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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Er wurde als Kind aus seinem Dorf geprügelt und ist auf Menschen nicht sehr gut zu sprechen.«
    »Ich werde ihm aus dem Weg gehen.«
    Am Abend, als das Licht mehrerer Lagerfeuer in den Himmel strahlte, hieß Lilith Darian offiziell willkommen. Er vermutete, dass sie eine Art Dorfvorsteherin war, denn alle hörten auf sie und behandelten sie mit großem Respekt. Sie erklärte, Darian sei ihr Gast, müsse gut behandelt werden, und er würde ihnen weder etwas zuleide tun noch ihren Aufenthaltsort verraten. Darian nickte zustimmend und kam sich unter den prüfenden Blicken der etwa zwanzig erwachsenen Nebelhexen und der fünfzehn Kinder recht merkwürdig vor. Als sich die Inselbewohner dem Essen, einem Eintopf mit Lammfleisch, zuwandten, war er erleichtert.
    »Sie haben alle magische Fähigkeiten?«, fragte Darian an Lilith gewandt.
    »Ja, zumindest die Mädchen, warum, weiß niemand. Aber auch Wesen wie Murk, oder das kleine Halbblut dort«, sie deutete auf einen Jungen, der bereits einen beeindruckenden Bartwuchs vorweisen konnte, was auf sein Zwergenerbe hinwies, »kommen zu uns, wenn sie das Glück haben, dass ihre Eltern sie auf die Insel schicken oder sie von einem von uns gefunden werden.« Lilith nahm einen Schluck von ihrem Kräutertee, dann sprach sie weiter. »Etwa fünfundzwanzig von uns erwachsenen Nebelhexen sind im Reich der Menschen, Elfen und Zwerge unterwegs, um Mischlingskinder zu suchen und herzubringen.«
    »Mia auch?«, erkundigte sich Darian vorsichtig, da er natürlich noch immer wissen wollte, wo sie sich aufhielt.
    »Nein«, antwortete Lilith knapp, »aber such sie nicht, du darfst das Dorf nicht verlassen. Morgen beginnen wir damit, dich vom Azetá zu entwöhnen.«
    Mit Grauen dachte Darian an die bevorstehenden Entzugserscheinungen.
    »Du wirst sehr stark sein müssen«, Lilith sah ihn mitleidig an, »aber da du bereits aus eigener Kraft einige Tage ohne den Trank ausgekommen bist, glaube ich, dass du es schaffen kannst.«
    Darian deutete ein Lächeln an. »Ich war nicht sehr erfolgreich, ich habe es nie lange ausgehalten.«
    Beruhigend legte Lilith ihm eine Hand auf den Arm. »Ich werde dir Tränke brauen, die es dir etwas leichter machen. Der Wille durchzuhalten muss jedoch tief aus deinem Inneren kommen.«
    Nachdenklich nickend blickte Darian aufs Meer hinaus, wo die im Westen stehende Sonne alles in ein weiches, rötliches Licht tauchte. Er hoffte so sehr, dass er das hier durchstehen würde.
    Schon an diesem Abend nahm er nur die Hälfte der Ration, die er normalerweise brauchte.
    Lilith führte ihn in ihre Hütte, die wie die anderen aus Steinen der Umgebung erbaut und mit Stroh gedeckt war. In dem kleineren der beiden Räume richtete sie ihm ein Lager her.
    »Wir werden das Fenster mit Brettern verschließen und an der Tür einen Riegel anbringen.« Sie seufzte, als sie ihn anblickte. »Und nachts werde ich dich in Zukunft ans Bett fesseln müssen, damit du dir nicht selbst schadest.«
    »Was?«, fragte Darian entsetzt, doch dann dachte er daran, wie aggressiv er immer geworden war, wenn er ohne den Trank auskommen musste. »In Ordnung, aber heute noch nicht, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf und gab ihm zwei Decken zum Schlafen. »Und jetzt gib mir alle Flaschen, die du noch hast.«
    Zögernd griff Darian in sein Bündel und reichte Lilith die zwei kleinen Gefäße. »Drei weitere sind in meinen Satteltaschen«, murmelte er. »Ich hatte vor, länger fortzubleiben.«
    Lilith nickte stumm, drückte seine Schulter und verließ den Raum.
    Mit offenen Augen legte sich Darian aufs Bett, und seine Gedanken wanderten zu Mia. Wo war sie gerade, und dachte sie vielleicht auch an ihn?
    Am Morgen des folgenden Tages begann der vielleicht härteste Kampf, den er jemals gekämpft hatte. Darian fühlte sich furchtbar, er war unruhig, und sein Kopf schmerzte höllisch, als Lilith zu ihm kam und fragte, wie es ihm ging.
    »Beschissen«, knurrte er und drückte seine Hände gegen die Schläfen.
    »Es wird schlimmer werden«, warnte sie und reichte ihm einen Becher mit einer kleinen Menge an Azetá.
    Obwohl Darian dem Drang, es zu nehmen, kaum widerstehen konnte, fragte er misstrauisch: »Ich denke, ich soll damit aufhören.«
    »Du kannst nicht sofort alles auf einmal weglassen, das würdest du nicht aushalten. Ich gebe dir später etwas gegen die Kopfschmerzen. Danach kannst du Murk beim Holzhacken helfen, das lenkt dich ab und wird deine Aggressionen in andere Bahnen lenken. Heute Nacht bekommst du

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