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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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einmal wart, und wenn Ihr nicht mehr trinkt, dieses geheimnisvolle Mittel nicht mehr nehmt und Euren Zorn überwunden habt, dann wird Aramia erneut zu Euch zurückkehren.«
    Für einen Augenblick keimte Hoffnung in Darian auf, doch dann schüttelte er traurig den Kopf. Er hob die Flasche hoch. »Ich werde niemals davon loskommen.«
    »Habt Ihr es versucht?«
    Voller Bitterkeit lachte er auf. »Hundert Mal. Es geht nicht.«
    »Erzählt mir, was geschieht, wenn Ihr nichts davon nehmt«, verlangte Lilith.
    Zunächst hielt Darian dies für Zeitverschwendung, doch dann setzte er sich hin und schilderte Lilith die Entzugserscheinungen.
    »Und jetzt lasst mich die Flüssigkeit sehen«, bat sie am Schluss.
    »Niemand konnte bisher den süchtig machenden Bestandteil erraten. Der Einzige, der ihn kennt, ist Edvan, und der ist unauffindbar.«
    »Edvan? So etwas hätte ich ihm niemals zugetraut, denn es widerspricht jeglichem Heilerkodex«, murmelte Lilith überrascht. »Und selbst wenn er alle Moralvorstellungen über den Haufen wirft, müsste er ein berühmter Magier oder Heiler sein, wenn niemand die Zutaten entschlüsseln kann, die er hineingegeben hat. Gebt mir die Flasche.«
    »Warum solltest ausgerechnet du herausfinden, was mich süchtig macht?«
    »Weil ich eine Nebelhexe bin. Ihr wisst, dass wir alle besondere Fähigkeiten besitzen. Meine ist die der Heilkunst, und ich kenne alle Heilpflanzen dieser Welt. Ich kenne die, die Euch vor dem Tode retten, und die, die Euch zu Euren Ahnen bringen.«
    »Bist du dir da nicht zu sicher?« Darians Stimme klang spöttisch, und er umklammerte die Flasche wie ein Ertrinkender ein Stück Treibholz.
    »Lasst es mich versuchen«, bat Lilith sanft, »Ihr habt doch nichts mehr zu verlieren.«
    Mit zitternder Hand reichte Darian der kleinen Nebelhexe die Flasche. Eine ganze Weile starrte Lilith auf das Gefäß, dann löste sie den Korken, roch daran, kostete einen winzigen Schluck. Erneut hielt sie ihre Nase an die Öffnung, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Ich wusste es«, stöhnte Darian, »du hast keine Ahnung, was da drin ist.«
    »Nein, das ist es nicht«, sagte Lilith verwirrt. »Ich kann es nur nicht glauben. In dieser Flüssigkeit ist Azetá, ein sehr seltener und eigentlich giftiger Pilz der Dunkelelfen. Wie lange nehmt Ihr diesen Trank schon?«
    »Seit sechs Jahren«, hauchte er und konnte nicht fassen, dass Lilith tatsächlich das Geheimnis, an dem alle anderen Heiler bisher gescheitert waren, so einfach gelüftet hatte.
    »Es muss eine sehr kleine Konzentration sein, sonst hätte es Euch getötet. In dieser geringen Menge und in Verbindung mit den Heilkräutern …« Nun schien Lilith ganz in ihrem Element zu sein, ihre Stirn war angestrengt gerunzelt, und sie roch noch einmal an der Flüssigkeit.
    Bevor sie fortfahren konnte, hatte Darian sie am Arm gefasst und sah sie hilfesuchend an.
    »Kannst du mich von dem Zeug befreien? Kannst du mir helfen, wieder ein normales Leben zu führen?«
    Lilith legte ihm mitleidig eine Hand an die Wange. »Ich weiß es nicht. Ihr nehmt diese starke Droge schon sehr lange Zeit. Wenn, dann wird es ein harter Kampf und …«
    »Das ist mir egal«, unterbrach Darian sie aufgeregt. »Ich tue alles, ich will nur von dem Zeug loskommen, und dann werfe ich Fehenius aus der Burg. Dann kann ich endlich der König werden, der ich sein wollte, und ich …«
    »Das sind eine ganze Menge guter Gründe, aber Ihr braucht etwas, das Euch Verzweiflung und Schmerzen ertragen lässt, etwas, das Euch anspornt weiterzumachen, wenn Ihr denkt, Ihr haltet es nicht mehr aus. Sind die Rache an Fehenius und ein Königreich genug?«, fragte sie herausfordernd.
    Darian schüttelte den Kopf, dann sah er sie fest an, und der Blick in seinen Augen überzeugte die Nebelhexe. »Tausend Königreiche sind nicht genug. Mia aber ist es.«
    Mit Menhir am Zügel folgte Darian Lilith ein gutes Stück nach Süden. Sie hatte ihm eindringlich klargemacht, dass er Mia nicht zu Gesicht bekommen würde, bevor er nicht von der Droge losgekommen war. Darian hatte zugestimmt und hoffte, dann, wenn es soweit war, endlich eine schlüssige Antwort von ihr zu erhalten, warum sie ihn so lange im Unklaren gelassen hatte. Insgeheim zerbrach er sich den Kopf darüber, und immer wieder kochten Wut und Verzweiflung in ihm hoch. Doch nun hatte er endlich ein Ziel: Er wollte sich von seinen Fesseln befreien und dann noch einmal neu anfangen – wenn er Glück hatte, sogar mit Mia an seiner

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