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Das Midas-Kartell

Das Midas-Kartell

Titel: Das Midas-Kartell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Mockler
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nichts.
    Â»Sonst noch was?«, fragte sie schließlich.
    Â»Daten, jede Menge Daten. Und ein paar Sorgenpüppchen.«
    Bis auf die Geräusche der Straße herrschte Stille. Gloria betrachtete die Fotos.
    Â»Haben Sie vorher schon mal geschossen?«, wollte Markus wissen.
    Gloria blickte mit verächtlicher Miene aus dem Fenster. »Natürlich nicht.«
    Â»Von wem haben Sie die Pistole? Sind das dieselben Leute, für die Sie mich bestehlen sollten?«
    Â»Sie wissen es doch sowieso.«
    Â»Wenn ich es wüsste, würde ich meine Zeit nicht mit Fragen verschwenden.«
    Â»Die CIA .«
    Markus lachte. »Ja, ja. Jetzt mal im Ernst, wer bezahlt Sie?«
    Â»Es stimmt. Die haben Ihren Freund, und bald werden sie auch Sie haben. Sie können mir also genauso gut jetzt die Tasche geben, dann gebe ich sie weiter, und Sie kommen mit heiler Haut davon, okay?« Auf die Art bekomme ich mein Geld und kann Vincents Krankenhausrechnungen bezahlen, und außerdem gerate ich dann nicht mehr in Versuchung, wild herumzuballern , dachte sie im Stillen.
    Markus bremste so scharf, dass sie auf der Sitzbank nach vorn rutschte.
    Â»Die haben Daniel Wiseman?« Er wandte ihr sein Gesicht zu. »Woher wissen Sie das? Woher wissen Sie von ihm? Wo haben die ihn hingebracht?«
    Â»Keine Ahnung. Wahrscheinlich in irgendein Gefängnis in den Staaten. Dorthin, wohin sie auch Sie bringen werden. Also geben Sie mir die Tasche.«
    Markus hielt am Straßenrand, stieg aus und hinten wieder ein und zog mit Schwung die Tür zu.
    Gloria wich zurück. Der Kerl brauchte ganz schön viel Platz.
    Markus legte seinen Arm hinter sie auf die Rückenlehne. »Fangen wir ganz vorne an.«
    Einen Moment überlegte sie, ob sie die Tür aufstoßen und sich nach draußen stürzen sollte, doch ihr Knöchel war dick geschwollen, und wohin hätte sie fliehen sollen?
    Â»Was soll ich sagen? Ein Freund von meinem Cousin, er heißt Paulo, er wusste, dass ich Arbeit suche, und hat mich gefragt, ob ich was für ihn tun will. Besser gesagt, für einen Amerikaner. Irgendein hohes Tier. Geht um Spekulationsbetrug oder Wirtschaftskriminalität oder so was. Er brauchte ein Team vor Ort, wollte aber die Polizei nicht einschalten. Also hab ich ein paar Wochen lang diesen Typen für ihn beschattet. Und dann haben sie mich gestern wieder angerufen und gesagt, ich soll jemand anderen beschatten. Hier …« Sie öffnete ihre Handtasche und zog zwei Fotos aus der Seitentasche.
    Markus faltete das Papier auf. Für einen kurzen Moment wurde sein Blick weich, als er Mila sah, auf seinem Arm, eine zwei Jahre alte Aufnahme, die kurz vor ihrem ersten Geburtstag entstanden war.
    Gloria entging die Veränderung in seinem Gesichtsausdruck nicht.
    Er sah sich kurz das andere Bild an, die Beerdigung seines Vaters, des selbst ernannten King of Soho, und wandte sich rasch ab. »Sie müssen diesen Typ anrufen, wie heißt er noch, Paulo? Ich will, dass Sie ihn anrufen. Sie müssen in Erfahrung bringen, ob der Mann, den Sie beobachten sollten, noch am Leben ist.«
    Â»Nein. Auf gar keinen Fall.«
    Â»Ist Ihnen denn nicht klar, in welcher Gefahr Sie schweben? Mit wem Sie sich da eingelassen haben?« Er nahm eines der Polaroids. »Die Bilder stammen von dem Mann, den Sie beobachtet haben. Er hat eine Verbindung nach Großbritannien entdeckt, zu einer der Firmen, deren Konten er überprüft hat.«
    Sie sah sich die Fotos erneut an. »Ich habe von dieser Art von Bestrafung gehört. So behandeln sie Menschen, die nicht tun, was sie von ihnen wollen.«
    Â»Wer?«
    Â»Die Kartelle.« Sie betrachtete das andere Foto. »Es spart Munition, wenn man die Leute einfach in einen alten Minenschacht treibt und dann den Schacht einstürzen lässt. Vom Goldrausch sind noch jede Menge alte Minen da. So verbreiten sie Angst und sichern ihre Macht.«
    Â»Woher wissen Sie das alles?«
    Â»Mein Mann war Polizist. Sieben Jahre lang. Er hat mir erzählt, was er über die Banden wusste. Damit haben sie herumgeprahlt. Dass niemand jemals die Leichen finden würde.«
    Â»Ihr Mann ist Polizist?« Markus hatte Mühe, seinen Unglauben zu verbergen.
    Â»Er war Polizist.«
    Â»Tut mir leid«, sagte Markus.
    Gloria zuckte nur mit den Schultern, ohne noch etwas dazu zu sagen. Sie sah das zweite Polaroidbild an und nickte langsam.
    Â»Darüber gibt es Geschichten. Dass sie

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