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Das mechanische Herz

Das mechanische Herz

Titel: Das mechanische Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dru Pagliassotti
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wissen.“
    „Wie würde es Euch gefallen, wenn ich Euch auf Eurem ersten Flug fallen ließe?“
    Er warf ihr einen raschen Seitenblick zu.
    „Ich denke über Dekatur Neuillan nach.“
    „Warum?“ Taya schluckte. „Ihr glaubt doch nicht etwa im Ernst, Alister hätte etwas mit seinem Schicksal zu tun?“
    „Was, wenn Emelie recht hatte?“ Seine Stimme war so leise geworden, dass man sie kaum noch hören konnte. „Was, wenn Alister Neuillan wirklich zuviel verriet? Genug, um ihn in die Lage zu versetzen, den Loyalitätstest auszutricksen?“
    „Wenn er das getan hat, dann sicherlich nicht mit Absicht.“
    „Nehmen wir mal an, es geschah absichtlich.“ Cristof klang resigniert. „Neuillan war ein enger Freund der Familie und Alisters Urteilsfähigkeit nicht immer die beste, wenn es um das Wahren von Geheimnissen ging. Was, wenn Neuillan Alister dazu überredet hatte, ihm das Raffinerieprogramm zu erklären – und wie man es umgeht? Was, wenn jemand das wusste und Alister erpresst hat? Ihn zwang, ein Programm zu schreiben, das der Großen Maschine Schaden zufügt und ihn dann umbrachte, um zu verhindern, dass er redet?“
    „Denkt Ihr dabei an das mechanische Herz?“
    „Alisters Freunde haben es letzte Nacht rein aus Zufall laufen lassen. Ansonsten wäre es als nächstes in der Großen Maschine gelaufen – gesetzt den Fall, der Rat hätte dem zugestimmt.“
    „Das klingt alles ziemlich weit hergeholt“, wandte Taya ein. „Außerdem hat Alister wirklich an das mechanische Herz geglaubt, das konnte ich ihm anmerken.“
    „Mein Bruder konnte sehr überzeugend sein, wenn er wollte. Er hat dich doch mehr als einmal zum Narren gehalten.“
    „Aber bei der Sache mit dem mechanischen Herzen ging es nicht darum, mich zu beeindrucken. Das war ihm eine persönliche Herzensangelegenheit.“
    Cristof kaute besorgt an der Unterlippe. „Gut, vielleicht war es so. Aber ihm lag auch immer soviel an der Meinung anderer – wenn jemand gedroht hätte weiterzusagen, dass er bei Neuillans Verrat die Hand im Spiel hatte ...“
    „Aber wenn das mechanische Herz nicht richtig funktioniert oder sogar Schaden angerichtet hätte, hätte das doch ein ebenso schlechtes Licht auf ihn geworfen, oder?“
    „Ein Fehler beim Programmieren ist etwas anderes als Beihilfe zum Landesverrat.“ Cristof rieb sich die Augen, woraufhin ihm die Brille schief auf der Nase hing. „Natürlich ist es mir zuwider, glauben zu müssen, Alister habe die Große Maschine sabotieren wollen. Aber Lass uns den Gedanken zu Ende verfolgen. Wenn er ein Programm geschrieben hatte, mit dem sich die Sicherheitsvorkehrungen der Großen Maschine umgehen lassen, dann wäre das durchaus ein Grund gewesen, ihn und auch Caster umzubringen. Alister zu töten würde das Geheimnis des Programms wahren, und Caster zu töten würde im Rat bei der Abstimmung für das richtige Stimmenverhältnis sorgen.“
    „Aber das erklärt noch nicht die gestohlenen Lochkarten für den Labyrinthcode. Alister dachte, Ihr hättet sie gestohlen.“
    „Hallo? Erhabener?“ Lars sah sich nach ihnen um, das runde Gesicht vor Besorgnis in tiefe Falten gelegt.
    „Was?“
    „Ich möchte Euch nicht zu nahe treten, aber wie es aussieht, hat Euer Bruder hier weit mehr verfasst als ein bloßes Heiratsvermittlungsprogramm.“
    Cristof warf Taya mit hochgezogenen Brauen einen vielsagenden Blick zu, ehe er an den Tisch trat.
    „Was habt ihr herausgefunden?“
    „Na ja, das ganze Ding sind wir noch nicht durchgegangen, aber eins ist schon klar. Er hat hier Hilfsprogramme eingebaut, die eher nach einem Verschlüsselungsprogramm aussehen als nach einem Abgleich von Kompatibilität.“
    „Das mechanische Herz lief als letztes auf dieser Maschine“, fügte Kyle hinzu. „Nur diese Lochkarten können die Maschine beschädigt haben, es sei denn, Lars findet doch noch ein mechanisches Problem.“
    „Ich habe noch nichts gefunden, und ich bin jetzt etwa zwei Drittel der Hardware durchgegangen. Natürlich liegt ein mechanisches Problem auch immer noch im Bereich des Möglichen, aber jetzt, da ich die Karten gesehen habe ...“ Lars schüttelte den Kopf.
    „Sind das wirklich nur Lochkarten von Alister?“ Taya suchte verzweifelt nach einer anderen Erklärung. „Hätte jemand irgendwelche Karten in sein Programm schmuggeln können?“
    „Nein, das stammt alles von Alister.“ Victor schien sich seiner Sache sehr sicher. „Eine dieser Funktionen habe ich ihn auch schon früher verwenden

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