Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)
was Sie von mir wollen!«
Susan hielt seinem wütenden Blick für einige Sekunden stand, dann schaute sie prüfend die Kellertreppe hinauf. »Ich denke, wir sollten uns woanders unterhalten. Hier ist es nicht sicher.«
»Bitte, Sie können gerne gehen. Ich werde Sie nicht aufhalten. Ich gehe jetzt in meine Wohnung!«
Susan packte seinen Arm und ihre Stimme klang nun nicht mehr kalt und überlegen, sondern nervös, ja nahezu gehetzt. »Hören Sie: Auch ich habe eine Nachricht von Ethan erhalten. Unvollständig. Er war sehr vorsichtig und hatte seine Botschaft wohl aufgeteilt. Sie wollen wissen, was ich hier zu suchen habe? Ich will Ihren Teil der Nachricht!«
»Welche Nachricht?«, fragte Wallace, obwohl er sofort an das Fax denken musste.
»Spielen Sie keine Spielchen«, überging Susan sein offensichtlich misslungenes Täuschungsmanöver. »Ich weiß, dass Ethan Ihnen eine Mitteilung zukommen ließ.« Sie schaute ihn abschätzend an und zögerte kurz, bevor sie ruhiger fortfuhr: »Dr. Wallace, was auch immer Ihnen Ethan gesagt oder gegeben hat, er hat Ihnen lebenswichtige Informationen hinterlassen - für uns beide. Aber ohne mein Wissen nutzen Ihnen diese rein gar nichts.«
»Meinen Sie? Das sehe ich anders. Ich weiß längst, was hier läuft.«
»Jetzt hören Sie endlich auf, sich etwas vorzumachen. Sie wissen überhaupt nichts. Verraten Sie mir mal, wie Sie ein Puzzle zusammenfügen wollen, wenn die Hälfte der Teile noch im Karton liegt? Ob es Ihnen gefällt oder nicht: Sie brauchen meine Hilfe!«
»Ich brauche Ihre Hilfe? Gerade brauchten Sie noch meine Hilfe! Was ich brauche, ist mein Handy, damit ich die Polizei rufen kann!«
»Die Polizei?« Susan grinste abfällig. »Ich dachte, da kommen Sie gerade her! Aber ich gebe Ihnen einen kostenlosen Tipp: Unser Police Department ist über beide Ohren in diese Sache verwickelt. Allem voran dieser schmierige Leutnant Wiskin, der Sie übrigens schon längst auf dem Kieker hat. Sehen Sie es ein: Gegen die haben Sie alleine keine Chance.«
»Wer sind die?«
»Das Police Department, das Militär, die NSA, die CIA – einfach alle. - Wenn wir lebend aus dieser Sache rauskommen wollen, müssen wir Ethans Puzzle zusammensetzen! Und das schnell! Bis dahin …«, sie machte eine kurze Pause und setzte mit gewichtiger Miene nach, »bis dahin wird man Himmel und Hölle in Bewegung setzen, uns verschwinden zu lassen. Und zwar für immer.«
Wallace unterdrückte ein nervöses Lachen. »Was erzählen Sie denn da für einen Unsinn? Haben Sie sich schon einmal selbst zugehört? Oder üben Sie für eine Rolle in der Neuverfilmung von Fletchers Visionen? CIA! NSA! Für wie dämlich halten Sie mich eigentlich? Sie haben in Ihrer Aufzählung übrigens das FBI, die Freimaurer und die Illuminaten vergessen und …«
»Mr. Wallace. Machen Sie Ihre Augen auf!«, unterbrach sie ihn beinahe flehendlich, »Und um Gottes Willen schreien Sie nicht so herum. Vielleicht werden wir beobachtet.«
Wallace konnte nicht fassen, was diese Frau da von sich gab. »Ach tatsächlich? Und ich weiß auch von wem!«, sagte er und sah sie triumphierend an. »Wer weiß denn bestens über mich und über den Mord an Ethan Bescheid? Wer weiß, wo ich wohne und woher ich gerade gekommen bin? Meinen Sie, ich merke nicht, wie Sie tagelang vor meinem Haus kampieren und Ihre Super-Mega-Antenne auf meine Wohnung richten?«
»Was mache ich?«
»Jetzt spielen Sie bloß nicht die Scheinheilige. Glauben Sie wirklich, ich hätte Ihren Pick-Up nicht gesehen?«
Susan wurde bleich und unwillkürlich warf sie einen weiteren panischen Blick die Treppe hinauf. »Sie sind schon hier. Hören Sie«, sie verlieh ihrer Stimme noch mehr Nachdruck, »Ich habe Sie nicht beobachtet. Jedenfalls nicht seit Tagen. – Alles was ich will, ist meinen Arsch retten.«
»Wenn Sie denken, dass ich Ihnen das abkaufe, dann …«
»Okay. Sie sind der Überzeugung, ein cleveres Bürschchen zu sein? Dann gehen Sie doch in Ihr verficktes Appartement und warten, bis die in Ihre Wohnung stürmen und Sie abschlachten, wie sie Ethan zerlegt haben. Wie naiv sind Sie eigentlich? Was glauben Sie, warum die da draußen stehen und Sie observieren? Sie kannten Ethan! Sie haben sich vor seinem Tod mit ihm getroffen. Man ist der Auffassung, dass Sie etwas wissen! Wachen Sie endlich auf: Die stehen vor Ihrer Tür! Und wenn die reinkommen, dann nicht um mit Ihnen zu verhandeln.« Plötzlich verstummte Susan. Ihre Augen weiteten sich und sie schaute
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