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Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest

Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest

Titel: Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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gibt, obwohl Sie wissen, daß es vorhanden ist?«
    »Nein, Kirby, das schwöre ich Ihnen. Sie hat mir gesagt, wo Sie sind. Warum verstecken Sie sich in der Wohnung einer derart gewöhnlichen Person, Kirby?«
    »Da ich den Mann nicht kenne, kann ich kein Urteil abgeben.«
    »Haben Sie dort diese kleine Schlampe kennengelernt? Wer ist das Mädchen, Kirby?«
    »Bonny Lee ist eine gute Fr ... pardon. Bonny Lee ist ein Mädchen, das ich liebe.«
    »Du liebe Zeit«, stöhnte Wilma.
    Bonny Lee blinzelte Kirby zu. »Fast hättest du dich gedrückt, mein Freund.«
    »Sie haben gelogen, nicht wahr?« fragte Wilma fast unhörbar leise. »Sie haben mir nur erzählt, daß Sie sich vor Frauen fürchteten, damit ich nicht das Gesicht verliere. Sie müssen nachher schrecklich über mich gelacht haben!«
    »Es war die Wahrheit. Ich war in Panik, als ich fortlief, Wilma.«
    »Jetzt kommen Sie mir - verändert vor. Sie scheinen vor nichts Angst zu haben, vor rein gar nichts.«
    »Ich habe vor vielen Dingen Angst.«
    »Wenn es um Frauen geht, ist er neuerdings recht frech.« Bonny Lee kicherte, weil Kirby so ärgerlich dreinsah. »Angeblich hat er ein Mädchen an einem öffentlichen Strand ausgezogen. Er hat nicht einmal gewußt, wie sie heißt.«
    Wilma war entsetzt. »Kirby! Ist alles in Ordnung?«
    »Alles in bester Ordnung«, sagte er verärgert.
    »Hat sie sich nicht gewehrt?«
    »Das arme Ding konnte sich nicht rühren«, erklärte Bonny Lee.
    » Bitte, Bonny Lee! Bitte.«
    »Schon gut, Schatz. Ich bin wieder brav.«
    »Haben Sie die Nachrichten gehört, Wilma?«
    »Ich glaube schon, aber an manches kann ich mich nicht mehr genau erinnern. Über die Yacht und Ihre Sachen, die an Bord sind, und daß Sie den Polizisten heute vormittag entwischt sind und dabei ihre Waffen mitgenommen haben. Es paßte - es paßte einfach nicht zu Ihnen.«
    »Wann ist Betsy von hier fort?«
    »Sehr früh. Sie hat gesagt, sie wollte eine Show abziehen. Nein das war es nicht. Einen Bluff abziehen? Ja, das war es. Der Ausdruck ist mir nicht geläufig.«
    »Ihr Bluff hat nicht funktioniert.«
    »Ich begreife nicht, was geschehen ist. Etwa drei Stunden später tauchten die Matrosen hier auf. Sie haben geläutet, wie wir es vereinbart hatten und ich nahm an, daß es Roger war oder Sie, oder daß vielleicht Bettie zurückkam. Sie drängten sich herein und waren ziemlich - freundlich, aber auf eine eher unangenehme Art. Als ich schließlich streng mit ihnen redete, lächelte mich René an - er ist der Große, aber zu dem Zeitpunkt wußte ich noch nicht, wie er heißt -, faßte mich am Handgelenk und verdrehte es, bis ich auf dem Boden kniete und mit dem Gesicht den Teppich berührte. Es war höllisch. Mein Arm fühlt sich immer noch komisch an. Mir war klar, daß ich besser widerstandslos mitkam. Ich verstand nicht, wer sie waren und hatte Angst, sie könnten Diebe sein, die Roger etwas angetan hatten. Vielleicht hat er ihnen dann verraten, wo ich mich befand, und sie wollten mich jetzt womöglich dazu zwingen, ihnen das Versteck des Geldes zu verraten. Dieses lächerliche Geld, das längst fort ist. Ich reimte mir zusammen, daß sie mich auf eine Yacht bringen würden, auf der sie arbeiteten, und daß Betsy dort auf mich wartete. Ich mußte mich vorn auf den Boden setzen und den Kopf unter das Armaturenbrett stecken. Es war heiß, schmutzig und unbequem. Plötzlich ging etwas schief. Sie waren böse auf mich und aufeinander und stritten darüber, was sie als nächstes tun sollten. Dann fuhren wir hierher zurück. Soviel ich verstand, war das Schiff ohne sie abgefahren. Sie waren mürrisch und sehr besorgt, bis wir schließlich die Nachrichten über die Yacht hörten. Es hieß, daß Betsy krank sei. Sie wirkte zwar angespannt und nervös, aber ich hatte nicht das Gefühl gehabt, daß sie unmittelbar vor einem Nervenzusammenbruch stand.«
    »Sie sind mein Sargnagel, Schwester«, stöhnte Bonny Lee. »Diese Hurensöhne haben sich Betsy geschnappt und sie auf das Schiff gebracht. Sie haben sie so lange gequält, bis sie ihnen verriet, wo Kirby und Sie zu finden sind. Kirby mußte versprechen zu kommen, weil er dann vielleicht Betsy helfen beziehungsweise verhindern konnte, daß mit Ihnen das gleiche geschieht wie mit Betsy. Diese Leute wollen dieses Ding unbedingt haben, obwohl sie nicht wissen, was es ist.«
    Wilma starrte Bonny Lee ernst an. »Sie haben ihr wehgetan?«
    »Mein liebes Kind, an einem Samstag abend kann man im falschen Teil von New Orleans für

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