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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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triumphierenden Blick.
    »Guten Morgen«, sagte sie und setzte sich schwungvoll an Wallace Tisch. Er kam gar nicht zum Antworten. »Na, Colin, gut geschlafen?«
    »Ja, nachdem ...«
    »Schön. Ich auch«, unterbrach sie ihn, ohne auch nur bemerkt zu haben, dass Wallace eigentlich noch etwas sagen wollte. »Sie glauben ja nicht, was ich gemacht habe!«, platzte es aus hier heraus. »Es war gestern ja furchtbar laut. Und obwohl ich so müde war, dass ich fast im Stehen hätte einschlafen können … also, obwohl ich zum Umfallen müde war, habe ich mich noch einmal an den Sekretär gesetzt und …«
    Ihr Blick glitt gierig auf seinen Teller und auf sein frisches Croissant. »Mögen Sie das nicht mehr?«
    »Bedienen Sie sich.« Wallace schob ihr den Teller ein Stück entgegen. Im nächsten Moment schob sie sich ein mit Butter beschmiertes Croissant in den Mund. Hastig kauend fuhr sie fort: »Schön. Ich habe mir also noch einmal ganz genau die Karte angesehen. Sie wissen schon. Den Stadtplan!«
    »Aha«, sagte Wallace ein wenig von dem morgendlichen Tempo überfordert. Fast kam es ihm vor, als wäre er nach dem Überfall der Hausdame nun bei Susans Wortschwall vom Regen in die Traufe gekommen. Susan wischte sich indes die Krümel von den Lippen und fixierte wieder Wallace. »Um es kurz zu machen: Ich las also den Stadtplan und plötzlich entdeckte ich eine Bibel auf dem Sekretär.«
    »Aha. Eine Bibel«, stellte Wallace wenig beeindruckt fest.
    »Ganz genau.« Susan hob verschwörerisch die Augenbrauen und beugte sich weit über den Tisch zu Wallace hinüber. Nach einer kleinen Pause flüsterte sie: »Und dann ging mir ein Licht auf. Nennen Sie es göttliche Eingebung. Femininer Instinkt oder einfach nur: Genie.« Ihre Augen strahlten bei dieser dramatischen Darstellung.
    Wallace unterdrückte angestrengt ein Gähnen und fragte sich unwillkürlich, wie viele Stunden er tatsächlich geschlafen hatte.
    Susan verharrte noch einen Augenblick in ihrer bedeutungsschwangeren Pose, ließ sich dann behäbig in ihren Stuhl zurückfallen und grinste Wallace breit an. »Ich weiß jetzt, wo wir den Admiral treffen!«
    »Ach was. Im Paradies?« Wallace war ehrlich erstaunt, konnte sich aber diesen Kommentar angesichts so viel Eigenlobs nicht verkneifen.
    »Haha.« Sie bemühte sich, ihn zu ignorieren und faltete sorgfältig den Stadtplan auseinander, der ganz und gar mit Notizen, Zeichnungen und durchgestrichenen Kreuzen gespickt war. Susan klopfte mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf einen dicken roten Kreis. »Genau hier! Hier muss es sein.«
    Wallace sah sie aufmerksam an, er zog die Karte ein Stück zu sich herüber und setzte seine Lesebrille auf. »Piazza del Duomo? Wie kommen Sie darauf?«
    Susan legte eine kleinformatige Bibel, wie sie häufig in Hotel-zimmern zu finden sind, auf den Tisch. Sie klopfte mit dem Zeigefinger auf den Einband. »Hier steht´s geschrieben!« Sie blätterte energisch in den Seiten. »Da! Hören Sie mal zu: ›Und er wird bei ihnen sein Zelt aufschlagen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein‹.«
    Wallace rieb sich nachdenklich die Stirn. Dann fiel es ihm ein: »Das ist die Apokalypse, nicht wahr?«
    Susan schaute ihn überrascht an. »Stimmt. Apokalypse 21, 3. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie so bibelfest sind.«
    »Bin ich auch nicht.« Er fühlte, wie eine leichte Röte drohte, ihm ins Gesicht zu steigen, doch Susan hatte sich schon wieder dem Text zugewandt.
    »Weiter heißt es: ›Der Baustoff ihrer Mauer ist Jaspis‹ und ›Die Grundsteine der Stadtmauer sind mit Edelsteinen jeder Art geschmückt‹. Apokalypse 21, 18-19.« Sie schaute ihn bedeutungsvoll an. »Und? Was sagen Sie dazu?«
    »Sie meinen also die Zahlen, die Ethan«, er stockte bei dem Gedanken an Ethan fast unmerklich, »uns übermittelt hat, beziehen sich also auf die Apokalypse?«
    »Und ob. Und nun halten Sie sich fest: Wir sind doch gestern an der Kathedrale Santa Maria del Fiore vorbeigefahren.«
    »Ja und?«
    Sie schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. »Ich war ja so blind! Die Polychromie der Gebäude, die Bronzetüren und all die Marmorskulpturen, Mosaiken und Abbildungen in den Glasfenstern veranschaulichen nichts anderes als das ›himmlische Jerusalem‹: genau das, was hier in der Bibel steht, das ›Zelt Gottes unter den Menschen‹. Und zwar genau so, wie sie in der Heiligen Schrift beschrieben wird. Dieser ganze im Nord-Osten der römischen Florentia

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