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Das Meer der Zeit: Roman (German Edition)

Das Meer der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Das Meer der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatriz Williams
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versetzen lassen? Das ist doch längst nicht so gefährlich. Mit deinen Beziehungen müsste es zu machen sein.«
    »Zum Stab? Soll das ein Scherz sein, Kate? Soll etwa ein anderer Offizier an meiner Stelle kämpfen?«
    Als ich ihn unverwandt ansah, verdrehte er die Augen. Im nächsten Moment schob er mich auf den Rücken und beugte sich über mich. Im flackernden Kerzenlicht war er so schön wie ein Erzengel. »Hör zu, mein alberner Liebling«, meinte er, unterbrochen von Küssen. »Habe ich dir in unserem zukünftigen Leben je gesagt, dass du zu viel grübelst?«
    »Julian, hör auf. Wir müssen die beste Antwort finden.«
    »Du brauchst nicht weiterzureden. Ich werde es mir nicht anders überlegen.« Seine weichen Lippen glitten mein Kinn hinunter zum Hals und erforschten meine Haut. »Mein liebes Mädchen, hast du nicht schon genug geleistet und die Geheimnisse des Universums durcheinandergebracht? Wir wollen die Zeitreisehüte an den Nagel hängen. Du wirst ein Leben als meine angebetete Ehefrau führen, als Mrs. Julian Ashford. Klingt das nicht wundervoll, Liebste?« Leidenschaftlich beugte er sich über meine Brüste. »Und ich werde mein Bestes tun … Mein Gott, Liebling, du bist einfach so hinreißend, ich könnte für immer so weitermachen …«
    »Julian, bleib ernst!«
    »Wie bitte? Ja, und ich werde mich darum bemühen, mich nicht von irgendetwas treffen zu lassen. Alles wird klappen wie am Schnürchen.«
    Ich vergrub die Finger in seinem Haar und spürte voller Staunen, wie viel zarter und seidiger es sich im Vergleich mit den kräftigen Wellen anfühlte, an die ich mich noch so gut erinnerte. Dann schloss ich die Augen. »Du dummer Junge. Du läufst in dein Verderben und wirst sinnlos sterben. Das weißt du. Und jetzt versuchst du wie immer, vom Thema abzulenken.«
    »Ach, du bist eine Schwarzmalerin.« Er hob den Kopf und grinste mich an. »Vielleicht werde ich mit ein wenig Glück ja nur verwundet und mit einem Heimatschuss nach Hause geschickt.«
    »Heimatschuss?«
    »Eine kleine Verletzung, ein fehlender Finger vielleicht, damit man ohne viel Aufhebens zurück nach England kann.«
    »Du bezeichnest es als Glück, einen Finger zu verlieren?«
    »Jedenfalls besser als sterben.«
    »Also gut. Dann eben ein Heimatschuss.« Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. »Aber keine hübschen Krankenschwestern.«
    »Ich würde sie überhaupt nicht wahrnehmen«, erwiderte er tugendhaft.
    »Ha, aber sie dich.«
    »Du neigst wohl zur Eifersucht?« Er küsste meine Nasenspitze.
    »Es ist nicht leicht, mit dem unverschämt gutaussehendsten Mann der Welt verheiratet zu sein.«
    Lachend legte er den Kopf in den Nacken. »So ein reizender Unsinn. Du bist wirklich eine niedliche kleine Ehefrau.«
    »Kleine Ehefrau?« Ich stöhnte auf. »O mein Gott, Julian, du Neandertaler. Offenbar muss ich dich zu allem Überfluss auch noch erziehen.«
    Er stützte seine kräftigen Arme links und rechts von mir auf. Seine Lippen streiften meine. »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Kate. All das kann nicht sinnlos sein. Das würde ein gütiger Gott niemals zulassen.«
    »Hoffentlich«, erwiderte ich und gab mich geschlagen, weil mir eigentlich nichts anderes übrigblieb. »Denn ich möchte nicht, dass es das letzte Mal ist, dass wir so zusammen daliegen.«
    »Das ist es nicht, Liebling«, versicherte er mir und ließ – der schreckliche Junge lernte schnell – seine Hand träge meinen Hals hinunter und über meine Brüste gleiten. »Danke«, flüsterte er. »Ich hätte so etwas nicht für möglich gehalten.«
    »Ach komm, ich weiß doch, was ihr in eurer Zeit so lest. Fanny Hill , du meine Güte. Das eine oder andere müsstest du also mitbekommen haben.«
    Er errötete heftig. »Ich meinte nicht die Technik, Liebling«, murmelte er, »sondern das hier. Die Nähe. Wie du dich anfühlst. Die Freude.« Er schmiegte das Gesicht an meinen Hals. »Spürst du es auch?«
    »Julian«, antwortete ich leise, »ich kann es gar nicht in Worte fassen.«
    Er küsste mich lange und zärtlich und hob dann den Kopf. »Würdest du mich wirklich von dir fort und in die Zukunft schicken, nur um mich vom Schlachtfeld fernzuhalten? In dem Wissen, dass du mich dann nie mehr wiedersiehst?«
    »Ja. Ich erkläre dir genau …«
    »Nein.« Er lachte auf. »Du wundervolles Geschöpf, ich gehe nirgendwohin. Ich werde dich und deine Liebe in meiner Nähe behalten, geliebte Kate, meine Frau. Was für ein phantastisches Wort. Ich möchte es von

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