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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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haben und nicht von der russischen Regierung.«
    »Vielleicht waren es ja gar nicht Diamanten aus Mirnyj, die verkauft worden sind. Vielleicht sind es die sagenhaften verschwundenen Diamanten.«
    »Aber die Zahlen sind einander zu ähnlich! 250.000 Karat im Monat. Und das nach dem, was in Mirnyj geschehen ist? Das wäre ein zu seltsamer Zufall.«
    Pink biss sich auf die Lippen, bevor er die Frage stellte, die er hatte stellen wollen, seit Debbie Gold ihm den Auftrag erteilt hatte. »Bitte verzeihen Sie, wenn ich frage, Sir, aber ich verstehe nicht, was die CIA mit alledem zu tun hat. Ob es einen Vertrag gibt oder nicht, das ist doch ausschließlich Sache der Russen. Warum müssen wir …«
    »Warum. Allerdings. Dafür gibt es einige Gründe. Ich nenne Ihnen drei. Erstens gibt es kaum eine Angelegenheit, die ganz allein Sache der Russen ist. Wenn man das Problem logisch weiterdenkt, wird eine Angelegenheit der Russen irgendwann zu einer internationalen Angelegenheit. Zweitens wurde der CIA-Agent, dem wir die vorliegende Information verdanken, vor weniger als vierundzwanzig Stunden von Waterboer ermordet.«
    Pink starrte auf das Blatt. Die Zahlen schienen nun an Bedeutung gewonnen zu haben. Ein Agent hatte sein Leben gegeben, um sie zu beschaffen.
     
    $ 5.000.000 L. Pjaschinew
    $ 25.000.000 (250 Kkt.) Vanuatu Bank/117837622
     
    Vor dem Namen der Bank hatte anscheinend noch ein Wort gestanden; offenbar war es ausradiert worden.
    »Der dritte Grund ist, dass vorgestern von dem Konto dort fünfundfünfzig Millionen Dollar abgehoben worden sind, um damit auf dem Schwarzmarkt zehn gestohlene AGM-136 Tacit Rainbow-Raketen zu kaufen. Kennen Sie sich mit der Rainbow aus?«
    Pink schüttelte den Kopf.
    »Die Rainbow ist eine boden- oder luftgestützte Drohne zur Aufklärung und Vernichtung von Radarstationen mit einem 40-Pfund-Sprengkopf. Sieht aus wie ein Marschflugkörper. Doch anders als der kann die Rainbow lange Zeit fliegen. Sie ist äußerst zielgenau, und ihre Programmierung ist fast nicht zu blockieren.«
    »Wer …«
    »Das Konto wird unter dem Tarnnamen einer Organisation geführt, die Sie gut kennen.« Forbes machte eine bedeutungsvolle Pause. »Russkost.«
    »Russkost? Die russischen Nationalisten? Molotok? Diese Wahnsinnigen stecken dahinter?« Pink dachte nach. »Wenn die dabei sind, dann …«
    »Dann ist jemand drauf und dran, einen russischen Bürgerkrieg anzuzetteln, gegen den Tschetschenien wie eine Wehrübung aussehen wird.«
    Pink schwieg fassungslos.
    »Deshalb geht es auch uns an.«
    »Dann kontrolliert Russkost die Mirnyj-Mine, um sich mit dem Verkauf der Diamanten zu finanzieren.«
    »So sieht es aus – zumindest wird es durch Ihre Analyse bestätigt.«
    »Aber wenn Russkost Mirnyj mithilfe des neuen Garnisonskommandeurs kontrolliert und die Diamanten über irgendwelche trüben Kanäle an Waterboer verkauft, dann können sie Waffen kaufen, von wem sie wollen!« Entsetzt stand Pink auf. »Mein Gott! Sie könnten alles Mögliche kaufen …« Forbes bedeutete ihm, sich wieder zu setzen. »Nein, das können sie nicht. Sehen Sie das nicht? Mirnyj ist ihr Schwachpunkt. Ihre Achillesferse. Die 250.000 Karat im Monat aus Mirnyj sind lange nicht genug. Es ist wie bei den Tschetschenen. Die sind zwar bewaffnet, aber mit veraltetem Gerät. Russkost kann 25 Millionen im Monat einnehmen, wenn die Produktion in Mirnyj weiterläuft wie bisher. Das reicht, um eine anständige Schießerei anzuzetteln, aber bei weitem nicht für das Arsenal, das sie letzten Endes benötigen. Es geht im Grunde nicht um Mirnyj, sondern um das, was Sie durch Ihre Auswertung bestätigt haben: dass am Gesamtbestand russischer Diamanten, der 1990 an Waterboer ging, zehn Millionen Karat fehlen.
    Wir müssen einfach annehmen, dass Russkost diese Diamanten noch nicht hat, sonst wären sie längst an Waterboer verkauft worden. Wenn es der Russkost gelingt, diese Diamanten zu finden, wird Waterboer jeden Preis zahlen, um zu verhindern, dass Russkost mit den Diamanten den Markt überflutet. Verstehen Sie jetzt? Der übliche Tanz geht weiter, und die Tanzkarten sind voll. Wir gegen die. Nur dass ›die‹ jetzt nicht mehr im Kreml sitzen. Diesmal sind wir auf der Seite Orlows und Russlands. ›Die‹ sind jetzt Russkost und Waterboer.« Forbes rollte hinter seinen Schreibtisch zurück und gab Pink mit einer Geste zu verstehen, dass die Besprechung beendet war.
    Pink starrte immer noch auf das Blatt in seinem Schoß. Ein Posten erregte seine

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