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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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können, aber wir müssen anfangen, den größten Teil davon in uns aufzunehmen. Ich schlage vor, wir sammeln, was wir haben, sortieren nach Herkunft, erheben uns kurz aus diesen grausamen Sesseln, strekken uns ein wenig und … fangen wieder an zu lesen!«
    Um fünfzehn Uhr dreißig, beinahe zwölf Stunden nach dem ersten Durchbruch, war der Berg Ausdrucke gelesen, und die Spezialistengruppe sammelte sich in dem Salon im Erdgeschoß, um ihre Schlußfolgerungen zu diskutieren.
    »Es kann einem angst machen und ist doch noch auf tragische Weise unvollständig«, begann Pierre Campion. »Eine Flutwelle von Finanzkatastrophen wird über den Industrienationen zusammenschlagen. Buchstäblich Millionen und Abermillionen von Arbeitsplätzen werden verloren gehen, wenn Tausende von Firmen und Unternehmen zusammenbrechen.«
    »Die Depression Ende der zwanziger, Anfang der dreißiger Jahre wird im Vergleich dazu wie ein kleines Frühlingslüftchen wirken«, sagte ein amerikanischer Spezialist.
    »Das Problem ist nur, daß wir keine greifbaren Anhaltspunkte haben«, fügte ein anderer hinzu.
    »Aber Hinweise, Ladies und Gentlemen«, beharrte Greenwald. »Darauf stößt man doch überall! Worte wie ›Medien‹ – Zeitungen, Fernsehen; ›Konsolidierung von Infrastruktur‹ – Versorgungsunternehmen, Energiegesellschaften; ›Vers. mat. tab.‹ – also versicherungsmathematische Tabellen: Versicherungsgesellschaften und ihre Ableger in der Gesundheitsversorgung. Und dann noch andere Begriffe, wie ›Transfers‹, ›Konsol.‹ › Transfers ‹, Leute… Banken . Jede Operation dieser Größenordnung erfordert gewaltige Kapitalsummen, wie sie die Welt der Wirtschaft bisher nicht gekannt hat.«

    »Wir kennen einige der Banken, die fusioniert haben«, sagte Pryce. »Auf internationaler Ebene.«
    »Und wir haben alle von den Gesundheitsorganisationen gelesen, die sich gegenseitig verschlingen«, erinnerte Leslie. »Zuerst der Profit und dann erst die Patienten.«
    »Sicherlich, wir wissen von vielen solcher Vorgänge«, fügte der Franzose Campion hinzu, »aber unser Problem ist, daß in dem umfangreichen Material, das wir hier gelesen haben, keinerlei Namen genannt werden.«
    »Wir dürfen nicht vergessen«, gab ein anderer Amerikaner zu bedenken, »daß die Matarese nicht dumm sind – freilich, es sind habgierige Psychopathen in globalem Ausmaß, aber dumm sind sie nicht. Die treiben ihr Spiel seit langer Zeit, und wir müssen wohl davon ausgehen, daß sie, zumindest nach außen hin, die gesetzlichen Vorschriften befolgt haben.«
    »Natürlich«, pflichtete Aaron ihm bei, »wobei ›nach außen hin‹ genau die richtige Formulierung ist. Wir können mit dem, was wir haben, also nichts Konkretes anfangen, weil wir keine Namen…«
    »Nein, das können wir nicht«, fiel Pryce ihm wütend ins Wort, »aber wir haben etwas anderes, und das gibt uns jetzt eine Handhabe! Wir wissen mit absoluter Sicherheit, daß die vier Caballeros, die Frank Shields überwachen läßt, Matarese sind, und zwar von Kopf bis Fuß. Mit denen werden wir anfangen. Ich werde mit ihnen anfangen!«
    »Ganz allein?« Leslie Montrose fuhr in ihrem Sessel nach vorn und funkelte Pryce an.
    »Das wäre nicht das erste Mal. Einfach infiltrieren und einen gegen den anderen aufhetzen. Von all den albernen Spielen, die man in diesem blöden Zirkus treibt, hat das die größte Erfolgschance. Außerdem haben wir für etwas anderes gar keine Zeit. Herrgott, Sie haben doch alle gehört, was Campion gesagt hat. Neunzehn Tage!«
    »Aber Sie allein?« protestierte Greenwald.
    »Leichte Übertreibung«, sagte Pryce. »Ich werde Shields davon überzeugen, daß er mir mit sämtlichen technischen Hilfsmitteln, die wir haben, beisteht und mir dazu ein paar von seinen Typen zur Verfügung stellt.«

    »Das heißt, Sie wollen in die Staaten…«
    »Und zwar so schnell ich kann, Aaron. Waters wird mich hinbringen, und ich möchte Luther dabeihaben für den Fall, daß ich ein schnelles, unauffälliges Flugzeug und einen Piloten brauche – nicht irgendwelches Personal, das nicht dichthält, oder irgendwelche offiziellen Anforderungen, bitte.«
    »Ich komme mit, Officer Pryce«, erklärte Leslie.
    »Damit hatte ich gerechnet.«
    »Und wir werden hier weitermachen«, sagte Greenwald. »Bitte, sorgen Sie für die entsprechende Kommunikation, damit wir Sie sofort verständigen können, wenn wir irgendwelche wichtigen Informationen ausgraben.«
    »Ist praktisch schon veranlaßt.«

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