breitschultriger Mann mit blauer Jacke, auf der Security stand, und einem kleinen Walkie-Talkie in der Hand. Dann betraten zwei Polizeibeamte in Uniform das Wohnzimmer. Trishas Herz setzte für einen Schlag aus, als sie zwischen den Polizisten das Zimmermädchen erkannte, das ihr auf der Flucht begegnet war. Trisha registrierte, wie es sie schüchtern musterte. Der Schreck stand dem Mädchen noch immer ins Gesicht geschrieben.
»Sind das alle Personen, die hier wohnen?«, fragte der Mann von der Hotelsicherheit mit ernster Miene.
»Außer dem Liebhaber im Schrank, ja«, scherzte Chad.
Niemand lachte.
»Dürfen wir?«, fragte einer der Polizeibeamten und deutete zum Schlafzimmer der Suite.
»Nur zu!«, sagte Chad so unbekümmert, wie er konnte.
Während die Polizisten die Suite oberflächlich durchsuchten, hielt sich Trisha eine Hand an die Wange und versuchte so, ihr Gesicht vor dem Zimmermädchen, das sie immer noch anstarrte, ein wenig zu verbergen.
Die Polizeibeamten kehrten bald darauf zurück.
»Alles sauber«, meldete einer.
Der andere wandte sich an das Zimmermädchen. »Und?«, fragte er.
Das Zimmermädchen schaute nun offen in Trishas Gesicht.
Trisha zwang sich zu einem Lächeln und fragte: »Worum geht es denn?« Sie hoffte, dass die anderen das Zittern in ihrer Stimme nicht hörten.
»Nein, die andere war brünett. Und irgendwie schlanker«, antwortete das Zimmermädchen und schüttelte heftig ihren Kopf. »Das ist sie nicht.«
»Dann entschuldigen Sie die Störung!«, sagte der Sicherheitsbeamte, und der Trupp wandte sich zum Gehen. »Wir haben noch ein paar Zimmer vor uns!«, fügte er hinzu.
Plötzlich
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