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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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erklärte er, wie sehr er sich freue, Elysia nun an seiner Seite zu wissen. Und wie Hohn klang der Jubel des Volkes in seinen Ohren.
    Beim anschließenden Festmahl stand Fehenius mit zufriedenem Grinsen und einem Kelch des besten Rotweines an eine der großen Säulen gelehnt, welche den Thronsaal stützten.
    Als eine verhüllte Gestalt ihn von hinten ansprach, zuckte er zusammen.
    »Samukal, bist du wahnsinnig?«, zischte er erschrocken und kleckerte sich etwas Rotwein auf sein neues Hemd.
    »Niemand wird mich erkennen«, sagte sein Halbbruder gelassen und nahm ihm wie selbstverständlich den Kelch aus der Hand, um selbst etwas zu trinken.
    »Was willst du?« Fehenius nickte einem Lord aus Rodgill übertrieben zu.
    »Der Hochzeit meines lieben Adoptivsohnes beiwohnen«, erklärte Samukal mit vor Hohn triefender Stimme, dann drehte er Fehenius energisch zu ihm um. »Füll ihn mit Alkohol ab, und dann besuche die Königin in ihrem Bett.«
    »Ja, ja.« Fehenius leckte sich nervös die Lippen. Eigentlich hatte er gehofft, Elysia würde bereits einige Tage vorher eintreffen, doch ihre Eltern hatten beharrlich darauf bestanden, dass sie erst am Tag der Hochzeit auf die Burg kam.
    Samukal zog zwei kleine Phiolen aus den Tiefen seines Umhangs. »Kurz vor Ende der Feier schüttest du Darian das hier in sein Glas, er wird schlafen wie ein Stein. Diese Flasche ist für Elysia. Sie wird nicht merken, dass du nicht Darian bist.« Dann holte er eine weitere Phiole heraus. »Und die hier macht es sehr viel wahrscheinlicher, dass sie ein Kind von dir empfängt, dann musst du dieses lästige Theater nicht zu häufig durchziehen.« Mit säuerlichem Nicken nahm Fehenius die Phiolen an sich. Die junge Königin entsprach durchaus seinem Geschmack. Blonde Haare, blaue Augen, nicht zu dürr und nicht zu fett. Es hätte ihm nichts ausgemacht, häufiger das Lager mit ihr zu teilen.
    Bevor Fehenius noch etwas hinzufügen konnte, überreichte Samukal ihm eine weitere Phiole. »Und das hier stärkt deine Männlichkeit, du bist ja schließlich nicht mehr der Jüngste.« Er grinste anzüglich und gab Fehenius den leeren Weinkelch zurück. »Der Rotwein ist fantastisch. Ich verstehe nicht, warum du ihn immer verschüttest.« Langsam zog Samukal sich in den Schatten der Säule zurück.
    »Und was ist, wenn …«, als Fehenius sich umdrehte, um noch etwas zu fragen, war sein Halbbruder verschwunden.
    »Verfluchter Mistkerl«, murmelte Fehenius. Sein älterer Bruder vermittelte ihm mal wieder das Gefühl, nur ein bedeutungsloser Handlanger zu sein.
    Im Laufe des Abends trank Darian viel zu viel Bier und Wein. Irgendwann hielt er die zum größten Teil doch sehr aufgeblasene Gesellschaft einfach nicht mehr aus und trat hinaus auf den großen Balkon, der an der windabgewandten Seite in Richtung Süden zeigte. Mit einem tiefen Seufzen sog er die klare, kühle Nachtluft ein. Millionen von Sternen strahlten auf ihn herab, und der volle Mond hing am östlichen Himmel.
    »Was für ein widerwärtiges Theater. Wie konnte ich nur so tief sinken«, murmelte Darian und schlug mit der Hand gegen die steinerne Balustrade.
    »Grämt Euch nicht«, ertönte eine emotionslose Stimme aus der Dunkelheit, »die meisten Ehen der Adligen werden nicht aus Liebe geschlossen.«
    Die Hand am Schwert fuhr Darian herum und sah sich dem großen, dürren Zauberer Dimitan gegenüber, der ihn aus seinen stechenden Augen abschätzend musterte.
    Obwohl Darian nicht glaubte, dass der kahlköpfige Zauberer ihm hier auf der Burg irgendetwas antun würde, blieb er wachsam, denn schließlich hatte Fehenius ihn hergebracht.
    »Ihr wisst nicht zufällig, wo sich Nordhalan aufhält?«, fragte Dimitan mit einem für Darian etwas zu gleichgültigen Tonfall. Offensichtlich bemühte sich sein Gesprächspartner, seine Anspannung zu verbergen.
    »Keine Ahnung.« Verbitterung schwang in Darians Antwort mit, hatte er selbst doch so lange nach ihm suchen lassen.
    Dimitan räusperte sich. »Es war während der Herrschaft Eurer Vorfahren üblich, dass sich ein Hofzauberer auf der Burg aufhielt. Also, falls Ihr meine Dienste benötigt …«
    Mit gerunzelter Stirn blickte Darian ihn an. Er kannte den Mann nicht, Nordhalan hatte ihn niemals erwähnt, und Dimitan wirkte auf ihn irgendwie unnahbar und distanziert.
    »Weshalb seid Ihr nicht schon früher gekommen?«, erkundigte sich Darian. »Seit meiner Weihe habe ich nichts mehr von Euch gehört.«
    »Niemand bringt sich leichtfertig in Gefahr. Zunächst

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