Das Mädchen-Buch
es feste Regeln geben sollte. Nicht willkürlich, sondern klar.
»Die Eltern sollten immer ein Vorbild für die Kinder sein und daher den Computer auch nicht zu lange nutzen. In der Familie sollten klare Regeln gemeinsam mit den Kindern ausgemacht werden, wie lange der PC am Tag genutzt werden darf.«
VERA, 17 JAHRE
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»Ich würde mein Kind dabei unterstützen, einer Freizeitbeschäftigung nachzugehen, z. B. Sport. Ab ca. 15 Jahre, finde ich, sollten Kinder selber entscheiden können, wie lang sie an den Computer gehen.«
ALEXANDRA, 17 JAHRE
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»Computerzeiten sind erforderlich.«
TAMARA, 17 JAHRE 89
Grenzen zu setzen geht oft nicht ohne Auseinandersetzung. Für erschöpfte Eltern ist es erst mal einfacher, die Mädchen | 197 | gewähren zu lassen. Die Sorge wird damit jedoch vergrößert. Wenn Ihre Tochter abends nicht ohne Handy im Bett liegen kann, schließen Sie mit ihr ein Abkommen, vereinbaren Sie, dass sie selbst das Handy abends vor dem Zubettgehen auf den Küchentisch legt, und vereinbaren Sie auch, dass sie, wenn es nicht klappt, zu einer vorher vereinbarten Zeit kommen und es abholen. Nicht um sie zu ärgern, sondern um ihren Schlaf zu sichern.
Coach
Wenn Ihre Tochter gemobbt wird, sei es im Internet oder im »realen« Leben, dann ist es wichtig, sie zu unterstützen, und zwar mit ihrem Einverständnis. Oft möchten Jugendliche, die gemobbt werden, nicht, dass Eltern sich einschalten und Lehrer informiert werden, aus Angst, das Mobbing werde noch schlimmer. Sprechen Sie mit Ihrer Tochter. Sagen Sie ihr, dass das Gegenteil der Fall ist. Mobbing, das verschwiegen und geduldet wird, lädt die Mobber ein, immer weiter zu gehen. Alle müssen informiert werden, die Situationen sollten genau dokumentiert werden, Bildschirmfotos im Internet gemacht werden und, ganz wichtig: Ihre Tochter braucht Schutz. Besprechen Sie mit ihr, welche Personen in den nächsten Monaten bei ihr sein können und sie auf dem Schulweg oder auf dem Schulhof, in allen gefährlichen Situationen stärken können. Ob im Internet oder in der realen Welt, das Mobbing muss aufhören, und das geht nur, indem es öffentlich gemacht wird, gegebenenfalls über eine Anzeige bei gleichzeitigem Schutz der gemobbten Personen. | 198 |
Modellierung: Brazilian Cut, Tunnel und Drachen
Es hat sich etwas gewandelt und das begann bei uns so etwa in den 90er-Jahren. Mädchen von heute bringen es z. B. so auf den Punkt:
»Früher haben es die Mädchen, das glaube ich, nicht gemacht, aber heutzutage machen das fast alle.«
LUCY, 14 JAHRE
Die Rede ist von Haarentfernung, speziell der Schamhaarentfernung. »Alle machen das«, da sind sich 14- bis 15-jährige Mädchen sicher. Und Studien bestätigen sie.
Forscherinnen des Sexualforschungsinstituts der Universität Hamburg befragten 160 Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren. 94 % der jungen Frauen und 81 % der jungen Männer gaben an, dass sie sich teilweise oder ganz die Schamhaare entfernen. 90
Warum entfernen sich Mädchen Schamhaare?
»Um sich wohlzufühlen und weil es ›normal‹ ist und besser aussieht, wenn man im Bikini ist usw.«
(Rosa, 15 Jahre)
»Weil sie stören, wenn man schwitzt, und dann jucken, und um peinlichen Momenten im Schwimmbad aus dem Weg zu gehen, wenn da mal Haare rausgucken.«
(Tabea, 14 Jahre)
»ICH FINDE ES NICHT SCHÖN, WENN MAN VIELE HAARE HAT, UND MAN FÜHLT SICH WOHLER, WENN MAN SIE NICHT HAT.«
(Lina, 14 Jahre)
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»Wenn ich mich nicht
rasiere, fühle ich mich
unwohl, und vielleicht auch wegen der Jungen, weil die das von einem erwarten.«
(Lena, 15 Jahre)
»ICH FINDE ES SCHÖNER UND
BEI MIR SELBER HYGIENISCHER.«
(Emma, 15 Jahre)
»Vielleicht, weil es ihnen peinlich ist.«
(Jonas, 15 Jahre)
»Es ist gepflegter und für mich gehört es zur Körperhygiene.«
(Julius, 15 Jahre)
Junge Mädchen möchten »normal« sein, dazugehören, akzeptiert werden und einem Schönheitsideal entsprechen. Sie möchten nicht verlacht werden wegen aus der Bikinihose hervorblitzender Schamhaare und sie möchten den Erwartungen der Jungen gerecht werden. Das alles sind Dinge, die ihnen wichtig sind:
»Die wichtigsten Themen sind Jungen, Aussehen und Beliebtheit.«
LINA, 14 JAHRE
Woher sie davon erfahren haben, dass das ein Ideal ist, dass das alle machen? »Es hat sich so herumgesprochen.« Ein offenes Geheimnis. Jeder macht es, aber darüber sprechen ist gar nicht so einfach und sehen tut es ja auch nicht jeder. Nur für den Fall, dass …
Mütter und
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