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Das Los: Thriller (German Edition)

Das Los: Thriller (German Edition)

Titel: Das Los: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tibor Rode
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Schulter, und als sie aufschaute, blickte sie in das Gesicht eines unbekannten Mannes.
    »Alles klar?«, fragte er.
    Unfähig zu antworten, richtete sie sich langsam auf. Chad lag ebenso nackt wie leblos eine Armlänge neben ihr. Sein Körper war merkwürdig verkrümmt. Die Zimmertür stand offen, in ihr klaffte ein großes Loch.
    »Ist er tot?«, fragte sie den Mann, der sich mit einer Waffe in der Hand über Chad beugte und dessen Puls fühlte.
    »Leider nein«, antwortete er. »Nur getasert.«
    Jetzt erst bemerkte Trisha, dass die Waffe eine Elektroschockpistole war.
    »Er wollte mich umbringen«, krächzte sie.
    »Ich weiß«, entgegnete der Mann, während er Chad auf den Bauch drehte, seine Arme nach hinten bog und ihm Handschellen anlegte.
    »Sind Sie Polizist?«, fragte Trisha, während sie ihren Knöchel abtastete.
    »So etwas Ähnliches. Mein Name ist Gonzales. Ich habe den Burschen hier verfolgt. Wegen des Anschlags auf Carter Fields. Und den Mönch hat der Kerl auch noch auf dem Gewissen.«
    »Und er wollte Henri Freihold töten lassen«, ergänzte sie. »Auch hat er versucht, Pradeep Kottayil umzubringen.« Sie hielt kurz inne. »Vielleicht hat er es sogar getan, denn der scheint verschwunden zu sein.«
    »Was meinen Sie, was er mit Ihnen getan hätte, wenn Sie diese Lotterie gewonnen hätten?«, entgegnete der Mann, der sich Gonzales nannte, in sachlichem Tonfall.
    Trisha spürte ein Frösteln. Sie versuchte zu stehen und humpelte zum Bett. Der Mann beobachtete sie dabei.
    »Sieht nicht gut aus, Ihr Fuß«, bemerkte er. »Soll ich mir das mal anschauen?«
    Trisha machte eine abwehrende Bewegung. »Es genügt schon, dass Sie mir das Leben gerettet haben. Für so etwas gibt es Ärzte. Kümmern Sie sich lieber um den da!« Sie deutete auf Chad. »Damit er noch seine gerechte Strafe erlebt.«
    Gonzales griff in seine Hosentasche und wählte mit seinem Handy eine Nummer. »Die Polizei wird ein paar Fragen an Sie haben«, sagte er zu Trisha gewandt. »Besser, Sie überlegen sich schon einmal die Antworten, damit Sie rechtzeitig zur Ziehung kommen.«
    Er nahm das Handy ans Ohr.
    Antworten ist gut, dachte Trisha, während ihr Blick über den nackten Chad wanderte, der mit gefesselten Händen vor ihr lag. Niemals zuvor schwirrten so viele Fragen durch ihren Kopf wie jetzt.

76
    P REU ß EN , 1764
    »Was habt Ihr Eurem Burschen befohlen, mit der Leiche zu machen?«, fragte Calzabigi mit leidender Stimme.
    Seit sie aus Berlin herausgefahren waren, hatte er schweigend dagesessen und aus dem Fenster der Kutsche gestarrt. Landschaften waren an ihm vorbeigezogen, ohne dass er wirklich Notiz von ihnen genommen hätte. Er fühlte sich wie in einem grausamen Traum gefangen.
    »Was schon!«, entgegnete Casanova.
    Calzabigis Herz wurde noch schwerer. »So wird sie nicht einmal ein richtiges Grab haben«, stellte er wehmütig fest. »Im Leben wie im Tod hat sie ihren Platz nicht gefunden.«
    Casanova beugte sich vor und legte die Hand auf die seine. »Zermartert Euch nicht. Es ist geschehen und lässt sich nicht wieder rückgängig machen.«
    Calzabigi zog seine Hand weg und blickte Casanova feindselig an. »Es war Eure Pistole, die sie getötet hat.«
    Casanova lächelte spitzbübisch. »Aber Ihr habt geschossen.«
    »Aber warum hat sie überhaupt Eure Waffe besessen?«, erkundigte Calzabigi sich argwöhnisch.
    Casanova rutschte auf seinem Sitz hin und her. »Sie nahm mir das Versprechen ab, Euch nichts zu sagen. Aber nun, da sie tot ist …« Er schien mit sich zu ringen.
    »Sagt schon!«, fuhr Calzabigi ihn ungeduldig an.
    »Sie fühlte sich bedroht«
    »Von mir?«, fragte Calzabigi entgeistert.
    Casanova schlug die Hände auf seine Knie. »Um Gottes willen, nein! Sie hat Euch verehrt. Es war dieser Hainchelin, der ihr nachstellte.«
    Calzabigi schaute entgeistert. »Hainchelin?«, sagte er mehr zu sich selbst. »Warum hat sie mir nichts gesagt?«
    »Ihr wart so beschäftigt mit Eurer Lotterie. Sie wollte Euch nicht zusätzlich belasten. Und sie wusste, dass ich ein guter Freund von Euch aus früheren Tagen war. Ich erkannte ihren Kummer, und so offenbarte sie sich mir. Er stellte ihr nach, er belästigte sie. Zuletzt drang er sogar, wenn Ihr fort wart, in Euer Haus ein und legte ihr Rosen vor die Tür …«
    Calzabigi schüttelte den Kopf. »Aber die Rosen …«, begann er und hielt dann inne.
    »Ich gab ihr schließlich die Pistole, damit sie sich sicherer fühlte. Und es wirkte. Nur die Anspannung, sie verursachte bei

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