Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
Vom Netzwerk:
wurde.
    »Du darfst diese Gefühle nicht zulassen«, flüsterte sie, und zu seiner Bestürzung rann eine Träne ihre Wange hinab.
    Jetzt erhob sich Mia ruckartig und floh beinahe aus dem Raum. Darian beeilte sich, einen Geldschein aus seiner Hosentasche zu ziehen, und folgte ihr. Draußen war allerdings keine Spur von Mia zu sehen, und er fragte sich, wie sie mal wieder so schnell verschwunden sein konnte. Da ihm nichts Besseres einfiel, eilte Darian durch den Regen zurück zu ihrer Pension, aber auch in ihrem Zimmer war Mia nicht zu finden. Die ganze Nacht hindurch wartete er dort auf sie, machte sich Sorgen und befürchtete schon, sie könnte einfach ohne ein Wort nach Albany verschwunden sein und ihn im Stich gelassen haben.
    Erst im Morgengrauen öffnete sich die Tür und Darian fuhr ruckartig auf, denn er war auf Mias Bett eingedöst. Ihre langen Haare hingen ihr feucht in die Stirn und ihre Miene war sehr ernst.
    »Mia, wo warst du denn die ganze Nacht?«
    »Draußen, in der Natur«, antwortete sie knapp, dann sah sie ihn sehr eindringlich an. »Was du gesagt hast, musst du vergessen. Ich kann dir nur zur Seite stehen und mit dir nach Nordhalan suchen, wenn du mir versprichst, nie wieder zu erwähnen, dass … du weißt schon.« Sie blickte zu Boden, und Darian wusste zunächst überhaupt nicht, was er sagen sollte.
    Schließlich nickte er traurig und ging hinaus, auch wenn er Mia einfach nicht verstehen konnte, denn ihre Augen straften ihre harten Worte Lügen.
    »Versuch noch etwas zu schlafen. Bis nachher.«
    Beim Frühstück am nächsten Morgen versuchte Mia ganz offensichtlich ein unverfängliches Thema anzuschlagen und überlegte laut, in welchem Teil der Stadt sie heute nach Nordhalan suchen sollten. Zu gern hätte Darian noch einmal mit ihr über seine Gefühle gesprochen, aber sie blockte ihn vehement ab, und so ließ er es auf sich beruhen. Der Regen hatte sich verzogen, als Mia und Darian durch die Straßen Edinburghs wanderten. Eine eigenartige, angespannte Stimmung herrschte zwischen ihnen, und ihre sonst so angeregten Gespräche waren heute seltsam gekünstelt, und so schwiegen sie bald. Trotz allem musste Darian grinsen, als er daran dachte, dass ganz sicher keiner der Passanten in ihm einen zukünftigen König und in Mia eine halbe Dunkelelfe sehen würde.
    Auch heute befragten sie verschiedene Leute nach einem Stadtstreicher, auf den ihre Beschreibung von Nordhalan passte, doch niemand konnte ihnen helfen. Eine zwar sehr nette, jedoch äußerst redselige Frau verwickelte die beiden in ein Gespräch über Obdachlose und schien gar nicht mehr aufhören zu wollen.
    Mia drehte sich leicht gereizt zu Darian um und sagte: »Sie geht mir auf die Nerven und hält uns nur auf. Komm, wir behaupten, wir hätten einen wichtigen Termin.«
    Darian warf einen verlegenen Blick auf die ältere Dame und wandte sich flüsternd an Mia. »Du kannst doch nicht einfach so offen sagen …« Doch die Frau hatte bereits innegehalten und blinzelte hinter ihrer Brille hervor Mia an.
    »Ja, Mädchen, sprichst du etwa Gälisch? Das ist interessant, meine Großtante mütterlicherseits, die an der Westküste lebte, sprach auch Gälisch …« Erneut verfiel die Frau in einen Monolog, aber Darian hörte ihr gar nicht mehr zu.
    Mit einer gemurmelten Entschuldigung zog er Mia fort und ließ die verdutzte Frau einfach stehen. »Du hast gerade Gälisch geredet?« In seinem Gesicht stand ganz offenkundige Verwirrung. »Aber ich spreche kein Gälisch, wie kann …«
    Vorsichtig lächelnd drückte Mia Darian auf eine Bank, dann setzte sie sich neben ihn. Und zumindest hatte ihre Stimme jetzt wieder ihren normalen Klang, war nicht so kalt und abweisend, wie den ganzen Tag über. »Das war kein Gälisch, zumindest nicht so, wie man es hier spricht. Ich habe in der Sprache Albanys geredet, die ähnelt dem Gälischen in dieser Welt ein wenig.«
    »Ich habe diese Sprache niemals gelernt!«
    »Das ist das Erbe deiner Mutter. Königin Adena besaß die Gabe, die Sprachen beinahe aller vernunftbegabten Wesen in Albany zu verstehen. Gegner eures Königshauses behaupteten, das wäre eine Art von Magie und König Jarredh hätte sie gar nicht heiraten dürfen, denn Magier sind in den Herrscherfamilien nicht erlaubt. Da Adena jedoch sonst keine magischen Fähigkeiten zeigte, ließ man es auf sich beruhen.«
    Leise keuchend sank Darian nach hinten. Immer mehr Geheimnisse über ihn und sein Leben kamen nach und nach ans Licht. Spannend, aber auch

Weitere Kostenlose Bücher