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Das Megatrend-Prinzip - wie die Welt von morgen entsteht

Das Megatrend-Prinzip - wie die Welt von morgen entsteht

Titel: Das Megatrend-Prinzip - wie die Welt von morgen entsteht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt <München>
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Fortsetzung »Megatrends 2000«, verfasst gemeinsam mit seiner damaligen Frau Patricia Aburdene.
    Thema waren diesmal folgende Entwicklungen:
■ der globale Ökonomieboom der 1990er,
■ der Trend zu Kunst und Kultur,
■ der Freie-Markt-Sozialismus (Sozialdemokratisierung der Welt),
■ globale Lebensstile/kultureller Nationalismus,
■ der Aufstieg des pazifischen Raums,
■ der wachsende Frauenanteil in Führungspositionen,
■ das Zeitalter der biologischen Wissenschaft,
■ die religiöse Renaissance,
■ der Triumph des Individuums. 2
    Auch das kommt uns seltsam bekannt vor. Sind Megatrends womöglich ewige Prozesse? Mit dem Anteil von Frauen in Führungspositionen, mit der Individualisierung, der Biotechnik, der religiösen Renaissance und dem Aufstieg Chinas beschäftigen wir uns noch heute. Erste Vermutung: »Megatrend« ist eine glitzernde Folienverpackung für das, was jeder weiß und irgendwie vermutet. Zweite Vermutung: Megatrends sind eigentlich gar keine »Trends« im klassischen Wortverständnis von »etwas wird immer mehr«. Es handelt sich vielmehr um Strukturveränderungen in menschlichen Organisationssystemen.

    Fake-Megatrends: Wie man die Spreu vom Weizen trennt
    Wenn ein Fondsberater den Begriff »Megatrend« benutzt, ist dies zunächst ein gutes Verkaufsargument. Besonders beliebt ist hier der »Megatrend Rohstoffe«, in den man dringend investieren soll. Am besten in unseren wunderbaren Supercap Raw Material Fonds mit nur 20 Prozent Ausgabeabschlag! Steigen Sie noch heute ein, bevor es zu spät ist!
    Aber gibt es den »Megatrend Rohstoffe« wirklich? Wenn man bösartig sein will: In der Steinzeit war dieser Trend durch einen Hang zu Steinen gekennzeichnet. Im Bronzezeitalter war die Bronze ein heißer Anlagetipp. Und gab es nicht einen »Megatrend zu Rohstoffen« schon bei den alten Römern, die Gold und Silber sehr schätzten und Wasser auf Aquädukten in die Städte transportierten? Im 16., 17. und 18. Jahrhundert ging es weiter, mit Kautschuk, Petroleum, Eisen. Und wieder Gold, weshalb früher ganze Kontinente für europäische Königshäuser in Liquiditätsschwierigkeiten erobert wurden. Waren außerdem nicht Wälder im Mittelalter die Zentren des Megatrends Holz? Megatrends sind noch keine Megatrends, weil viele Teilnehmer eines Spiels, in dem Falle des Geld-Spieles, in die gleiche Richtung rennen …
    Sehen wir uns noch den »Megatrend Nachhaltigkeit« an. Keine Konferenz, kein Firmenreport, keine Politikerrede, die ohne das N-Wort auskäme. Das N-Wort ist eine universell einsetzbare semantische Wunderwaffe, die zudem einen Heiligenschein trägt. Im Firmenbericht einer großen Versicherung kann man »Nachhaltigkeit« schon deshalb behaupten, weil das Ergebniswachstum seit drei Jahren andauert, demzufolge »nachhaltig« ist. Atomkraftwerke waren bis vor Kurzem noch »nachhaltig«, weil sie wenig CO 2 produzieren. Amerikanische Immobilienaktien galten in Bankberichten als »nachhaltig«, weil es sich ja um sicheren Grund und Boden handelte – sind Sachwerte nicht immer schon als solide bekannt gewesen? Ganz zu schweigen von griechischen Staatsanleihen …
    Wenn alle über eine Sache reden, heißt das noch lange nicht, dass wir es mit einem Trend zu tun haben – es handelt sich da meist eher um kopierte Meinungen. Der »Megatrend Nachhaltigkeit«
wäre erst ein echter Megatrend, wenn wir eine anhaltende, reale Bewegung in Richtung auf langfristigere Strategien, CO 2 -Reduzierung, Recycling-Kreisläufe und so weiter diagnostizieren könnten. Können wir das? Man kann sich darüber streiten. Aber die Gefahr der beliebigen Behauptung ist groß.
    Die Ein-Prozent-Regel
    Megatrends sind, wenn sie ihren Namen verdienen wollen, zunächst einmal langfristig. Aber wie langfristig? Nehmen wir die Globalisierung: Hier haben wir echte Schwierigkeiten, überhaupt einen Anfangspunkt festzulegen. Beginnt Globalisierung mit der Entdeckungsfahrt des Kolumbus im 15. Jahrhundert und der nachfolgenden Eroberung Amerikas? Mit der Etablierung der Gewürzroute zwischen Asien und Europa? Oder eigentlich schon vor 2000 Jahren mit der Seidenstraße, dem ersten interkontinentalen Handelsweg, und der Via regia, der Handelsstraße quer durch Europa? Oder vielleicht schon von rund 90 000 oder gar 150 000 Jahren, als unsere Vorfahren in zwei großen Wellen aus Afrika auswanderten, um in mehreren Kaskaden alle Kontinente zu besiedeln?
    Unbestritten ist: Globalisierung hat sowohl auf ökonomischer wie auf kultureller

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