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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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wollte Darian wissen.
    Doch eine plötzliche Windböe trieb ihnen Regen ins Gesicht, und statt eine Antwort zu geben, öffnete Mia die Ladentür. Düsteres Licht und abgestandene Luft schlugen ihnen entgegen, in der der nicht einmal unangenehme Geruch nach alten Büchern und Holz hing. In einer Ecke des vollgestopften Raumes saß eine weißhaarige Frau mit einer riesigen Brille auf der Nase. Sie trug einen langen grauen Rock und eine geblümte Bluse.
    »Jetzt weiß ich, woher du diese furchtbaren Kleider hattest«, flüsterte Darian und unterdrückte krampfhaft ein Lachen.
    Mia grinste zustimmend. »Mr. Gordon gab mir die Kleidungsstücke seiner Frau, und an diese Art von Gewändern habe ich mich gehalten. Und hinter so einer dicken Brille kann man kaum ein Gesicht erkennen, daher dachte ich, das wäre auch für mich gut.«
    Mrs. Gordon lächelte den beiden unerwarteten Gästen freundlich zu, offensichtlich erfreut darüber, dass sich doch mal wieder jemand in ihren Laden verirrt hatte.
    »Möchtet ihr eine Tasse Tee?«, fragte sie krächzend und erhob sich langsam aus dem Sessel. »Es ist ein garstiges Wetter.«
    »Bitte, machen Sie sich keine Umstände wegen uns, wir sehen uns nur ein wenig um«, erwiderte Darian. Zu Mia gewandt sagte er leise: »Ich werde ihnen einige Bücher abkaufen, weil sie dir damals geholfen haben.«
    »Das ist eine hervorragende Idee«, entgegnete sie zufrieden.
    Die alte Frau war bereits in den Nebenraum geschlurft und hantierte klappernd mit Geschirr. Vermutlich bereitete sie doch den Tee zu.
    Eine ganze Weile stöberten sie zwischen den alten Büchern herum. Viele schilderten die Geschichte Großbritanniens, einige beschrieben das Leben der Kelten, Römer oder Griechen.
    Irgendwann hielt Mia ein abgegriffenes, in Leder gebundenes Buch in der Hand. Es handelte von der Sage um Uther Pendragon, und Mia begann interessiert darin herumzublättern.
    Plötzlich ging die Ladentür auf, und ein alter, gebeugter Mann trat ein. Er war recht klein, und seine wirren grauen Haare verliehen ihm das Aussehen eines Vogels, der gerade aus dem Nest gefallen war.
    Leise schimpfend schüttelte er den Schirm aus, bevor er rief: »Anne, ich bin zurück.« Erst jetzt bemerkte er die beiden jungen Leute und blickte überrascht über den Rand seiner Brille.
    »Wir haben ja Gäste«, stellte er sichtlich erfreut fest. Dann ging er näher an Mia heran. »Du kommst mir bekannt vor.«
    »Ich war …«, setzte sie an, doch Mr. Gordon hob abwehrend seine knorrige Hand. »Warte, du warst …«, er schien nachzurechnen, doch dann schüttelte er den Kopf. »Nein, du musst ihre Tochter sein.«
    Nun blinzelte Mia verdutzt, und auch Darian staunte. Wie konnte der Mann sie nach über fünfzehn Jahren noch wiedererkennen?
    Mr. Gordon kicherte leise. »Du wirst dich sicher wundern, aber ich kann mich gut an Menschen erinnern. Nicht an ihr Aussehen, denn meine Augen sind schon lange nicht mehr die besten. Aber ich habe gelernt, mich an Stimme, Geruch und der Ausstrahlung eines Menschen zu orientieren. Doch dass eine Tochter all dies von ihrer Mutter erbt, das ist selten. Schon an ihr habe ich diese seltsamen Schwingungen bemerkt, die ich noch niemals zuvor an einem anderen Menschen gespürt habe.«
    »Ich bin Mia«, erklärte sie und der alte Mann bedeutete ihnen, mit ihm zu kommen.
    »Ah, Anne hat bereits Tee gemacht«, stellte er zufrieden fest und ließ sich im Nebenraum auf einen antiken Sessel mit abgewetzter Sitzfläche plumpsen.
    »Wenn du jetzt hier bist, gehe ich nach nebenan«, krächzte Anne. »Ich muss noch die Wäsche bügeln.«
    »Ja, ja, ich unterhalte mich ein wenig mit unseren jungen Gästen.« Er beugte sich gespannt vor. »Und, hat deine Mutter ihren Darian gefunden?«
    »Das hat sie, vielen Dank, Mr. Gordon«, sagte Mia, legte ihre Hand auf Darians und sah ihm mit einem warmherzigen Lächeln direkt in die Augen. Ein kribbelndes Gefühl machte sich in seinem Inneren breit. Er erwiderte ihren Blick, glaubte, in ihren grünen Augen zu versinken, und mühsam unterdrückte Gefühle für sie flammten wieder auf – viel intensiver, ehrlicher und tiefer, als er es jemals für möglich gehalten hatte. Die Zeit stand still für Darian, die Erde hörte für einen Moment auf, sich zu drehen. Dann blinzelte Mia plötzlich, schien wieder zu sich zu kommen und wollte ihm ruckartig ihre Hand entziehen. Aber er hielt sie fest, und diesmal wehrte sie sich nicht einmal dagegen, selbst wenn sie seinem Blick jetzt wieder

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