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Das Los: Thriller (German Edition)

Das Los: Thriller (German Edition)

Titel: Das Los: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tibor Rode
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vier Finger seiner Hand.
    »Eins zu vier«, murmelte Chad.
    Der Mönch wartete kurz ab, ob weitere Fragen kamen, dann stemmte er sich aus seinem Stuhl. Er zeigte auf den Tisch, wo ihre leeren Teller standen. »Soll ich –«, begann er, wurde aber von Trisha sogleich unterbrochen.
    »Ich übernehme die Rechnung«, sagte sie. »Ich bin ja seit heute …« Sie stockte und schaute auf die Dollarscheine, die der Mönch ihr gegeben hatte. »Ich meine, ich war reich.«
    Der Mönch zwinkerte ihr zu. »Ich werde mich darum kümmern! Einen schönen Abend euch beiden noch. Du hörst von mir.«
    Chad blickte ihm hinterher.
    »Habe ich das gerade geträumt?«, fragte er ungläubig.
    »Wenn, dann haben wir beide es geträumt«, entgegnete Trisha, die beobachtete, wie der Mönch nun mit einem der Kellner sprach.
    »Wie ist er auf dich gekommen?«, wollte Chad wissen.
    »Nach der Session hat er mich angesprochen. Er kannte meinen Namen …«
    »Jeder kennt jetzt deinen Namen. Du warst heute landesweit im Fernsehen.«
    »Er sagte, meine Vorfahren hätten die Berechtigung zur Teilnahme an einer jahrhundertealten Lotterie erworben … Irgendwo in Deutschland.«
    »Hast du Vorfahren in Deutschland?«
    »Nicht, dass ich wüsste …« Trisha zuckte mit den Schultern.
    Chad stöhnte auf. »Oh, mein Gott! Was für eine Masche.« Er nagte an der Unterlippe und dachte nach. »Und er hat mit keinem Wort gesagt, wie hoch dieser Preis sein soll? Nicht mal angedeutet?«
    Trisha schüttelte den Kopf.
    »Du gehst mit allem rein, ohne zu wissen, wie viel im Pott ist?«
    Trisha antwortete nichts, sondern stützte ihr Kinn auf ihren Arm und schloss die Augen, als würde sie einschlafen wollen.
    »Du bist eine Spielerin«, seufzte Chad.
    »Und du bist ein Arschloch!«, entgegnete Trisha und öffnete wieder ihre Augen. Sie griff nach ihrem Weinglas, und als ihr wieder bewusst wurde, dass es leer war, nahm sie das Wasserglas, das der Mönch halb voll hatte stehen lassen, und leerte es in einem Zug.
    »Siehst du. Ich habe nichts dagegen unternommen, dass du dein Geld verschenkst!«, sagte Chad und beugte sich zu ihr.
    »Weil du gehört hast, dass es einen Preis von unermesslichem Wert zu gewinnen gibt. Du bist auch ein Spieler!«
    Chad antwortete nicht, sondern schaute ihr tief in die Augen. Dann legte er seine Hand an ihre Wange. »Wenn du einem alten Mönch eine Chance gibst, frage ich mich, ob du auch mir altem Spieler noch eine letzte Chance gewährst?«
    Trisha wackelte mit dem Kopf, als wollte sie seine Hand wie ein lästiges Insekt aus ihrem Gesicht verscheuchen. »Pass auf, es war ein langer Tag«, sagte sie und gähnte. »Ich bin in das Finale der Poker-WM eingezogen. Und dann dieser Mönch. Und nun tauchst auch noch du auf …« Sie seufzte. »Chad, lass uns später sprechen. Morgen. Ich fürchte, ich hatte zu viel Wein.« Sie ergriff seine Hand, nahm sie von ihrer Wange und legte sie auf den Tisch. Dann stützte sie sich mit beiden Händen ab und versuchte, sich zu erheben.
    »Geh nicht! Bleib noch einen Augenblick!«, rief Chad und erhob sich ebenfalls.
    »Ich will auf mein Zimmer«, erwiderte Trisha. Endlich war es ihr gelungen, in einen einigermaßen sicheren Stand zu gelangen.
    »Ich bringe dich«, sagte Chad.
    »Chad, ich …«
    Er machte einen Schritt auf sie zu, legte seine Hände auf ihre Schultern und gab ihr einen Kuss. Nach kurzem Widerstand schien Trisha zu erschöpft, um sich zu wehren. Doch schließlich schob sie ihn mit einer sanften Bewegung weg.
    Bevor sie etwas sagen konnte, legte Chad seinen Zeigefinger auf ihren Mund. »Was riskierst du?«, fragte er.
    »Mein Herz? Dass du bluffst?«, entgegnete Trisha. Wieder wurden ihre Augen feucht.
    »Du bist eine Pokerspielerin. Du hast eine Menge zu gewinnen«, erwiderte Chad und setzte ein verwegenes Lächeln auf. Dann begann er, seinen linken Ärmel hochzukrempeln, und drehte den Oberarm so, dass ihr Blick auf seine Tätowierung fiel.
    »Das sind wir, Trish. Herzkönig und Herzdame. Für immer. Seit wann gibst du einem Blatt, auch wenn es ein schwaches ist, keine Chance?«
    Nun musste auch Trisha lächeln.
    »Also, gehst du mit?«, fragte er und sah sie herausfordernd an.
    »Ich gehe mit«, antwortete Trisha, schloss ihre Augen und vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter.
    Chad presste einen Kuss auf ihre dunklen Haare und atmete dabei ihren Duft ein. Mit Mühe hielt er ein triumphierendes Lächeln zurück, während er mit seiner Hand sanft ihren Rücken massierte. Er griff nach der

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