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Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Titel: Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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Seelen und ewiges Leben gab, hatte er sie im Stich gelassen, damit sie alles allein herausfanden und sich gegen Drachen und Sylphen und viele andere Wesen verteidigten, die regelmäßig versuchten, Heart zu zerstören. Falls Janan tatsächlich echt war , war alles, was er tat, den Tempel zu beschützen, wenn Drachen sich um ihn schlangen.
    Und die Drachen mussten Janan hassen , wenn sie jedes Mal direkt auf den Tempel losgingen.
    Das Flüstern wurde leiser. Zum Teil klang es wie Weinen.
    Ich nahm den nächstbesten Durchgang und wusste, dass es vielleicht dumm war und dass ich den Bücherraum möglicherweise nie wiederfinden würde. Aber wenn etwas geschah, gab es vielleicht einen Weg hinaus.
    Der Bogen war vorher dunkel gewesen wie die anderen, als würde Licht ihn einfach nicht berühren, aber das änderte sich, als ich hindurchtrat, hinein in einen Flur. Die Dunkelheit war eine Illusion gewesen. Die Wände waren schwarz und glitschig wie Öl, leuchteten jedoch unheimlich. Die Beleuchtung pulsierte im Takt mit dem Herzschlag.
    Der Flur schien unmöglich lang zu sein, das Licht am anderen Ende war so winzig. Aber als ich blinzelte, trat ich durch einen weiteren Bogen und musste mir, geblendet von dem Weiß, die Hand vor Augen halten.
    Der Raum war so groß wie der erste und genauso hell, aber es war nicht derselbe. Eine leuchtende Grube lauerte in der Mitte des Raums, ihre Mauern weiß, so tief ich hinabsehen konnte. Ich versuchte, nicht allzu nah an ihren Rand zu kommen, irgendjemand – Janan – könnte von hinten kommen und mich stoßen. Außerdem war das neue Gewicht in meinem Rucksack gewöhnungsbedürftig.
    Abermals hallte ein raunendes Zischen durch den Tempel
und kräuselte sich wie ein sich blähendes Laken über einem Bett. Das Geräusch kam immer noch von überall gleichzeitig, wie der Herzschlag und der Druck.
    Ich taumelte von der Grube zurück, als der Raum sich drehte. Mein Sehfeld verschwamm von oben nach unten, als die Decke wie in einem riesigen Schattenkreis auf den Boden fiel und der Boden sich zur Decke erhob. Die Grube kletterte wie eine riesige Spinne die Wand hoch. Der Raum stellte sich auf den Kopf. Die Mauern stöhnten und brummten, als hätten sie Schmerzen.
    Der Stein unter mir blieb, wo er war. Wahrscheinlich. Es war schwer zu sagen. Als alles aufhörte zu knirschen, war ich auf den Knien und drückte die Hände so fest gegen die Augen, dass meine Wangenknochen schmerzten.
    Der Herzschlag des Tempels beruhigte sich. Das Licht hinter meinen Fingern ließ nach, und als ich mich vorsichtig umschaute, hatte sich der Raum vollkommen umgedreht. Zögernd stand ich auf und versuchte, mich zu entscheiden, ob ich in das Loch hinaufblicken oder aus diesem Raum fliehen sollte. Der Bogen war nach wie vor da und stand auf dem Boden. Noch.
    »Hier«, flüsterte der Tempel. »Neuseele.«
    Ich bewegte mich nicht.
    Sprach er mit mir? War das Janan? Ich konnte kaum atmen, so viele Fragen stürmten auf mich ein.
    »Du weißt, was ich bin?« Ich biss mir auf die Zunge, sobald die Worte heraus waren. Ich konnte mich nicht darauf verlassen, dass der Tempel die Wahrheit sagte. Er verursachte mir ein ungutes Gefühl, und der ganze Ort war unheimlich und stand auf dem Kopf. Da war so viel Leere, und die Bücher ergaben keinen Sinn. Aber ich musste es wissen. Wenn dies Janan war, konnte er mir vielleicht endlich sagen, was mit Ciana passiert war. »Warum bin ich geboren worden?«

    »Fehler.« Das Wort tropfte wie Schweiß durch die Steine. »Du bist ein belangloser Fehler.«
    An der Abwesenheit von Temperatur hatte sich nichts geändert, aber ich erschauderte und schlang die Arme um mich. Ich hatte immer gewusst, dass ich ein Fehler war. Man hatte mir immer gesagt, dass ich unbedeutend sei …
    »Ana?« Nicht Janan. Diese zweite, höhere Stimme gehörte einem echten Menschen.
    Ich wirbelte auf dem Absatz herum und sah einen Jungen in dem schwarzen Bogen stehen. Kurzes, braunes Haar, schmale Wangen und Augen, in denen jahrtausendelange Erfahrung stand. Er wirkte nur, als sei er fünfzehn Jahre alt.
    »Meuric.«

KAPITEL 27
Ratssprecher
    Der Sprecher des Rates stand stirnrunzelnd in der Tür. »Was tust du hier?« Er kam mit langen Schritten auf mich zu.
    Ich wich zurück.
    »Nicht zu nah heran.« Sein Blick ging nach oben, zu der umgedrehten Grube. »Damit du nicht hineinfällst.«
    Genau. Weil die Treppe, die nach unten führte, eigentlich nach oben führte, und das Loch, das nach oben führte, in Wirklichkeit

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