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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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haben. Ich gehe jetzt. Halten Sie mir die Hand hin, dann gebe ich Ihnen die Telefonnummer. Ich habe sie notiert.«
    Pryce verließ das Dampfbad, ein paar Schwaden zogen mit ihm durch die offene Tür. Drinnen saß Stuart Nichols, völlig perplex, verängstigt, er starrte die feuchten Wände an, zerrissen von Zweifeln und im Konflikt mit sich selbst.
    Pryce zog sich schnell an, nachdem ihn der CIA-»Trainer« in einen leeren Raum geführt hatte, wo seine Kleidung auf ihn wartete. Als er dann im schrillen Hupkonzert des Morgenverkehrs wieder draußen auf der Straße stand, ließ er sich sein Gespräch mit dem Matarese-Anwalt noch einmal durch den Kopf gehen. Es war so gut gelaufen, wie sein Treffen mit Albert Whitehead. Die Saat der Zwietracht war gesät, und dazu
hatte er noch die Forderung nach Stillschweigen gestellt, eine geradezu unerträgliche Kombination. Der Streß, unter dem die beiden Männer seit seinem Eingreifen standen, würde mit Sicherheit zu großen Fehlern führen, die schnell über die Matarese-Leiter eskalieren würden. Und das würden sie, die Guten, genau beobachten. Eigentlich seltsam, dachte er, denn nach den Niederschriften, die Frank Shields ihm von der Konferenz in dem Hotel in New Jersey gezeigt hatte, war alles Teil der Wahrheit. Ein Teil der Wahrheit; das war wesentlich.
     
    »Ich werde Sie jetzt verlassen«, sagte Scott Walker, der CIA-Beamte, in der Suite im Marblethorpe, »aber wir werden uns wahrscheinlich in Philadelphia wiedersehen, wo die vierte Zielperson sich aufhält.«
    »Das hoffe ich, Scott«, sagte Leslie, »Sie waren eine große Hilfe.«
    »Ich habe überhaupt nichts getan, und wenn doch, dann weiß ich nicht, was es war. Ich bin nur ein Helfer. Aber ich habe Lieutenant Considine einen versiegelten Umschlag für den Flug nach Florida gegeben, wo Ihr drittes Subjekt sich aufhält. Ein Kollege, Dale Barclay, wird Sie erwarten. Er weiß ebensowenig wie ich, was gespielt wird, aber er wird da weitermachen, wo ich aufgehört habe, und hat entsprechende Instruktionen.«
    »Werden Sie und Ihre Kollegen eigentlich nie neugierig?« fragte Leslie.
    »Nicht, wenn man uns das verbietet, Colonel.«
    »Gute Antwort«, sagte Pryce.
     
    Jamieson Fowler, Manager des größten Verbunds von Versorgungsunternehmen in den USA, hatte seine Operationsbasis im Hotel Breakers in Palm Beach. Er telefonierte ständig mit Tallahassee, der Hauptstadt des Bundesstaates, benutzte seinen persönlichen Zerhacker – der der CIA keinerlei Schwierigkeiten bereitete -, verhandelte mit hohen Beamten, plädierte für ein gewaltiges Netz von Stromerzeugern und ließ dabei immer wieder Anspielungen auf riesige Prämien, sprich Bestechungsgelder, fallen, wenn es dazu kommen sollte. Und es
würde dazu kommen. Finanziell ist in der Politik eines Bundesstaates nicht viel zu holen: ein hübsches Büro, gewisse Prominenz, aber wenn man nicht gerade Anwalt ist und Mandanten hat, die Petitionen an die Staatsregierung richten, nicht sehr viel Geld. Fowler wußte, welche Knöpfe er drücken mußte, telefonisch oder persönlich bei seinen Gästen im Breakers, die mit seinem Privatjet eingeflogen wurden.
    Ähnlich wie Stuart Nichols in New York war er daran gewöhnt, sich am frühen Morgen sportlich zu betätigen – das tat er seit einer Bypass-Operation vor einigen Jahren. Allerdings nicht im Fitneßraum des Hotels, sondern im Swimmingpool um genau acht Uhr, zwanzig Bahnen, die er jeden Morgen absolvierte. Für die Mehrzahl der Hotelgäste war acht Uhr morgens keine sonderlich beliebte Zeit. Frank Shields’ CIA-»Poolmanager«, sorgte dafür, daß es so blieb. Er schloß die Tür ab, nachdem Pryce um 8.03 Uhr eingetroffen war; draußen hing ein Schild, auf dem stand: POOLREINIGUNG, DAUER DREISSIG MINUTEN.
    Jamieson Fowler und Cameron Pryce waren ganz allein in der luxuriösen Umgebung. Jeder absolvierte einige Bahnen, und Pryce, der der wesentlich bessere Schwimmer war, richtete es so ein, daß er nach seiner vierten Bahn gleichzeitig mit Fowler am Beckenrand ankam. Er machte eine Pause, um zu verschnaufen.
    »Ein schöner Pool«, sagte Pryce.
    »Ja, kann man sagen«, sagte Fowler.
    »Schwimmen Sie jeden Tag?«
    »Unbedingt. Um Punkt acht. Das hält in Form.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen, ganz besonders nach einem Bypass.«
    »Was haben Sie gesagt?« Fowler griff sich ans Ohr, als müsse er sich vergewissern, daß er richtig gehört hatte.
    »Ich komme aus Amsterdam, und Sie müssen informiert werden. Sie dürfen

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