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Das mechanische Herz

Das mechanische Herz

Titel: Das mechanische Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dru Pagliassotti
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will dich sprechen.“ Gwens Stimme zitterte vor Ärger. „Er sagt, es sei wichtig.“
    Taya starrte an die Decke.
    „Wie spät ist es denn?“
    „Fast elf. Ich habe ihm gesagt, dass wir die Tür nach zehn für Leute ohne Flügel nicht mehr öffnen, aber er besteht darauf, dich zu sehen, und er ist nun mal ein Erhabener. Selbst wenn er ein Freak ist.“
    „Schon gut, ich komme.“ Seufzend rollte sich Taya aus dem Bett und suchte nach ihren Hausschuhen.
    Gwen saß unten in der Eingangshalle, wo sie Cristof mit finsteren Blicken musterte, die er ebenso finster erwiderte. Wobei Gwen um einige Pfunde schwerer war als ihr Besucher und sich von seinen Kastenzeichen nicht gerade eingeschüchtert zu fühlen schien.
    Cristof wirkte erleichtert, als Taya hereinkam und er aufhören konnte, die stämmige Hauswirtin zu fixieren.
    „Es ist noch lange nicht Morgen.“ Schläfrig rieb sich Taya die Augen. „Wollt Ihr Euren Chronometer zurück? Damit Ihr wisst, wie spät es ist?“
    „Ich muss mit dir reden.“
    „Ich habe geschlafen!“
    Er wandte sich an die Wirtin.
    „Würdest du uns bitte allein lassen?“
    „Hier drin nicht!“ Da kannte Gwen kein Pardon. „Mir ist es egal, was meine Ikarier anderswo treiben, aber in diesem Haus bleibt es nach zehn Uhr abends still. Wenn ihr euch unterhalten wollt, dann geht raus.“
    „Taya!“, flehte der Erhabene. „Es ist wirklich wichtig.“
    „Außerdem ist es eiskalt.“ Taya fror jetzt schon, trug sie doch nichts weiter als ihr rotes Flanellnachthemd und abgetragene Hausschuhe. „Und spät.“
    „Hier.“ Cristof zog den Mantel aus und streckte ihn ihr hin. „Nur eine Minute.“
    Taya warf Gwen einen resignierten Blick zu, ehe sie den Mantel entgegennahm.
    „Du weißt, was ich von dem Mann halte“, verkündete Gwen düster. „Du könntest es zu etwas Besserem bringen.“
    Cristof bedachte sie mit einem angewiderten Blick, ehe er die Tür öffnete.
    „Also, was ist?“ Zitternd trat Taya auf die Veranda. Cristofs Mantel strahlte immer noch die Körperwärme des Erhabenen aus, aber ihre Füße fühlten sich an, als hätte man sie in Eiswasser getaucht.
    „Die Liktoren haben einen Haftbefehl gegen mich erlassen. Die Bombe befand sich wirklich in der Uhr, das konnten die Ingenieure inzwischen bestätigen.“
    „Aber ich dachte, das hättet Ihr alles schon beim Verhör geklärt.“
    „Da ging es erst um einen Verdacht. Aber jetzt liegen genügend Beweismittel gegen mich vor, dass sie mich in Untersuchungshaft nehmen können. Bei Alisters Domizil warteten Liktoren. Ich habe sie rechtzeitig entdeckt, sie haben gar nicht mitbekommen, dass ich da war. Ich bin dann zu Amcathra, der mir erklärte, was Sache ist, und dann sagte er, er würde sich jetzt die Stiefel anziehen, und wenn ich danach nicht verschwunden wäre, müsste er mich verhaften.“ Cristof rieb sich stirnrunzelnd die Augen. „Ich würde mich ja freiwillig ins Hauptquartier begeben und ihren Fragen stellen, aber was ist, wenn Alister wirklich so ein Programm zur Umgehung der Sicherheitsvorkehrungen geschrieben hat?“
    „Dann ist es doch egal, ob die Liktoren die entsprechenden Beweise finden oder wir. Es sei denn, Ihr hattet vor, die Sache zu vertuschen.“
    „Nein.“ Cristof schüttelte den Kopf. „Aber – vielleicht ist das jetzt arrogant, aber ich glaube erst, dass Alister schuldig ist, wenn ich die Beweise mit eigenen Augen gesehen habe. Ihn einfach so zu bezichtigen, ohne etwas Konkretes in der Hand, scheint mir eine schäbige Art, seinen Tod zu rächen, und ... und du hast gesagt, er wollte dasselbe für mich tun. Er wollte erst mit mir reden und genau herausfinden, was wirklich gespielt wird, ehe er die Liktoren informiert.“
    „Gut.“ Taya gähnte. „Das heißt dann ja wohl, alles läuft wie geplant. Es sei denn, Amcathra verhaftet Euch vorher.“
    „Er schien seine Stiefel nicht finden zu können. Eins hat sich aber schon geändert. Wenn du mir jetzt hilfst, leistest du offiziell einem Verdächtigen, nach dem gesucht wird, Beihilfe. Ich hatte dir versprochen, dass man dir die Flügel nicht abnimmt, selbst wenn herauskommt, dass du mich mit zum Turm genommen hast. Das kann ich jetzt nicht mehr garantieren.“
    Taya runzelte die Stirn.
    „Wenn ich mich weigere, Euch hochzubringen, stellt Ihr Euch dann?“
    Er sah ihr in die Augen.
    „Nein, dann finde ich einen anderen Weg, zum Turm zu gelangen.“
    „Warum redet Ihr nicht einfach mit den Liktoren und lasst die die Sache

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