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Das Lustschiff

Das Lustschiff

Titel: Das Lustschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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frühstückten. Das Lustschiff hatte offenbar schon nach kurzer Zeit seinen Zauber bewirkt. Eine Frau steckte ihrem Geliebten einen Löffel Pudding in den Mund, den dieser genüsslich abschleckte. Anschließend küssten sie sich innig. Der Anblick hinterließ ein Brennen in Carolins Brust.
    Josh war nicht hier. Und auch in keinem der anderen Restaurants, die sie daraufhin aufsuchte. Vielleicht war er in seiner Kabine geblieben?
    Carolin kam eine verführerische Idee, der sie nicht widerstehen konnte. Sie schnappte sich eins der Tabletts und bestückte es mit einer reichlichen Auswahl süßer und exotischer Köstlichkeiten. Damit ging sie zu seiner Kabine, in der Hoffnung, ihn dort anzutreffen. Sie klopfte an, doch er öffnete nicht. Aber sie hörte Geräusche hinter der Tür. Er war also da, wollte sie nicht sehen. So leicht wollte sie es ihm nicht machen. Zum Glück besaß sie einen Generalschlüssel in Form einer Karte, die sie einfach an seiner Tür durchzog. Die ging mit einem Klack auf, und Carolin trat mit dem Tablett ein.
    Josh schreckte aus seinem Bett hoch. Er war nackt, zum Glück allein und starrte sie verwirrt an.
    »Was soll das denn?«
    »Sieht man das nicht? Ich bringe dir Frühstück ans Bett.«
    Sie schlug die Tür mit dem Hacken zu und stellte das Tablett auf sein Bett.
    Josh warf die Decke zurück, dann fiel ihm wohl auf, dass er auch keine Unterhose trug, und zog die Bettdecke schnell wieder über sein imposantes Geschlechtsteil.
    »Schon mal was von Privatsphäre gehört?«
    Er hatte immer noch schlechte Laune. Carolin würde schwerere Geschütze auffahren müssen, um seinen Eispanzer zu durchbrechen.
    »Jetzt sei nicht so, ich habe mir Mühe gegeben.«
    Er musterte die verschiedenen Aufschnitte, die Brote und die Käsesorten sowie das Rührei mit Speck. Es duftete köstlich, das konnte auch ihm nicht entgangen sein. Da kam ihr eine Idee, wie sie ihm die schlechte Laune austreiben konnte. Sie knöpfte langsam ihre Uniformjacke auf.
    »Und was soll das werden?«
    »Wonach sieht es denn aus?«, fragte sie zurück und zwinkerte ihm zu. Sie streifte die Jacke lässig ab, legte sie über einen Stuhl und fingerte an ihrem Gürtel herum.
    »Lass das«, sagte er plötzlich schroff und schob das Tablett zur Seite, um aufstehen zu können.
    »Was soll ich lassen?« Sie pfiff unschuldig vor sich hin und zog nun Schuhe und Hose aus.
    »Vielleicht habe ich jetzt keine Lust auf … das hier.«
    »Sieht für mich aber ganz anders aus.« Sie lachte leise und deutete auf die Morgenlatte, die unübersehbar war.
    »Verflixt!«, keuchte er und hielt sich rasch eine Hand vor sein Geschlecht. »Das ist bei Männern eben so, das hat nichts zu bedeuten.«
    »Ach nein?« Sie ging auf ihn zu, versuchte ihn zu küssen, doch er wich ihren Lippen aus, was sie ziemlich entmutigte. Sie wollte dennoch nicht aufgeben, tänzelte um ihn herum, legte sich nackt auf sein Bett und platzierte ein paar Weintrauben und ein halbes Brötchen auf ihrem Bauch. So etwas Ähnliches hatte sie schon einmal spätabends in einem Erotikfilm gesehen. Es hatte ihr gefallen, und jetzt schien ihr der perfekte Moment, es einmal selbst auszuprobieren.
    »Es ist angerichtet«, verkündete sie verheißungsvoll und leckte sich über die Lippen, kostete eine der Weintrauben.
    Josh schüttelte den Kopf, kam näher und setzte sich zu ihr. »Du bist verrückt, weißt du das?« Sein Gesicht hellte sich ein wenig auf, er wirkte offener, freundlicher. Er schnappte sich eine Weintraube, die von ihrem Bauch zu rollen drohte, steckte sie sich genüsslich in den Mund.
    »Du solltest erst mal abwarten, was ich mir noch Verrücktes einfallen lasse«, sagte sie mit wachsendem Selbstbewusstsein.
    Er hob eine Braue. Eine solche Äußerung hatte er gewiss nicht von ihr erwartet. Er glaubte immer, sie sei das brave, einfache Mädchen, das stets korrekt war, nie einen Fehler machte und sich schon gar nicht seiner Leidenschaft hingab. Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, entsprach das auch ihrem Selbstbild. Die Carolin, die nun in seinem Bett lag, war eine andere. Sie war verzweifelt, weil sie ihn liebte, aber das Gefühl hatte, dass er sich von ihr entfernte. Sie musste um ihn kämpfen. Alle Hemmungen hinter sich lassen.
    »Und was wäre das?«
    »Zuerst sollst du dein Frühstück genießen.«
    »Das tue ich«, gab er zu und aß noch eine weitere Weintraube. Dann jedoch schien sein Appetit auf etwas ganz anderes zu erwachen, denn er legte das Brötchen und die restlichen

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