Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)
stellte fest, dass ein Stützpunkt namens ›Groom Lake Air Force Base‹ im Verzeichnis bundeseigener Liegenschaften nicht aufgeführt war. Anders ausgedrückt, dass dort draußen in der Wüste außer einer Menge Sand nichts zu finden sei. Und nun halten Sie sich fest: Die Klagen wurden allesamt abgewiesen. Begründung: Wenn es diese Militärbasis ›Groom Lake Air Force Base‹ nicht gibt, müssen die Aussagen der Kläger frei erfunden sein. Ethan ging der Sache nach, und Sie kannten ihn ja selbst: Wenn er einmal Lunte gerochen hatte, war er wie ein Hund, dem man einen Knochen vor die Nase hält. Er versuchte etwas Handfestes über diese ominöse Air Force Base herauszufinden. Aber an wen er sich auch wandte, seine Quellen bei der Zeitung, seine Informanten beim Militär, ja sogar sein Freund auf höchster Regierungsebene: Alle leugneten auch nur die Existenz dieses Militärstützpunktes. Anscheinend war diese AREA ein Mythos, eine Geisterbasis, die fixe Idee von Verschwörungstheoretikern. Zumindest tat unsere US-Regierung ihr Bestes, den Stützpunkt offiziell unsichtbar werden zu lassen. Stellen Sie sich Ethans Verwirrung vor. Einerseits gab es mehrere Zeugen, die man als durchaus verlässlich bezeichnen konnte, die beschworen, sie hätten in dieser Militäreinrichtung gearbeitet, andererseits drängte man Ethan von jeder Seite zu akzeptieren, dass es diese Einrichtung gar nicht gäbe. Zu diesem Zeitpunkt kreuzten sich Ethans und meine Wege. Ich war freie Journalistin einer unbekannten Zeitung in New Mexico. Naja. Sagen wir: eher Mädchen für alles. Ich schrieb Nachrichten, Buchrezensionen, Todesanzeigen und natürlich den ganzen Klatsch und Tratsch. Mein Steckenpferd war Letzteres. Und Sie können sich vorstellen, welche Sensationen man sich aus den Fingern saugt, wenn man in der Nähe des legendären Roswell-Absturzes wohnt. Ich berichtete also mit Vorliebe über UFO-Sichtungen und intergalaktischen Entführungen - ohne daran zu glauben. Aber die Touristen lieben nun einmal diese Geschichten. Besonders begehrt waren meine ›Enthüllungen‹ über die AREA. Es heißt, dass dort die abgestürzten UFOs versteckt werden. Ich schlachtete das Thema bis ins letzte Detail aus, und was ich nicht wusste oder belegen konnte, und das war das meiste, reimte ich mir schlicht zusammen. Darüber lernte ich Ethan kennen. Während seiner Recherchen fiel ihm eine meiner AREA-Storys in die Hände. Er suchte mich auf und erzählte mir von der seltsamen Gerichtsverhandlung in Washington. Er erklärte, er könnte Hilfe von einem Insider gut gebrauchen. Anscheinend glaubte Ethan, allein der Umstand, dass ich hin und wieder Artikel über Außerirdische veröffentlichte, qualifiziere mich zu einer Art Expertin. Ich ließ ihn in dem Glauben. Die Chance, mit einem Reporter aus Washington zusammenzuarbeiten, wollte ich mir nicht durch die Lappen gehen lassen. In den nächsten Wochen recherchierten wir in Nevada nach allen möglichen Auffälligkeiten, die nur irgendwie mit der Geisterbasis in Verbindung standen. Anfangs fanden wir die Geschichten der ›angeblichen‹ Augenzeugen einfach nur amüsant. Aber je intensiver wir uns mit dieser Story beschäftigten, desto unglaublicher wurden unsere Entdeckungen. Und mit der Zeit blieb uns das Lachen im Halse stecken. War es möglich, dass die erkrankten Arbeiter die Wahrheit gesagt hatten und diese Schattenbasis kein Hirngespinst, sondern eine der geheimsten US-amerikanischen Forschungslaboratorien war? Wir folgten den Spuren und versuchten, aus all den Widersprüchen zwischen den Aussagen und den Verlautbarungen der Regierungsanwälte schlau zu werden. Schließlich fuhren wir zu der, rund 150 Meilen von Las Vegas entfernten Grenze der ›Restricted Area‹. Aber sobald wir uns ihr auch nur näherten, heftete sich uns ein weißer Jeep, mit bis an die Zähne bewaffnetem Sicherheitspersonal an die Fersen. Überall stießen wir auf Warnhinweise, die unmissverständlich klar machten, dass ab dem Betreten der Sperrzone unsere Menschenrechte, von der journalistischen Freiheit ganz zu schweigen, außer Kraft gesetzt waren. Meinen Sie nicht auch, dass die Androhung tödlicher Gewalt etwas zu hart ist, wenn man ein Stück Wüste betreten möchte?«
Susan machte eine Pause und schaute Wallace eindringlich an. »Doch wir hatten eine andere Möglichkeit gefunden, unsere Annahmen zu überprüfen. Der ›White Sides‹ bietet mit seinen fast 6.500 Fuß einen fantastischen Ausblick über die Wüste. Und
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